Neckarhausen bekommt einen "Teo"
Der Bau des Selbstbedienungssupermarkts des Betreibers Tegut wurde einstimmig beschlossen. Der Laden kommt neben das Freizeitbad.

Von Nicoline Pilz
Edingen-Neckarhausen. Die schwierige Einkaufssituation in Neckarhausen erfährt Entlastung: Einstimmig beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend die Aufstellung eines Kleinstladens auf der Grünanlage am westlichen Rand des Freizeitbad-Parkplatzes.
"Das ist mein Lieblingspunkt heute, weil wir etwas Positives präsentieren können und so schnell Ergebnisse hatten", sagte Bürgermeister Florian König. Eine Verbesserung der Nahversorgung im Ortsteil Neckarhausen war eines seiner Topthemen im Wahlkampf. Doch bereits davor hatten Lokalpolitiker aus den Fraktionen angesichts der Schließung des Markthauses in der Hauptstraße Lösungen eingefordert. In der Vakanz zwischen Ex-Bürgermeister Simon Michlers Weggang und dem Amtsantritt seines Nachfolgers liefen bereits Gespräche zwischen Bürgermeister-Stellvertreter Dietrich Herold und dem Unternehmen Tegut, die an diversen Standorten in der weiteren Region Kleinstläden ihrer Marke "Teo" realisiert hat.
Vermarktet werden sie von der Firma Immocycle GmbH aus Mauer, der gegenüber man den Bedarf habe nachweisen müssen, wie König erklärte. "Wir konnten Immocycle überzeugen", sagte er. Von mehreren Standorten, die mit dem Rhein-Neckar-Kreis überprüft worden seien, blieb als einziger derjenige am Rand des Freizeitbad-Parkplatzes übrig. Eingerückt in die Grünanlage soll einerseits eine ausreichend große Parkfläche für Veranstaltungen erhalten bleiben, andererseits sollen Marktbesucher und Autos nicht miteinander in Konflikt geraten.
Die "Teo"-Läden haben als digitale Selbstbedienungsmärkte 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche geöffnet und bieten ein Vollsortiment mit rund 950 Artikeln an. Was man braucht, ist eine EC-Karte oder ein Smartphone mit der entsprechenden App zum Eintritt und auch zum Bezahlen der Produkte. König sagte, anfangs werde Tegut Personal vorhalten, um gerade älteren Menschen das System zu erklären. Der Rathauschef selbst werde die Seniorenkreise zum ersten gemeinsamen Einkauf begleiten. Auch vonseiten der SPD kündigte Tobias Hertel Hilfe für Senioren an und schlug vor, die Nachbarschaftshilfe einzubeziehen. "Ich möchte an dieser Stelle gerne Werbung für die Nachbarschaftshilfe machen", warf König ein. Es gebe hier einen hohen Bedarf, allerdings nach wie vor zu wenige Helfer. Wer sich einbringen wolle, sei herzlich willkommen.
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Insgesamt investiert die Kommune 25.000 Euro zur Vorbereitung der Fläche. Durch die Verpachtung des Grundstücks werden indes über die Dauer des Fünf-Jahres-Vertrags auch Mieteinnahmen erzielt. König fand auch die Optik des "Teo"-Lädchens in Fassform mit Holzverkleidung und Dachbegrünung sehr ansprechend. ...
Von Nicoline Pilz
Edingen-Neckarhausen. Die schwierige Einkaufssituation in Neckarhausen erfährt Entlastung: Einstimmig beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend die Aufstellung eines Kleinstladens auf der Grünanlage am westlichen Rand des Freizeitbad-Parkplatzes.
"Das ist mein Lieblingspunkt heute, weil wir etwas Positives präsentieren können und so schnell Ergebnisse hatten", sagte Bürgermeister Florian König. Eine Verbesserung der Nahversorgung im Ortsteil Neckarhausen war eines seiner Topthemen im Wahlkampf. Doch bereits davor hatten Lokalpolitiker aus den Fraktionen angesichts der Schließung des Markthauses in der Hauptstraße Lösungen eingefordert. In der Vakanz zwischen Ex-Bürgermeister Simon Michlers Weggang und dem Amtsantritt seines Nachfolgers liefen bereits Gespräche zwischen Bürgermeister-Stellvertreter Dietrich Herold und dem Unternehmen Tegut, die an diversen Standorten in der weiteren Region Kleinstläden ihrer Marke "Teo" realisiert hat.
Vermarktet werden sie von der Firma Immocycle GmbH aus Mauer, der gegenüber man den Bedarf habe nachweisen müssen, wie König erklärte. "Wir konnten Immocycle überzeugen", sagte er. Von mehreren Standorten, die mit dem Rhein-Neckar-Kreis überprüft worden seien, blieb als einziger derjenige am Rand des Freizeitbad-Parkplatzes übrig. Eingerückt in die Grünanlage soll einerseits eine ausreichend große Parkfläche für Veranstaltungen erhalten bleiben, andererseits sollen Marktbesucher und Autos nicht miteinander in Konflikt geraten.
