Die Kerwe bot einen unvergesslichen Abend mit viel Musik
Besucherinnen und Besucher feierten am Samstag ausgelassen auf der "Widda Kerwe". Einigen Gästen mit Kindern war es etwas zu laut.

Von Edda Nieber
Hirschberg-Großsachsen. Bunte Lichter, gute Musik, ausgelassene Stimmung. Nachdem der Nachmittag ganz den Kindern gehörte, sind am Samstagabend, 26. August, immer mehr Erwachsene auf die Kerwe geströmt, um den Tag gebührend ausklingen zu lassen und den gelungenen Kerweauftakt zu feiern.
Kaum hatte Kinderanimateur Mr. Kunterbunt sein Programm beendet und die Bühne verlassen, ertönte laute Discomusik über den Platz und ließ so manche Eltern leicht schockiert schauen. Zum Glück verstanden die Kinder den Text der Lieder noch nicht oder machten sich nichts daraus. Während sie sich in den Vergnügungspark stürzten oder vor der Bühne tanzten, zog es die erwachsenen Besucher zunächst zu den Foodtrucks. Die drei regionalen mobilen Küchen der Seelenfuttermanufaktur, der Feldküche 86 und Satchmo Hot Dogs verwöhnten die Gäste mit Panini, Burgern und vielem mehr.
Die Resonanz war großartig. Eine junge Familie zum Beispiel, die die Plakate zwar häufig gesehen, aber wieder vergessen hatte und eher zufällig und spontan gekommen war, um gemeinsam zu Abend zu Essen, ließ es sich schmecken. Auch das Ehepaar Scheiber genoss das "erstklassige kulinarische Angebot" und freute sich, dass es nicht nur lecker, sondern auch lokal war.
Das ursprünglich aus Lützelsachsen kommende Paar gab an, neugierig geworden zu sein und dass ihnen die "Widda Kerwe" sogar besser gefalle als die Kerwe in Weinheim. Der Platz sei schön und es gebe "nicht so viel Krawall wie in Weinheim", erklärten sie und ergänzten: "Die Kerwe ist wirklich schön. Aber die Musik stört." Man könne sich kaum unterhalten, außerdem sorgte sie sich wegen der lauten Bässe um die vielen Kleinkinder und Säuglinge. "Wenn ich mich unterhalten will, muss ich über die Musik hinwegschreien". Sie blieben nicht die einzigen, die die lauten Töne störten.
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Was mit so vielen Kindern eher unpassend schien, wurde wenig später zum Highlight des Abends, als um 20 Uhr DJ Dennis auflegte und mit Hits der letzten Jahrzehnte zum Tanzen animierte. Während die Bierbänke sich immer weiter füllten, begaben sich die ersten bereits um kurz nach 20 Uhr auf die bunt beleuchtete Tanzfläche vor der Bühne, die mit fortschreitender Zeit immer voller wurde. Bei ausgelassener Stimmung drehten die Besucher voll auf und machten die "Sommerparty" zu genau dem, was der Name versprach, wenn auch nicht bei sommerlichen Temperaturen.
"Wir haben so Glück mit dem Wetter", freute sich Torsten Frohn von der Interessengemeinschaft "Widda Kerwe" im Gespräch mit der RNZ. Nachdem die Party am Freitagabend um Mitternacht aus Sicherheitsgründen beendet wurde und es dann die restliche Nacht wie aus Kübeln geregnet hatte, konnten sie es kaum glauben, als am nächsten Morgen die Sonne schien. Sie seien völlig überwältigt von der guten Resonanz und dem Feeling. "Und das in so einem Dorf wie Großsachsen", konnte Frohn es selbst kaum glauben. Natürlich sei es auch anstrengend, aber dafür, dass er erst um 4 Uhr morgens ins Bett gekommen und um acht schon wieder mit dem Team geplant hatte, wie es weitergeht, sah er erstaunlich erholt und vor allem überglücklich aus.
"Respekt, was diese kleine Gruppe auf die Beine stellt", fand Sonja Straub und merkte an, wie viel Herzblut in dieser Veranstaltung steckte. Es sei anders als die Kerwen, die Großsachsen bisher erlebt hatte, gab sie zu, und auch Frohn lachte: "Viele haben noch Erinnerungen daran, wie es früher war und sind völlig überrascht, wenn sie herkommen."Und es kamen jede Menge Leute, die den Abend unvergesslich machten. Bis um 1.30 Uhr rockten sie den Platz vor der Sachsenhalle und bewiesen, dass Kerwe in Saase ein großes Fest ist und sie Lust auf mehr haben.