Plus Gewitter in der Region

Unwetter sorgte für zahlreiche Feuerwehr-Einsätze (plus Video/Fotogalerie)

In der ganzen Region gab es zahlreiche Einsätze wegen Sturmtief "Markus". Starkregen flutete Straßen und Keller.

28.04.2023 UPDATE: 01.05.2023 15:56 Uhr 2 Minuten, 31 Sekunden
Aufräumarbeiten nach dem Unwetter in Bammental. ​Foto: Holger Karl

Rhein-Neckar-Odenwald. (RNZ/luw/cao/cab) Starkregen hat am Freitagabend zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen in der Region geführt.

Sturmtief "Markus" peitschte am Freitag teils mit mehr als 115 Stundenkilometern über den Südwesten hinweg und sorgte auch rund um Mosbach für zahlreiche Einsätze der Feuerwehren. "Die Wehren aus Hüffenhardt, Schwarzach, Aglasterhausen, Obrigheim, Billigheim, Mosbach und Neckarzimmern sind insgesamt zu 80 Einsatzstellen ausgerückt", berichtet Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr rückblickend im Gespräch mit der Rhein-Neckar-Zeitung. "Es war ein starkes Unwetter mit viel Wasser, aber immer noch kein Vergleich zu 2016."

Hauptsächlich seien die Feuerwehrleute zu vollgelaufen Kellern gerufen worden, so Kirschenlohr, "es gab vereinzelt auch kleinere Hangrutsche rund um Mosbach und einige Verkehrsunfälle mit Leichtverletzten." Ferner seien so manche Straßen überflutet worden, etwa die Schillerstraße in Mosbach sowie die B27 bei Neckarzimmern. "Die Bundesstraße war in diesem Bereich zeitweise nur einspurig befahrbar", berichtet der Kreisbrandmeister. Zwischen Allfeld und Neudenau habe Geröll auf der Fahrbahn den Verkehr ausgebremst.

Die ersten Alarmierungen seien am Freitag gegen 17 Uhr eingegangen. "Die Lage hat sich dann aber schnell wieder beruhigt. Gegen 21 Uhr waren dann alle Einsatzstellen abgearbeitet", sagt Kirschenlohr. "Es war kurzer, aber starker Niederschlag, der sich wie ein Band über den Landkreis gezogen hat."

Das Polizeipräsidium Mannheim hat am späten Freitagabend eine Einsatzbilanz gezogen, nachdem eine schwere Gewitterfront über die Region gezogen war. Die Polizei selbst zählte rund 20 witterungsbedingte Einsätze in zweieinhalb Stunden. In Mannheim seien die Feuerwehren fünf Mal ausgerückt, in Heidelberg etwa 20 Mal. Rund 60 Feuerwehreinsätze gab es im Rhein-Neckar-Kreis. Das Neckartal sei der Schwerpunkt gewesen. Hier seien kleinere Bäche über die Ufer getreten und Keller vollgelaufen, hieß es.

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In Bammental, Wiesenbach und Lobbach spülten die Wassermassen Schlamm und Geröll sowohl in Keller als auch auf Straßen. Aber auch in Gaiberg und Mauer war die Feuerwehr gefragt.

"Das Wasser kommt wie in einem Fluss", schilderte Bammentals Holger Karl um 18 Uhr gegenüber der RNZ. Vor allem die Hauptstraße sei von Wassermassen überspült worden, die sich offenbar auf einer Erhöhung westlich des Ortes zunächst gestaut hätten. "Nach 17 Uhr gab es ein Gewitter mit drei Phasen, in denen es jeweils über 10 bis 15 Minuten richtig heftig regnete", so Karl.

Nach der letzten Phase sei das Wasser in den Ort geflossen. Die Hauptstraße sei ebenso gesperrt worden, wie die überschwemmte Elsenzbrücke. Doch das für Sonntag gerade in der Hauptstraße geplante Frühlingsfest sei "momentan nicht gefährdet", so Karl: "Es wird aber noch einiges aufzuräumen geben." Zudem kam es nahe der Friedensbrücke zu einem Hangrutsch, infolge dessen Schlamm und Steine auf die Wiesenbacher Landstraße fielen.

Auch in Wiesenbach sei "Land unter", wie Hauptamtsleiter Markus Kustocz auf Nachfrage sagte: "Das Wasser kam aus den Hanglagen und hat den Schlamm von den Ackergrundstücken heruntergespült, sodass die Einläufe verstopft wurden und das Wasser darüber hinaus schoss."

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Insbesondere in der Straße "Maistumpf" im Süden der Gemeinde hätten sich Wasser und Schlamm in die Keller mehrerer Wohnhäuser gedrückt, so Kustocz. Neben der Feuerwehr sei am Freitagabend auch der Bauhof im Einsatz gewesen, um die Straßen zu säubern.

Das Areal einer Tankstelle im Lobbacher Ortsteil Waldwimmersbach wurde derweil ebenfalls mit Wasser und Geröll überspült. Lobbachs Feuerwehrkommandant Thomas Geiß berichtete von mindestens drei Einsätzen unter anderem in der Hauptstraße, wo es Wasser aus Kellern zu pumpen galt. Andere Quellen berichteten von Wassermassen, die zeitweise an der Ortsdurchfahrt entlangrauschten. Zudem wurde die Tankstelle im Ort mit Wasser und Geröll überspült.

Ein ähnliches Bild bot sich in Gaiberg, wo Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel Feuerwehreinsätze in Kirschbaumweg, Panoramastraße und Heidelberger Straße nannte. In Mauer wurde der Keller der dortigen Grundschule überschwemmt, wie Kommandant Patrick Waibel sagte.

Auch im Landkreis Heilbronn kam es bei Möckmühl zu Überflutungen der Fahrbahn. Vielerorts im Rhein-Neckar-Kreis sind die Feuerwehren im Einsatz, um Keller vom Regenwasser leer zu pumpen und Sandsäcke zu füllen.

Ort des Geschehens

Update: Montag, 1. Mai 2023, 15.56 Uhr

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