Ortsbild soll einheitlich und ansprechend werden
Leitbild für die Gestaltung des öffentlichen Raums beschlossen - Gleichartige Bänke und Abfallkörbe

So könnte die Breitgasse aussehen - mit mehr Aufenthaltsqualität. Entwurf: Internationales Stadtbauatelier
Hirschberg. (ze) Während für die Gebäude in den Ortskernen von Großsachsen und Leutershausen nur ein Entwurf für eine Gestaltungs- und eine Erhaltungssatzung vorliegt, beschloss der Gemeinderat an diesem Dienstag für die Gestaltung des öffentlichen Raums einstimmig bereits ein Leitbild.
"Wir wollen ein einheitliches und ansprechendes Ortsbild", begründete Bürgermeister Manuel Just diesen Schritt und verwies auf die sehr unterschiedlich gestalteten Straßenlaternen oder Sitzbänke in der Gemeinde. Damit dieser "Wildwuchs" nicht weiter Einzug hält, hat die Stadtbaukommission zusammen mit dem Architekten Professor Philipp Dechow vom "Internationalen Stadtbauatelier Stuttgart" eine "Leitplanung öffentlicher Raum" entwickelt.
Danach werden beispielsweise zukünftig einheitliche Sitzbänke oder Abfallkörbe angeschafft. Bei den Sitzbänken hat man sich für ein recht schlichtes, zeitloses Modell aus beschichtetem Metall und hellem Holz entschieden, das den dörflichen Charakter erhalten soll. Es wird allerdings kein reines Holz verwendet, sondern eine Mischung aus Kunststoff und Holz, die witterungsbeständiger ist.
Ebenso hat man sich über die Gestaltung der Straßenbeläge Gedanken gemacht. So soll in den Ortskernen ein "rosafarbenes" Pflaster verwendet, die Rinnen dagegen mit einem grauen Pflaster ausgekleidet werden, so Dechow. Außerhalb der Ortskerne wird diese Farbgestaltung umgekehrt.
Als gestalterisches Element für die Breitgasse wird vorgeschlagen, den verdolten Apfelbach wieder sichtbar zu machen. Allerdings wird dies nur abschnittsweise, auf wenigen Metern, möglich sein. So etwa an der Alten Schule in Großsachsen, wo das Wasser des Apfelbachs in zwei größeren Becken aufgestaut werden könnte.
Auch über die Gestaltung der Ortseingänge hat man sich Gedanken gemacht. Mit einer speziellen "Hirschberger Wildblumenmischung" in den Farben Blau, Rot und Weiß, die auch im Hirschberger Wappen enthalten sind, ließen sich die Ortseingänge farblich gestalten, so Dechow.
Probleme hatte die Stadtbaukommission jedoch bei der Gestaltung der Ortsdurchfahrt Großsachsens entlang der B3. "Hier sind wir an die Grenzen unserer Kreativität gestoßen", gestand Dechow. Erst ganz zum Schluss kam man auf die Idee, dass hier eine Fassadenbegrünung sinnvoll wäre.
"Das ist ein Leitbild, eine Orientierungshilfe", wies Just darauf hin, dass die im Leitbild vorgestellten Gestaltungsmöglichkeiten nicht überall umgesetzt werden können. Nur bei der Möblierung des öffentlichen Raums werde man sich streng an die Vorgaben halten. "Ein tolles Feuerwerk an Ideen", fand Bernd Kopp (Freie Wähler).
Auch Thomas Götz (CDU) lobte die vorgestellte Leitplanung, die genügend Spielräume offen lasse und Thomas Scholz (SPD) erkannte: "Aus diesem Ideenpool kann man die nächsten Jahre schöpfen." Oliver Reisig (FDP) sah im Leitbild einen vorgegebenen Rahmen, der künftig Diskussionen verkürzen könne.
Jürgen Steinle (GLH) hätte aber bei den Bänken gerne eine reine Holzfläche gehabt. Just gab zu bedenken, dass Holz nach Regen sehr schlecht trocknet und solche Bänke daher nur eingeschränkt nutzbar wären.



