"Das ist einfach eklig"
Gänsedreck auf den Gehwegen bleibt Thema - Verwaltung sieht keine Lösung

Die verwilderten Gänse sind in Bammental heiß geliebt und zugleich der Dreck, den sie hinterlassen, ein leidiges Thema. Foto: Alex
Bammental. (bmi) Gänsekot: Im ersten Moment klingt das nach einem Untersuchungsgegenstand für einen Biologen. Und weniger für einen Gemeinderat. Anders in Bammental. Hier sind die Notdurft der Tiere und der Dreck, den sie dabei hinterlassen, seit Jahren ein leidiges wie viel diskutiertes Thema.
Auch in der vergangenen Gemeinderatssitzung. Hier kamen die Gänse gleich zweimal auf den Tisch. Zu Beginn sprach Einwohner Gustav Gattner aus der Schulstraße den Gänsedreck auf dem Gehweg rund um die TV-Halle an. Seine Meinung war klar: "Das ist nicht zu tolerieren, kein tragbarer Zustand." Bürgermeister Holger Karl nahm die (erneute) Beschwerde zur Kenntnis, wies aber auch darauf hin, dass die Gänse frei lebende Tiere seien, ihre Zahl stabil bleibe und die Gemeinde nichts gegen den Dreck machen könne. Auf Gattners Nachfrage nach Abhilfe rief Arne Müller (CDU/BV) scherzhaft den 11. November in die Runde.
Tierschützer können aber beruhigt sein: Zum Martinstag wird es den Gänsen sicher nicht an den Kragen gehen, schließlich stehen die verwilderten Gänse unter Naturschutz. Und ganz so lustig fanden das auch nicht alle Räte. Friedbert Ohlheiser (CDU/BV) zum Beispiel war nicht zum Scherzen aufgelegt. "Ich bin ja eigentlich ein Freund der Gänse und mag sie auch", sagte er und gab damit die Meinung vieler in Bammental wieder. Dann kam jedoch ein dickes Aber: "So wie es vor der Turnhalle und auch vor dem Schuleingang aussieht, kann man es nicht lassen und einfach nur scherzend hinnehmen. Das ist einfach eklig."
Ohlheiser meint zudem beobachtet zu haben, dass sich die Gänse bevorzugt unter Dächern aufhielten und brachte die Möglichkeit einer regelmäßigen Reinigung ausgewählter Flächen ins Spiel. In der zweiten Diskussionsrunde zum Ende der Sitzung bemerkte Marc Kirchner (Pro Bammental), es sei nicht möglich, über die Wiesen rund um die Schule zu gehen, ohne in Gänsekot zu treten. Seine Idee: Ein Zaun rund um das Schulgelände.
Darauf wollte Holger Karl nicht eingehen. Der Bürgermeister fasste zusammen: Erstens sei der Gänsekot ungefährlich. Zweitens stünden die Tiere unter Schutz. Und drittens könne man auch ganz Bammental einzäunen, das Problem wäre aber auch damit nicht beseitigt. Ein eigener Lösungsvorschlag aus dem Rathaus blieb aus.



