Kindern fehlt Erfahrung im Straßenverkehr
Fahrradsicherheitstraining von SG Leutershausen und Jugend-Verkehrsschule der Polizei - Eltern fahren Kinder zu oft zur Schule

Unter den Blicken der Beamten der Jugend-Verkehrsschule zeigen die Kinder, was sie mit dem Fahrrad schon alles können. Foto: Hildebrand
Hirschberg-Leutershausen. (hil) Es weht ein frischer Wind, die Sonne blinzelt ab und zu durch die Wolkendecke, doch es bleibt trocken: Perfekte Bedingungen also für das Fahrradsicherheitstraining, das die SG Leutershausen mit der Jugend-Verkehrsschule der Heidelberger Polizei beim Ferienprogramm der Gemeinde angeboten hat.
Einige Kinder kommen mit dem eigenen Fahrrad, andere werden von ihren Eltern zum Jugendhaus im Sportzentrum Leutershausen gebracht. Polizeioberkommissar Thomas Jäck und Polizeikommissar Klaus Holfelder leiten die Verkehrsschule seit vielen Jahren und sind einigen Kindern noch gut aus dem vergangenen Jahr bekannt. Ein kurzer Blick auf die Räder und die beiden Beamten sehen einige Mängel, die sofort behoben werden müssen. Dann steht für die Kinder die erste Aufgabe an. Die Beamten stellen einige Hütchen in einem Viereck auf, das die Kinder umfahren müssen, ohne die Hütchen zu berühren oder umzuwerfen.
Manche Kinder müssen sich zunächst einmal an die Räder gewöhnen. "Na ja, fürs Erste nicht schlecht", urteilen die Beamten. "Da merkt man deutlich, dass viele Kinder morgens von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht werden", sagen Jäck und Holfelder. "Da fehlt einfach die Erfahrung im Straßenverkehr."
Und dennoch: Fast keine Pylonen werden umgeworfen und so sind auch die Verkehrspolizisten im Großen und Ganzen zufrieden. Angemeldet sind 20 Kinder und die werden eingangs von der SGL-Leichtathletik-Abteilungsleiterin und stellvertretenden Gesamtjugendleiterin Stefanie Just begrüßt.
Dann sollen die Teilnehmer die Pylonen umkurven oder auch einmal einhändig fahren. "Nicht einfach, aber sie machen es recht gut", urteilen Jäck und Holfelder. Zwischendurch gibt es von Just Getränke, die bei all der Anstrengung sehr willkommen sind.
Im zweiten Teil befassen sich die Verkehrspolizisten mit der Ausrüstung der Radler und der Fahrtüchtigkeit der Räder. Die Sitzhöhe muss stimmen und das Reifenprofil sollte gut genug sein, um sicher fahren zu können. Genauer schauen die Beamten bei den Helmen hin, manche sitzen viel zu locker auf dem Kopf. "Das Wichtigste jedoch sind die Bremsen, die unbedingt funktionieren müssen", sagt Jäck und nennt die Bremsen eine "halbe Lebensversicherung". Zum Schluss wird es sogar noch etwas musikalisch, denn der "Klingeltest" funktioniert hervorragend.
Gegen Ende der Ferienspiele gibt es noch einige Fragen der beiden Polizisten an die Teilnehmer: "Mit welchem Alter müsst ihr auf der Straße fahren?" Lang zögern die Kinder, bevor einige einen Tipp wagen: "Ab zehn Jahren". Das stimmt. Doch Jäck sagt auch: Für Kinder zwischen acht und neun Jahren gibt es eine Zwischenregelung, die besagt, dass sie eigentlich auf dem Gehweg fahren sollen. Aber wenn es die Eltern erlauben, dürfen sie auch auf der Straße fahren.