Die "Teo"-Läden haben als digitale Selbstbedienungsmärkte 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche geöffnet und bieten ein Vollsortiment mit rund 950 Artikeln an. Was man braucht, ist eine EC-Karte oder ein Smartphone mit der entsprechenden App zum Eintritt und auch zum Bezahlen der Produkte. König sagte, anfangs werde Tegut Personal vorhalten, um gerade älteren Menschen das System zu erklären. Der Rathauschef selbst werde die Seniorenkreise zum ersten gemeinsamen Einkauf begleiten. Auch vonseiten der SPD kündigte Tobias Hertel Hilfe für Senioren an und schlug vor, die Nachbarschaftshilfe einzubeziehen. "Ich möchte an dieser Stelle gerne Werbung für die Nachbarschaftshilfe machen", warf König ein. Es gebe hier einen hohen Bedarf, allerdings nach wie vor zu wenige Helfer. Wer sich einbringen wolle, sei herzlich willkommen.
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Insgesamt investiert die Kommune 25.000 Euro zur Vorbereitung der Fläche. Durch die Verpachtung des Grundstücks werden indes über die Dauer des Fünf-Jahres-Vertrags auch Mieteinnahmen erzielt. König fand auch die Optik des "Teo"-Lädchens in Fassform mit Holzverkleidung und Dachbegrünung sehr ansprechend. Los geht es, sobald das Baurechtsamt des Rhein-Neckar-Kreises grünes Licht gibt.
Zwar werden zwei Parkplätze wegfallen, dafür kommen neue Fahrradstellplätze hinzu. "Dass wir hier 25.000 Euro investieren müssen, ist kein Beinbruch, das machen wir gerne", so Klaus Merkle von der UBL-FDP/FWV. Es sei schön, so eine Lösung gefunden zu haben. "Ein sehr gutes Projekt, und der Standort ist prädestiniert", meinte Markus Schläfer (CDU). Er sagte in Anspielung auf den Vicky-Leandros-Schlager: "Danke, dass ‚Teo‘ nicht nach Lodz fährt, sondern nach Neckarhausen." Namens der Offenen Grünen Liste (OGL) hatte Thomas Hoffmann einen Kritikpunkt: Es gebe kein Bier im "Teo". Den Versuchen von SPD und OGL, sich Verdienste um den Laden an die eigene Brust zu heften, begegnete König diplomatisch: "Das ist ein Gemeinschaftsprojekt und ein gutes Beispiel dafür, was wir erreichen können, wenn wir alle an einem Strang ziehen."
Update: Donnerstag, 25. Mai 2023, 19.37 Uhr
Kommt ein "Teo"-Kleinstladen?
Edingen-Neckarhausen. (nip) Weil der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung im April nicht alle Tagesordnungspunkte innerhalb des beschlossenen Zeitfensters bis 22 Uhr abarbeiten konnte, trifft er sich in dieser Woche nun gleich zweimal.
Es geht los am Mittwoch, 24. Mai, zunächst um 17.30 Uhr mit einer Sitzung des Technischen Ausschusses. Um 18 Uhr folgt die erste Sitzung des Gemeinderats, einen Tag später, am Donnerstag, 25. Mai, um 18.30 Uhr die zweite.
Am 24. Mai geht es auch um die Nahversorgung in Neckarhausen. Und die Zeichen stehen gut, dass es einen Kleinstladen "Teo", ein Konzept der Firma Tegut, geben wird. Vorhabenträger wäre die Firma Immocycle GmbH aus Mauer, möglicher Standort wäre der Grünstreifen am westlichen Rand des Freizeitbad-Parkplatzes.
Dabei soll gewährleistet sein, dass auch weiterhin ausreichend Fläche für Dorf- und Vereinsfeste zur Verfügung steht. Geplant ist zunächst ein Vertrag über fünf Jahre. Die Gemeinde trägt die Erschließungskosten in Höhe von 25.000 Euro, erhält im Gegenzug einen Mietzins aus der Überlassung der Fläche.
Weiter auf der Tagesordnung: der Glasfaserausbau in Edingen und Neu-Edingen durch die Deutsche Giganetz, der Bebauungsplan "Edingen-Südwest" und hier die Umstellung auf einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan, die Aktualisierung des Feuerwehrbedarfsplans, die Wahl von Schöffen für Schöffengerichte und Strafkammern für die Jahre 2023 bis 2028 und die Digitalisierung der Pestalozzi-Schule, wobei der Gemeinderat hier über unterschiedliche Modelle beraten und entscheiden muss.
Eine Grundsatzentscheidung wird er auch hinsichtlich einer Förderung von investiven Maßnahmen von Kirche, Religions- und Glaubensgemeinschaften treffen müssen. Konkret geht es um zwei Anfragen der Evangelischen Kirchengemeinde Edingen und der Katholischen St.-Andreas-Gemeinde in Neckarhausen.
Die seit Januar 2022 geltenden neuen Vereinsförderrichtlinien sehen keine pauschale Förderung von investiven Maßnahmen bei religiösen und konfessionellen Organisationen mehr vor, sondern Einzelfallentscheidungen. Diese Praxis will die Verwaltung beibehalten.
Am Donnerstag, 25. Mai, findet quasi eine "grüne" Sitzung statt. Hier geht es unter anderem um Anträge der Offenen Grünen Liste auf Einsetzung eines Klimarates und auf umgehende Sanierung eines Daches in Gemeindeeigentum sowie um einen Sachstandsbericht zur Klimaneutralität und Teilnahme am EEA-Zertifizierungsprozess (European Energy Award).