Ein großer Emissionstreiber ist der Verkehr
Mit dem Klimaschutzkonzept sollen auch hier Lösungen gefunden werden. Der Gemeinderat verabschiedet es am Dienstag.

Von Annette Steininger
Hirschberg. In der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 30. Januar, um 18.30 Uhr im Rathaus werden wegweisende Entscheidungen für die Zukunft getroffen. Denn dann schlägt nicht nur die "Stunde der Fraktionen", und der Gemeinderat verabschiedet voraussichtlich den Haushalt 2024. Nein, auch das 153 Seiten umfassende Klimaschutzkonzept soll beschlossen werden.
Und das hatte mit seinen vorliegenden Teilen in der Sitzung des Ausschusses für Technik (ATU) im Dezember bereits für Diskussionen gesorgt. Insbesondere der Grünen Liste Hirschberg (GLH) fehlte es an manchen Stellen an konkreten Zielen. So hat der Gemeinderat am Dienstag auch über drei entsprechende Anträge der GLH zu entscheiden.
Zudem legt das Gremium auch fest, ob ein Klimaschutz-Controlling aufgebaut und ein Förderantrag für Fortführung des Klimaschutzmanagements gestellt wird. Diese hätte dann unter anderem die Aufgabe, sich um die Umsetzung des Konzepts zu kümmern.
Bislang ging es für Klimaschutzmanager Merten Kuhl vor allem ums Erstellen, mit der fachlichen Unterstützung durch die Energielenker Projects und gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Hier ein paar Eckpfeiler des Konzepts:
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> Mit dem Klimaschutzkonzept bekräftigt die Gemeinde Hirschberg die Zielsetzung, bis 2040 klimaneutral zu sein und die Ziele des Kreises und des Landes zu unterstützen. Darüber hinaus setzt sie sich für 2030 Zwischenziele in den Bereichen Endenergieverbrauch und Reduktion der Treibhausgas-Emissionen. So strebt sie für das Jahr 2030 "gemäß Klimaschutzszenario" eine Reduktion des Endenergieverbrauchs um neun Prozent an. Die Treibhausgas-Emissionen könnten laut Klimaschutzszenario idealerweise um 51 Prozent sinken. "Hier sollte zumindest eine Reduktion von 45 Prozent erreicht werden", heißt es im Konzept.
> Die großen Emissionstreiber und was man dagegen tun kann: "Betrachtet man die Energie- und Treibhausgas-Bilanz der Gemeinde, fällt auf, dass ein großer Anteil der Emissionen auf den Verkehrssektor fällt. Einen weiteren großen Block bilden die privaten Haushalte", wird über die negativen Spitzenreiter erläutert. Demgegenüber stünden die Kommunalverwaltung und das verarbeitende Gewerbe. Dies sei dadurch zu erklären, dass es einerseits wenig Industrieunternehmen in Hirschberg gibt, andererseits in der Metropolregion viel Verkehrsaufkommen herrscht. Mit 6888 Ein- und Auspendelbewegungen und einer Pendlerquote von etwa 90 Prozent sei Hirschberg als "Pendlergemeinde" anzusehen. "Hier bietet sich ein Ansatzpunkt", heißt es im Konzept. Dazu sei es entscheidend, die Auslastung der Autos zum Beispiel auf den Arbeitswegen zu erhöhen und Angebote zu schaffen, damit ein bequemer Umstieg auf alternative Mobilitätsformen gelingen könne. Ebenso sei es wichtig, die privaten Haushalte und das Gewerbe beim Thema Energieeffizienz zu adressieren. In Kombination mit dem Ausbau erneuerbarer Energien und einer Energiewende in der Wärmeversorgung würden sich drei wichtige Hebel ergeben, um die Verbräuche und die Treibhausgas-Emissionen zu senken. Hierzu sollten Anreize für die Bürger geschaffen und diese durch Kampagnen oder Veranstaltungen informiert werden, lautet eine Empfehlung im Konzept.
> Handlungsfelder: Die qualitativen Ziele im Klimaschutzkonzept sind in den folgenden Handlungsfeldern verankert: Verwaltung, Energie, Mobilität und Gemeindeentwicklung. Darin heißt es dann unter anderem konkreter, dass ein hoher energetischer Standard der kommunalen Liegenschaften erreicht werden oder auch der Umweltverbund gestärkt werden soll.
> GLH-Anträge: Die GLH wünscht sich unter anderem, dass die Verwendung von nachhaltigen Dämmstoffen in Architektenwettbewerben berücksichtigt werden sollte. Außerdem will sie eine Selbstverpflichtung, dass künftig keine neuen fossilen Heizungen in kommunalen Liegenschaften mehr eingebaut werden. Zudem möchte sie eine "Klimafreundliche Verpflegung in Schulen und Kindergärten" im Konzept verankert sehen. Die Verwaltung lehnt aus unterschiedlichen Gründen diese Ergänzungen ab. Der Gemeinderat entscheidet letztlich über die drei Anträge.




