Neue Ortsmitte unter Wasser
Ein Leck im Rohr sorgte für Überflutung des Gastronomiebereichs. Wie hoch der Schaden ist, ist noch unklar.

Gaiberg. (cm) "Das war ein Schreck am Morgen", sagt Petra Müller-Vogel. Als die Bürgermeisterin von Gaiberg am Mittwoch das Ersatzquartier für das Rathaus in der Ortsmitte betrat, wurde sie gleich "abgefangen" und informiert. Denn die Neue Ortsmitte stand unter Wasser. Genauer: der neue Gastronomiebereich. Wie hoch der Schaden ist, stand am Abend noch nicht fest.
"Der Tag hat nicht gut begonnen", so Müller-Vogel, die gleich zum Schadensort eilte – und beim Betreten ebenso nasse Füße bekam wie Hauptamtsleiter Alexander Wenning. Etwa vier bis fünf Zentimeter hoch stand das Wasser – zumindest auf dem Boden aus chinesischem Granit. Darunter waren die Rohre für Strom und Lüftung ebenso geflutet, die 25 Zentimeter tief im Boden liegen.
Die Feuerwehr rückte gleich am Morgen mit Wassersaugern an. "Das Problem war, dass sich das Wasser in den vielen Elektroschächten verteilt hatte", berichtet Kommandant Peter Klehr.
War es ein Materialfehler oder der Fehler eines Monteurs, der ein Wasserrohr im Wandbereich undicht werden ließ? Was muss nun alles erneuert werden? Und muss auch der Estrich getrocknet werden? "Es ist tragisch, aber wir müssen nun abwarten, was die Gutachter sagen", so Müller-Vogel. "Die Gemeinde bleibt auf jeden Fall nicht auf den Kosten sitzen." Vertreter der Badischen Gemeindeversicherung waren am Mittwoch bereits vor Ort. Holztüren wurden ausgebaut, um sie zu retten. Heute könnte eine Trocknungsfirma anrücken.
Aufgefallen war der Schaden einem Elektriker, der gestern in dem erst im vergangenen Jahr fertiggestellten Gebäude arbeiten wollte, wie Hauptamtsleiter Alexander Wenning berichtet: "Das war noch großes Glück, sonst wäre alles noch schlimmer." Die Gemeinde hatte nämlich entschieden, eine Küche und eine Theke einzubauen, um nach der Pandemie leichter einen Pächter zu finden.
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Wie lange das Wasser lief, ist unklar. Am vergangenen Donnerstag waren zuletzt Handwerker in dem vor einem Jahr fertiggestellten und rund 800.000 Euro teuren Gebäude mit 128 Quadratmeter Grundfläche. Ein Pächter konnte wegen der Corona-Pandemie bisher nicht gefunden werden. Nach deren Ende soll ein neuer Anlauf gestartet werden.



