Jugendliche machten den grauen Tunnel mit Graffiti bunt
Neuer Fuß- und Radweg unter der Brücke aufgewertet - Hier herrscht bunter Frieden

Von Sabine Geschwill
Eppelheim. Eine Riesenchance bot sich den Jugendlichen des Jugendzentrums "Altes Wasserwerk". Sie durften zusammen mit dem Graffitikünstler Marco Billmaier an der neu gebauten Brücke zwischen Eppelheim und Heidelberg die Gestaltung der neuen Tunnelunterführung übernehmen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der bislang triste Tunneldurchgang wurde deutlich aufgewertet.
Bryan, Rahman, Kim, Justin, Derya, Martha, Leon, Gabriel, Maria, Ahmet, Sarah, Luca und Julia haben nach ihren Vorstellungen die Ostseite der 20 Meter langen Tunnelröhre aufgepeppt. Vorab haben sie sich Motive überlegt, diese auf Papier skizziert und sich beim Förderverein Jugendhaus - dieser finanzierte das Graffitiprojekt - das Okay abgeholt.
Bürgermeisterin Patricia Rebmann unterstützte das Projekt: "Wir wollten den Jugendlichen Raum und Entscheidungsgewalt für ihre Ideen zur Gestaltung geben", teilte sie mit.
Die Jungen und Mädchen haben "ihre" Tunnelseite mit Worten gestaltet, die ihnen wichtig sind: "Love", "Peace" und "Unity" - also Liebe, Frieden und Einigkeit. Zudem verschönerten sie die weiße Tunnelwand mit verschiedenen Szenen: Sie setzten kleine Piepmätze auf eine Wäscheleine und sprühten eine Blumen- und eine Obstbaumwiese auf die Wand.
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Marco Billmaier leitete die Jugendlichen an. Foto: Geschwill
Der Graffitikünstler Marco Billmaier übernahm die Gestaltung der Westseite. Sein Motivvorschlag wurde dem Gemeinderat vorgestellt und genauso auch umgesetzt. Er hatte zur Aufwertung des Tunnels und zur Identifikation der Bürger mit der neuen Rad- und Fußgängerunterführung den Schriftzug "Eppelheim" in Großbuchstaben gewählt und diesen mit weiteren Motiven und verschiedenen Wegweisern entlang der Tunnelwand platziert.
Bei der abschließenden Begehung mit dem Künstler, bei der noch kleine Ausbesserungsarbeiten erledigt wurden, zeigte sich nicht nur Joachim Brand vom Förderverein Jugendhaus begeistert von der Graffiti-Kunst im Tunnel. Wie Stadtrat Alexander Pfisterer ausführte, habe sich die SPD-Fraktion bereits 2012 dafür eingesetzt, eine verkehrssichere Nord-Süd-Verbindung für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer zu schaffen.
Durch den Tunnel, der allerdings noch nicht für den Verkehr freigegeben ist, gebe es nun zwischen Wilhelm- und Brückenstraße für Fußgänger und Radfahrer erstmals eine sichere Querung der in diesem Bereich vielbefahrenen Hauptstraße.



