Edingen-Neckarhausen

"Mit den Schätzen der Erde zärtlich umgehen"

Weltgebetstagsgottesdienste in Edingen und Neckarhausen - Farbenfrohe Bilder und lebensfrohe Texte, aber mit ernstem Appell

04.03.2018 UPDATE: 05.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden

Edingen-Neckarhausen. (sti) Dass sich weltweit Frauen aller christlichen Konfessionen für ihre Lebensbedingungen interessieren, sich für mehr Schutz und Gerechtigkeit einsetzen sowie füreinander beten: Diese Idee macht den Weltgebetstag zu etwas ganz Besonderem. Auch in Edingen und in Neckarhausen gestalteten zwei ökumenische Teams am Freitag parallel die Gottesdienste, in der Edinger Evangelischen Kirche sowie in Neckarhausen in St. Andreas.

Dabei wurde das positive Motto des diesjährigen Patenlandes Surinam "Gottes Schöpfung ist sehr gut!" in Bildern, Liedern und Texten lebensfroh umgesetzt, verbunden allerdings mit der Forderung nach mehr Freiheit, Respekt, Toleranz sowie Umweltbewusstsein. "Es ist an der Zeit, etwas zu verändern und mit den Schätzen der Erde zärtlich umzugehen", so brachte es klipp und klar eine der Textreflexionen auf den Punkt.

Wie üppig diese Schätze gerade auch in Surinam gegeben sind, davon gaben in Edingen die per Beamer gezeigten Bilder aus diesem kleinsten Land Südamerikas einen Eindruck, während in Neckarhausen ein wunderschönes großes Gemälde den Reichtum an Flora und Fauna vor Augen führte. Nach Vorlage in den an die Hand gegebenen Materialien für die Gottesdienstgestaltung hatte das Dekorationsteam mit Hedwig Spratte, Susanne Gauert, Silvia Wehrle und Elisabeth Noglik das farbenfrohe Schöpfungsbild auf Leinwand gemalt. Musikalisch gestaltete in Edingen der "Friday Upstairs"-Chor unter Leitung von Dirk Apfel und in bewährter Kooperation mit Instrumentalisten den - leider nicht besonders gut besuchten - Abend.

In Neckarhausen war der Besuch besser. Auch dort wurde eine Auswahl der vorgeschlagenen Lieder mit Inhalten zur Schöpfungsgeschichte und zum irdischen Leben von einem Chorensemble nebst Instrumentalbegleitung gesungen und gespielt. Es war die aus der katholischen Pfarrgemeinde heraus gegründete Gruppe "Musik am Montag", bei der auch Sangesbegeisterte aus anderen Konfessionen willkommen sind.

In den Textbeiträgen ging es um die kolonialgeschichtlich bedingten Lebens-Realitäten in Surinam, dem früheren Holländisch Guyana, das erst zu Beginn der 1970er Jahre seine politische Unabhängigkeit erlangte. Fragen des sozialen Zusammenhalts kamen zur Sprache, geprägt durch den Überlebenskampf unzähliger Einwohner sowie durch einen "rasanten Bedeutungsverfall der gesellschaftlichen Wertevorstellungen". Dabei sind ,,junge Mädchen die Hauptverliererinnen", wie die Weltgebetstags-Organisatorinnen beklagen.

Umso positiver tritt dagegen die Frau auf dem von Sri Irodikromo geschaffenen Gemälde auf - aufrecht, ja sichtlich stolz, wie in den Gottesdiensten interpretiert wurde. Passend dazu versetzten sich die Mitwirkenden beider Weltgebetstagteams, in Neckarhausen Silvia Wehrle, Margit Feige, Cordula Mlynski und Gertraud Rosanowitsch, in Edingen Patricia Rendant, Erika Meyer, Petra Wilhelm, Stefanie Schöfer und Rosi Legat, in Rollen-Texten in die Alltagssituationen betroffener Frauen in Surinam.

Im Anschluss ging das Interesse fürs Patenland auch durch den Magen: In Neckarhausen gab es im Gemeindesaal St. Michael unter anderem Reis mit Erdnusscreme, Süßkartoffeln, eine "Überlebenssuppe" und Fruchtsalate. In Edingen machte man aus der derzeitigen Raumnot der Protestanten eine Tugend mit einem von Petra Ihrig organisierten Stehimbiss in der Kirche. Es gab Kokoskuchen, Obstspieße, Fleischbällchen und einen von Astrid Steins zubereiteten exotischen Drink.

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