Zwei Bodenschwellen sollen die Autofahrer bremsen
Gemeinderat gab grünes Licht für Anwohner-Antrag - Bürgermeister: Kölner Teller sind zu teuer

Die breite Panoramastraße verführt Autofahrer offenbar zum Rasen. Foto: A. Dorn
Gaiberg. (agdo) Jetzt fange man schon an, die Gaiberger vor den Gaibergern zu schützen, meinte Ralph Steffen (SPD/Aktive Gaiberger) in der zurückliegenden öffentlichen Sitzung des Gemeinderats. Und tatsächlich scheint es notwendig zu sein, denn rund 30 Prozent der Fahrzeuge sind auf der Panoramastraße zu schnell unterwegs. Dort gilt ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde. Dennoch, und obwohl der Landkreis hier regelmäßig blitzt, brausen die Autofahrer durch die Straße. Die meisten wohnen laut Hauptamtsleiter Alexander Wenning in Gaiberg. Aber auch der Linienbus halte sich nicht immer an die Geschwindigkeitsbegrenzung.
Nun haben Anwohner mit einer Unterschriftenaktion einen Antrag auf zwei Bodenschwellen in der Panoramastraße gestellt. In dem Antrag steht unter anderem: "In der Straße wohnen viele Familien mit Kindern. Wir erhoffen uns durch die Einrichtung der oben genannten Anlagen eine Verkehrsberuhigung, die die momentan vorhandenen Verkehrseinrichtungen nicht gewährleisten können sowie mehr Sicherheit für alle Bewohner und Verkehrsteilnehmer." Man könne sich zwei Bodenschwellen in der Straße vorstellen, sagte Bürgermeister Klaus Gärtner. Dem schloss sich Maximilian Haider (Grüne Liste) an. Zwar würden dann die Kinder im Schulbus beim Überfahren der Schwellen ein wenig "durchgeschüttelt", aber das mache nichts, sagte Rathauschef Gärtner.
Eine Schwelle soll an der Einmündung der Straße nach Heidelberg in die Panoramastraße angebracht werden, die andere etwa in Höhe des Sportplatzes. Aber nicht jedem Gemeinderat gefiel die Idee mit den Bodenschwellen: Stephan Weber (parteilos), sprach als "Advokat der Autofahrer". Er war der Meinung, dass die Straße und auch der Bürgersteig dort breit genug seien. Wenn Bodenschwellen angeschafft werden sollen, dann würde es eher Sinn machen, diese in Höhe des Spielplatzes einzurichten, meinte Weber. Und er schlug in der Sitzung vor, statt der Bodenschwellen Geschwindigkeitsanzeigetafeln aufzustellen. Wenn man nun anfange, in einer breiten Straße Bodenschwellen einzurichten, so könne man das gleich im ganzen Ort alle 50 Meter machen und das Auto doch gleich stehen lassen, meinte Weber.
In eine ähnliche Kerbe schlug Dieter Sauerzapf (Freie Wähler): "Wo fangen wir an, wo hören wir auf?", fragte er. Ähnlich sah es Matthias Volkmann (CDU). Zwischenzeitlich wollte Rolf-Dieter Schaetzle (SPD/Aktive Gaiberger) wissen, warum man nicht "Kölner Teller" nehme. Diese seien teurer, antwortete Rathauschef Gärtner. Und außerdem würden sich die Bodenschwellen leichter abschrauben lassen, falls sie defekt seien. Mit sechs Stimmen bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung ging der Antrag durch: Die Panoramastraße wird zukünftig um zwei Bodenschwellen reicher sein.



