Grünes Licht für Rettungswache im Gewerbegebiet
Notarzt wird von Schriesheim nach Hirschberg verlegt - ASB sieht Nähe zur Autobahn als Vorteil

Der Arbeiter-Samariter-Bund will seinen Notarztstandort samt Rettungswagen in die Goldbeckstraße verlegen. Die ATU-Mitglieder zeigten sich am Dienstag erfreut. Foto: Dorn
Von Stefan Zeeh
Hirschberg. Im Gewerbegebiet könnte bald schon eine Rettungswache einziehen. Das sehen zumindest die Pläne des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) vor, der einen entsprechenden Bauantrag zur Nutzungsänderung eines Gebäudes in der Goldbeckstraße 6b stellte und der dem Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) am Dienstag vorlag.
In dem Gebäude, das bisher vollständig von einem Unternehmen für Werbedrucke genutzt wird, soll die Hälfte der Fläche zukünftig im Erdgeschoss zwei Rettungsfahrzeuge beherbergen. Darüber hinaus soll im Obergeschoss eine Rettungswache entstehen. "Es ist ein Betrieb für soziale und gesundheitliche Zwecke", erläuterte Bürgermeister Manuel Just. Er sehe in der Ansiedlung einer Rettungswache keine Konflikte mit anderen Betrieben.
"Es ist sicherlich nicht zum Nachteil, wenn wir eine Rettungswache in der Nähe haben", begrüßte Werner Volk (Freie Wähler) das Vorhaben des ASB. Auch Eva-Marie Pfefferle (SPD) sah in einer Rettungswache einen großen Vorteil für Hirschberg, sei doch dann ein Krankenwagen in der Nähe. Jürgen Steinle (GLH) hob hervor, dass dadurch Leerstand von Gewerbeflächen vermieden werde. Für Philippe Schmitt (CDU) und Oliver Reisig (FDP) war der Standort der Rettungswache im Gewerbegebiet bestens geeignet, da bei Notfalleinsätzen mit Martinshorn keine Anwohner gestört würden, wie etwa in einem Wohngebiet. Dementsprechend erteilte der Ausschuss einstimmig sein Einvernehmen zu der beantragten Nutzungsänderung.
Wie ASB-Rettungsdienstleiter Hendrik Maier im Gespräch mit der RNZ erläuterte, war die gute Verkehrsanbindung mit dem nur wenige hundert Meter entfernten Autobahnanschluss ein entscheidendes Kriterium für die Wahl des Hirschberger Gewerbegebiets als Standort für eine Rettungswache. "Über die Autobahn kommt man wesentlich schneller zum Einsatzort als über die Landstraßen", betonte Maier. Das Einsatzgebiet dieser Rettungswache liegt, laut Maier, vor allem entlang der Bergstraße und umfasst unter anderem Hirschberg, Schriesheim, Ladenburg und Heddesheim.
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Ausschlaggebend für die Standortwahl war auch die Gebäudegröße. Denn mit einer Fläche von rund 300 Quadratmetern bietet der Komplex in der Goldbeckstraße 6b nicht nur ausreichend Platz für die beiden Rettungsfahrzeuge, sondern auch für Sozial- und Arbeitsräume. Bei den beiden Rettungswagen handelt es sich um ein Notarzteinsatzfahrzeug und einen Rettungswagen. Der zugehörige Notarzt wird von 8 bis 20 Uhr täglich anwesend sein, das Personal für den Rettungswagen rund um die Uhr.
Die beiden Rettungsfahrzeuge sind aber nicht neu in der Region. Der Rettungswagen steht derzeit in Weinheim, das Notarzteinsatzfahrzeug in Schriesheim. Besonders der Standort in Schriesheim, beim dortigen Deutschen Roten Kreuz, sei aber "verkehrlich nicht besonders günstig gelegen", so Maier. An dem neuen Standort im Hirschberger Gewerbegebiet könne man daher nicht nur die Einsatzkräfte bündeln, sondern auch schneller an den Einsatzorten sein.



