Fußverkehrscheck Ladenburg

Beim Schulzentrum wird es oft gefährlich

Der jüngste Fußverkehrscheck startete im sensiblen Bereich Schulzentrum. Mit Kurzzeitparkplätzen Rushhour entzerren.

11.10.2023 UPDATE: 11.10.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 20 Sekunden
Dass der sensible Schulbereich verkehrsberuhigt ist, werde nicht von allen Verkehrsteilnehmern respektiert, erläuterte Verwaltungsmitarbeiterin Anna Struve. Foto: Beckmann

Ladenburg. (skb) Es war bereits der vierte Fußverkehrscheck, zu dem die Verwaltung eingeladen hatte. Ein Format, das erneut gut angenommen wurde und weiter angeboten wird, denn, so Bürgermeister Stefan Schmutz, "wir sind in einer Phase, in der wir über den öffentlichen Raum reden". Den gelte es neu aufzustellen: "Wir kommen aus einer Zeit, in der das Auto die Dominante war", nun werden Radfahrer und Fußgänger in den Blick genommen, mit dem Ziel, deren Wege sicherer zu gestalten. Dass der Bedarf groß ist, hört der Bürgermeister auch in der Bürgersprechstunde: "Die Forderungen nach mehr Schildern, Pollern und Blitzern nehmen zu."

Wie schon bei den vergangenen Checks erwies sich das Thema abzusenkender Bordsteine als Dauerbrenner während der gesamten Tour. "Wir sammeln diese Stellen und sind auch dran, Barrieren abzubauen", versicherte Verwaltungsmitarbeiterin Anna Struve, die den jüngsten Check leitete. Die Tour startete mit dem Schulzentrum an einem "sehr sensiblen Bereich", nämlich in der Lustgartenstraße, wo morgens auf dem Weg zu Hort, Römernest und Dalberg-Schule eine wahre "Rushhour" herrscht.

Autos, Radfahrer und Fußgänger sind in die Sackgasse unterwegs; Grünen-Stadträtin Jenny Zimmermann sprach von einem "irren Verkehr", der sich bis in die Heidelberger Straße ziehe, zudem hätten viele Eltern, die mit Radanhängern unterwegs sind, keine Möglichkeit, diese abzustellen. Sie sei "immer wieder entsetzt", über Vier- und Zweiräder gleichermaßen, äußerte sich eine Anwohnerin zum Thema Geschwindigkeit in jenen Stoßzeiten. Das Problem rechts überholender Radfahrer führte außerdem Heike Jung ins Feld.

Abhilfe soll ein Verwaltungsvorschlag schaffen: Zehn Parkplätze gegenüber dem Wasserturm sollen in der Schulzeit von 7 bis 9 Uhr fürs Kurzzeitparken reserviert werden, "für jene, "die meinen, ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen zu müssen", so Schmutz.

In diesem Kontext skizzierte später auch Deborah Ries das Vor-Schulbeginn-Szenario in der Trajanstraßen-Einmündung zum Carl-Benz-Gymnasium: "Von sieben Uhr morgens bis kurz nach acht fahren sie rein, schmeißen das Kind kurz raus und fahren gleich wieder zurück. Supergefährlich" sei das, schließlich passierten etliche Kinder diesen Weg gleichzeitig zu Fuß. "Radikal zumachen", reagierte SPD-Stadträtin Angelika Gelle spontan: "Das ist keine Zufahrt."

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Eventuell könnten Bodenschwellen helfen, schlug Struve vor, "aber man muss gucken, ob sie die Situation verbessern oder das Problem nur verlagern". Apropos: Ein großes Paket Bodenschwellen sei bereits bestellt worden, denn viele dieser Elemente seien abgenutzt.

Zurück zum Bereich Realschul-/Lustgartenstraße: Es sei "kein guter Zustand", sagte Struve angesichts des morgendlichen Chaos. Immerhin handle es sich um einen verkehrsberuhigten Bereich, "der unserer Meinung nach nicht respektiert wird". Dies auf der Straße kenntlich zu machen, schlug FDP-Stadtrat Ernst Peters vor. Auch Struve hatte Piktogramme auf der Realschulstraße ab Höhe Werkrealschule im Sinn. Ihre "Ideen, das ganze Thema Fußverkehr auch konzeptionell ganz anders anzugehen", darf die Umwelt- und Klimaschutzbeauftragte jedoch erst öffentlich präsentieren, nachdem der Technische Ausschuss informiert wurde.

In den Blick genommen wurde auch die "Hochgeschwindigkeits-Kreuzung", so die Formulierung Hartmut Müllers, Trajan-/Heidelbergerstraße, für die sich SPD-Stadträtin Uta Blänsdorf-Zahner Beschilderung stadteinwärts mit dem Hinweis fehlender Wendemöglichkeit wünscht.

Jürgen Müller schlug vor, die angedeuteten Querungshilfen für Fußgänger zu versetzen; auch hier sind Bordsteine noch nicht abgesenkt. Andernorts, etwa wo die Trajanstraße auf die Straße An der Beint mündet, verlaufen sie schon mal im Nichts. Ohnehin finde sich hier "auf kleinstem Raum eine Vielzahl von Problemen", fasste die Tourleiterin zusammen; ein Anwohner, der beim Ausparken aus dem Grundstück häufig seine liebe Not hat, fasste zusammen: "Es wird zu schnell gefahren." Der von ihm vorgeschlagene Blumenkübel neben der Einfahrt sei kostengünstig, sagte Struve, "aber etwas, das wir nicht einfach tun dürfen". Hier brauche es die Zustimmung der Straßenverkehrsbehörde.

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