Hirschberg

Kleinböck sagt Gänshirt Unterstützung zu

Bei seinem Besuch in Hirschberg am Dienstag ging es auch um die Verkehrsproblematik.

08.09.2020 UPDATE: 09.09.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 31 Sekunden
SPD-Landtagsabgeordneter Gerhard Kleinböck (li.) hatte am Dienstag Geburtstag. Das hielt ihn aber nicht vom Arbeiten ab. Er besuchte Bürgermeister Ralf Gänshirt. Foto: Dorn

Von Annette Steininger

Hirschberg. Zum Schluss des Gesprächs im Rathaus gab es einen kleinen, leisen Hinweis von Mitarbeiter Sebastian Cuny: SPD-Landtagsabgeordneter Gerhard Kleinböck (68) habe heute Geburtstag. "Na, das ist ja eine Ehre", freute sich Bürgermeister Ralf Gänshirt. Immerhin war sich der Abgeordnete auch an seinem Ehrentag nicht zu schade, im Rahmen seiner Sommertour zum Treffen ins Hirschberger Rathaus zu kommen. Spontan organisierte Gänshirt am Dienstagmorgen für den "Roten" einen "roten Tropfen".

Bevor es ans Gratulieren ging, hatten die beiden schon reichlich über die Themen gesprochen, die in der Gemeinde derzeit bewegen. Dabei ging es unter anderem um das Neubaugebiet, das in Hirschberg entstehen soll.

Gänshirt kündigte an, dass sich der Gemeinderat entweder in der nächsten oder in der übernächsten Sitzung damit befassen werde. Auf RNZ-Anfrage erläuterte er, dass dabei das "Wie" im Vordergrund steht, sprich der Anteil an "preisgedämpftem Wohnraum" und auch mögliche Partner. "Um das ,Wo’ wird es erst ganz am Schluss gehen", betonte der Bürgermeister. Zumal auch die Grundstückseigentümer mitziehen müssten.

Das Thema "bezahlbarer Wohnraum" liegt auch Kleinböck am Herzen, daher erläuterte er ein Ansinnen der SPD-Landtagsfraktion, nämlich die Neugründung einer landeseigenen Gesellschaft: "BWohnen – die Landesentwicklungsgesellschaft für Wohnungsbau und Quartiersentwicklung in Baden-Württemberg". Aus Kleinböcks Sicht könnte dies auch durchaus eine länderübergreifende Sache beispielsweise mit Hessen werden. Er hofft, dass die Fraktion vielleicht nach der Landtagswahl im März 2021, bei der Kleinböck bekanntlich nicht mehr antritt, mit ihrer Idee erfolgreich ist.

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Der Abgeordnete weiß auch, dass die Kommunen noch etwas ganz anderes umtreibt: die klammen Kassen. "Es kann nicht sein, dass die Kommunen die durch die Corona-Krise verursachten Probleme finanziell alleine schultern müssen." Von den rund zwei Millionen Euro, die Hirschberg fehlen, würde die Gemeinde immerhin noch die Hälfte davon durch die Ausgleichszahlungen von Bund und Land bekommen. "Hoffentlich", meinte Gänshirt dazu.

Neben der finanziellen Situation bewegt Hirschberg auch die Verkehrsproblematik in der Ortsdurchfahrt von Großsachsen. Ein Gespräch von Gänshirt mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe zu den Fördermöglichkeiten für eine Ortsumgehungsstraße und zu einem Autobahnanschluss Weinheim-Süd steht noch aus. Kleinböck wusste von dem Brief des SPD-Bundestagsabgeordneten Lothar Binding an den Bürgermeister, in dem er ihm von einer ablehnenden Aussage aus dem Verkehrsministerium zu einem weiteren Autobahnanschluss berichtete.

"Das lasse ich nicht gelten", machte Gänshirt deutlich. Es gebe andernorts Anschlüsse, die ebenfalls nahe oder sogar noch näher beieinander liegen würden. Der Bürgermeister bat Kleinböck darum, sich für die Hirschberger Sache zu engagieren, zumal es die Option gäbe, dass das Land sich auf Bundesebene für eine Lösung in Hirschberg starkmache. Kleinböck sagte seine Unterstützung zu. SPD-Fraktionsvorsitzende Eva-Marie Pfefferle bat in diesem Zusammenhang auch darum, die Zahlen der jüngsten Verkehrszählung an das Ministerium weiterzugeben. Der Abgeordnete und sein Mitarbeiter wollen einen "Ministerbrief" mit entsprechender Anfrage verfassen.

Kleinböck selbst treiben auch der durch die Corona-Situation nicht ganz einfache Schulstart nächste Woche und die Einschulungsfeiern um. Hier wollte er wissen, ob es Gespräche mit den Schulen über die Feiern gegeben habe. Gänshirt verneinte, betonte aber, dass man gern auf deren Wünsche eingehe. Er selbst könnte sich Feiern draußen oder in den Turnhallen vorstellen.

Der Abgeordnete erkundigte sich auch nach der bevorstehenden Ertüchtigung des Kreisverkehrs auf dem Autobahnzubringer (L 541) in Höhe des Gewerbeparks. Hier werde es ja sicher problematisch für die Lastwagen. Das sei Sache der Verkehrsplaner, entgegnete Gänshirt. Der Kreisverkehr soll vergrößert werden, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass er für Lastwagen eigentlich zu klein ist. Außerdem wird ein Bypass gebaut, sodass man vom Gewerbepark aus kommend nicht mehr direkt in den Kreisverkehr muss, wenn man Rechtsabbieger ist. Die Maßnahme war ursprünglich für dieses Spätjahr geplant, wurde aber ins kommende Jahr verschoben.

Cuny schrieb während des Gesprächs fleißig mit, schließlich war es für ihn nicht nur als Kleinböcks Mitarbeiter spannend. Bekanntlich will er ihn gern als Abgeordneter beerben.

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