Hirschberg

Ein großer Fortschritt

Die Israelische Kunsthistorikerin Anat Gilboa entschlüsselte das Memorbuch.

19.03.2023 UPDATE: 19.03.2023 17:30 Uhr 2 Minuten, 23 Sekunden
Angelika und Thomas Wetter unterstützten Anat Gilboa dabei, das Memorbuch zu entschlüsseln. Michael Penk (v.l) nahm das Ergebnis in Empfang. Foto: Dorn

Von Edda Nieber

Hirschberg. Was auf den ersten Blick wie ein Kunstwerk wirkt, ist in Wirklichkeit das Memorbuch einer israelitischen Gemeinde. Im Rahmen seiner intensiven Recherche über die Geschichte der jüdischen Familien aus Hirschberg machte Erhard Schnurr dieses Dokument ausfindig. Er hoffte, dadurch mehr über das jüdische Leben des Ortes zu erfahren. (RNZ vom 23. Februar)

Ein Memorbuch dient in einer jüdischen Gemeinde dem Gebet für verstorbene Mitglieder, deren Namen und Daten, teilweise sogar Eigenschaften, darin festgehalten werden. Ein wichtiges Dokument also, das die Nachforschungen deutlich voranbringen würde, doch mehrere Leute hatten erfolglos versucht, das Dokument zu entziffern und zu übersetzen.

Anat Gilboa ist dies nun gelungen. Die israelische Kunsthistorikerin erfuhr über ihre Freunde Angelika und Thomas Wetter und über Schnurr von dem Dokument und versuchte ihr Glück.

Zu Beginn war sie nicht so zuversichtlich, gab sie bei einem Gespräch zusammen mit einigen Mitgliedern des Arbeitskreises ehemalige Synagoge zu. "Ich finde hier nichts", habe sie gedacht, als sie die eingescannten Seiten das erste Mal sah. Sie wusste, die Erwartungen an sie waren hoch, und wenn sie nur ein Stück davon übersetzte, würde das weder sie noch ihre Freunde zufriedenstellen.

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Nach wiederholtem Lesen hatte sie plötzlich eine Idee, erzählte sie, denn nach und nach glaubte sie, ein Muster im Aufbau der Texte zu erkennen. Angefangen mit "Gott erinnert sich an…" folgten einige gute Eigenschaften, die Vorfahren, und dass der Verstorbene nun im Garten Eden weiterleben würde. Außerdem fanden sich Daten und auch Namen in den Texten.

Damit sei es jedoch noch lange nicht getan, gab Gilboa zu bedenken. Denn um herauszufinden, ob die Namen mit den von Schnurr recherchierten übereinstimmten, brauchte sie den ganzen Namen oder zumindest Anhaltspunkte, um wen es sich handeln könnte. Eine der vielen Schwierigkeiten waren die Schriften an sich.

Das Hebräische zu lesen, sei kein Problem, aber die unterschiedlichen Handschriften seien eine echte Herausforderung, so Gilboa. Schließlich gelang es ihr aber doch, 18 der 20 Namen in dem Dokument zu finden und damit zu belegen, dass es ...

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