Das Publikum war "völlig losgelöst"
Ausverkauftes "Schloss-Open-Air" des MGV 1884 Leutershausen – Rund 1000 Besucher erlebten Abend voller Musik und Comedy

Von Walter Brand
Hirschberg-Leutershausen. Es war eines der gigantischsten Events, die jemals in Hirschberg veranstaltet wurden. Nahezu 1000 Besucher kamen zum "Schloss-Open-Air" des MGV 1884 in den Schlosshof des Grafen von Wiser. Comedy und Chorgesang, gepaart mit hervorragenden Solisten und Musikstücken eines renommierten Orchesters wechselten sich in dem fast fünfstündigen Programm ab.
Kay Scheffel führte dabei gekonnt durch den Abend. Er machte sowohl als Entertainer, Sänger und Moderator wie auch als Bauchredner eine gute Figur. Mitgebracht hatte er seine "sprechenden" Puppen Juanita und Rocki. Scheffel übte mit Ehrenbürgermeister Werner Oeldorf und einem weiteren Gast das Bauchreden – mit Unterhaltungswert.
Aber auch der Gastgeber-Chor, der MGV 1884, punktete in vielerlei Hinsicht: mit seinem Outfit und seiner gesanglichen Leistung. Schwerpunkte legte Chorleiter Michael H. Kuhn auf bekannte Deutsche Pop- und Rock-Titel, welche die Combo "Big Bird" begleitete. Nicht nur bei dem Titel "Tausend und eine Nacht" von Klaus Lage, sondern auch beim Klassiker "Major Tom" von Peter Schilling, der in seinem Raumschiff durch das Weltall und über den "Schlosshof" schwebte. Das Publikum war begeistert und beim Mitsingen "völlig losgelöst". Im steirischen Dialekt folgte später der Wies’n-Hit "Fürstenfeld". Kräftig mitgesungen wurde beim Refrain: "I will wieder hoam." Mitreißend und mit differenzierter Klangfülle sang der Männerchor seine Parts. Nicht fehlen durfte der Lederhosen-Kracher von Voxxclub, "Rock mi", den der Chor fetzig-rockend intonierte. Der Chorleiter selbst bewährte sich hierbei als Vorsänger.

"Lachen ist die beste Medizin": Zu diesem Schluss kam Markus Weber, der in die Rolle der schrulligen Kurpfälzer Grande Dame als "Fräulein Baumann" schlüpfte und vor sich hin kalauerte. So viel gelacht wurde im Schlosshof noch nie. Das "betagte Fräulein" hatte beim Einlass in den Schlosshof so ihre Probleme: "Als ich do rei wollt, hot misch in Securitie mit meine 114 Johr üwerprüft. Dun se ihr’n Hund do weg, heb ich zu dem g’saat. Do sacht der: Koo Ängscht, in sou alde Knoche beißt der net nei."
Von "Woinem" nach Großbritannien: "Absolutely British light" ist eine von zahlreichen Produktionen, mit dem die "Neue Philharmonie Frankfurt" nach Leutershausen anreiste. Und "typisch britisch" fing es leicht an, zu regnen. Flugs verteilten die MGV’ler Regencapes.
Chefdirigent Jens Troester nahm das Publikum mit auf eine wunderbare musikalische Reise auf die Insel. Traditionell eröffnete das Orchester mit der Briten-Hymne "God Save the Queen" seinen Part. Viel Beifall gab es für das anrührende "Bridge Over Troubled Water" von Simon and Garfunkel. Bei "Rolling in the Deep" von Adele Epworth konnte Sängerin Simone Stiers ihre phänomenale Stimme präsentieren. Und bei "Another Brick in the Wall" von Pink Floyd glänzte Frontsänger Achim Dürr. Nicht fehlen durfte der Welthit von "Queen" "The Show Must Go On", bei dem Solist Karsten Stiers die Leute von den Sitzen riss.
Bevor sich die Musiker unter frenetischem Applaus mit "Always Look on the Bright Side of Life" in die Pause verabschiedeten, sorgten die Überraschungsgäste, die "Glan pipers" aus Frankfurt, mit bekannten Melodien wie "Amazing Graze" für Emotionen. Auch im zweiten Teil des Programms begeisterte die Philharmonie. Beim Beatles-Klassiker "Hey Jude" sang der ganze Schlosshof mit.
Die sanften Harmonien von "Music Was My First Love" oder auch von "Smoke on the Water", vom MGV-Chor, den Solisten und dem Orchester abschließend intoniert, gingen unter die Haut. Riesiger Applaus des Publikums, das die Leistung stehend honorierte, war der Dank. Nach fast fünf Stunden musikalischer und komödiantischer Höchstleistung und Bewirtung durch drei ortsansässige Gastronomiebetriebe gingen die Besucher zufrieden nach Hause. "Das war ein klasse Abend", freute sich einer.



