Ein Weg, der "geschätzte Nachbarn" verbindet
Die einzige direkte Verbindung von St. Ilgen und Sandhausen für Radfahrer wurde ausgebaut

Mit dem symbolischen Durchtrennen des Bandes gaben OB Reinwald (Mitte), Gemeinderäte und Verwaltungsmitarbeiter den ausgebauten Radweg frei. Foto: Hebelmann
Leimen-St. Ilgen/Sandhausen. (heb) Er gilt bisher noch eher als "Geheimtipp". Vor allem ortskundige Radfahrer nutzen den etwas versteckt gelegenen Weg, der die Julius-Becker-Straße im Probster Wald über die Umgehungsstraße L 598 hinweg mit dem Sandhäuser Ortseingang verbindet. Der Leimener Teil des Verbindungsweges war zuletzt in einem schlechten Zustand. Der 160 Meter lange Abschnitt wurde nun von zwei auf zweieinhalb Meter komfortabel ausgebaut und erhielt eine neue Asphaltdecke. Straßenlaternen mit LED-Beleuchtung verhindern das Entstehen von sogenannten "Angsträumen". Ein kurzes Stück des neu gestalteten Weges liegt auf Sandhäuser Gemarkung. An dieser Stelle begrüßte OB Hans Reinwald Stadträte und Verwaltungsmitarbeiter aus Leimen und Sandhausen sowie Vertreter des Ingenieurbüros und der bauausführenden Firma zur "Wiedereinweihung" der Radverbindung.
"Es ist die einzige direkte Verbindung zwischen Sandhausen und St. Ilgen", stellte Reinwald fest und fügte augenzwinkernd hinzu, auch sonst sei es ein ganz besonderer Weg, der einen besonderen Menschenschlag und "geschätzte Nachbarn" verbinde. Der Weg werde stark frequentiert und sei in einem sanierungsbedürftigen Zustand gewesen. Er dankte dem Gemeinderat für die Zustimmung und unterstrich die gute Nachbarschaft zur Gemeinde Sandhausen, die bereit gewesen sei, sich ein Stück an der Maßnahme und den Gesamtkosten von 86.000 Euro zu beteiligen. "Mit dem Ausbau der Radverbindung liegen wir ganz im Trend", freute sich Reinwald.
Auch das Land Baden-Württemberg lege großen Wert darauf, dass die Radwege in einem guten Zustand gehalten werden: "Damit kann man eine echte Alternative zum Auto bieten und den Umstieg auf Fahrrad und E-Bike erleichtern." In den kommenden Tagen werden noch Schranken eingebaut, um motorisierten Verkehrsteilnehmern den Zugang zu verwehren. Jetzt fehlen nur noch Hinweisschilder, damit der Radweg kein "Geheimtipp" bleibt und die Radfahrer den richtigen Anschluss finden.
Richtung Sandhausen bildet die Umgehung eine Art Barriere. Hier gabelt sich der Weg und führt links ein Stück an der L 598 entlang bis zur Kreuzung mit der Heidelberger Straße, dem Ortseingang Sandhausen-Mitte. Radfahrer können die Umgehungsstraße sicher queren, da die Ampelanlage auch für den Radweg ausgelegt ist. Der rechte Arm des Weges führt zur Kreuzung des L 589 mit dem Herrenwiesenweg, der Zufahrt zum Gewerbegebiet und dem nördlichen Ortsteil. Auch hier regelt eine Ampel den Verkehr - allerdings ist der Radweg nicht einbezogen, was die Querung für Radfahrer schwierig macht.



