Edingen-Neckarhausen

Eine Karnevalsprinzessin mit Plan

Imke I. "vom tanzenden Narrengestein" repräsentiert in dieser Kampagne den Karnevalsverein Kummetstolle - Ein Besuch

12.01.2020 UPDATE: 17.01.2020 05:45 Uhr 2 Minuten, 51 Sekunden
Für ihre Hoheiten haben die Neckarhäuser Narren einfach immer ein gutes Auge: Imke Stein macht das Prinzessinnen-Amt „riesig Spaß“. Foto: Pilz

Von Nicoline Pilz

Edingen-Neckarhausen. "Muss ich für das Gespräch mit der RNZ etwas vorbereiten?". Imke I. "vom tanzenden Narrengestein", in dieser Kampagne Fastnachtsprinzessin des Karnevalsvereins Kummetstolle, ist fraglos eine planvolle Persönlichkeit. Eine, die sehr gut organisiert ist, das bestätigt auch Mama Hanne Stein ohne Wenn und Aber. Und deshalb sieht Imke ihrem Ball der Prinzessin recht entspannt entgegen, auch wenn sie den Eröffnungswalzer noch einmal ein wenig mit Papa Gerd üben möchte.

Aber die recht aufwendigen, selbst gebastelten Prinzessinnenorden sind fertig. "Wir haben früh angefangen und uns die Aufgaben eingeteilt", stellt Imke sachlich und mit Blick auf die Mutter dankbar fest. Auch die Saaldekoration ist längst in der Produktion. "Wir haben dieses Jahr schon mehr vorbereitet, auch für die Prunksitzungen", sagt die 25-Jährige.

Prinzessin schreibt alle ihre Reden selbst

Ein Gespräch mit der Neckarhäuserin entspannt das Gegenüber selbst. Die diesjährige Fastnachtsprinzessin ist freundlich, aufgeschlossen und humorvoll. "Sie kann gut mit Menschen umgehen und gut vermitteln", sagt Hanne Stein. Ein Mensch, der in sich ruht, so hat man den Eindruck. Die junge Frau, die im Elternhaus in der Friedrich-Ebert-Straße zwei Zimmer bewohnt, vertritt zugleich selbstbewusst ihre Meinung und schreibt alle ihre Reden selbst.

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Bei einer Jahreszahl geraten Tochter und Mutter kurz ins Grübeln, doch ein Blick auf die rasch von Imke herbeigeholte Liste bestätigt, dass sie im Alter von neun Jahren, also 2003, bei den Funken eingestiegen ist. Es folgte die klassische Karriere durch die Garden. Eine Karriere, die bis heute anhält, zugleich aber weitere Aufgaben mit sich brachte. Seit 2013 ist Imke Stein zugleich Trainerin von Tanzmariechen Tamina Maiwald, die sie als winzig kleinen Knopf in Obhut nahm und von Grund auf ausbildete.

Seit zwei Jahren ist Imke Teil des Saal-Dekorationsteams, während ihre Mutter für die Tischdekoration mitverantwortlich ist. Papa Gerd Stein ist Elferrat und Mitglied der legendären "Babbsäck", die bunt, schräg und musikalisch für den Lokalkolorit in den Prunksitzungen sorgen. Im Prinzip ist er auch "schuld" daran, dass Steins längst Teil der Kummetstolle-Familie geworden sind: Nach Rückkehr der Familie aus Eppelheim knüpfte der Ur-Neckarhäuser alte Kontakte neu.

Es dauerte nicht lange, bis Franz Schläfer, heute Ehrenkappenträger, den früheren Kameraden aus KJG- und IGP-Zeiten zum Fastnachtsverein brachte. Frau und Tochter folgten, lediglich Imkes älterer Bruder Jan hielt sich ein wenig zurück. "Aber er hilft gerne. Wenn ich ihn brauche, ist er da", sagt Imke.

Ihr Titel "vom tanzenden Narrengestein" ist mit der eigenen Historie hinlänglich erklärt. Wer in der Aufzählung vom Fastnachtsvirus infizierter Personen noch fehlt, ist Imkes Freund Dominik Künzler, den ihre Lieblichkeit jüngst bei der Eröffnungsveranstaltung vom Elferratsanwärter zum ordentlichen Kappenträger ernennen konnte. Der Ilvesheimer wurde ruckzuck mit eingespannt in die Neckarhäuser Dorffastnacht.

Imke Stein studierte nach dem Besuch der Merian-Realschule in Ladenburg und dem Abitur am beruflichen Gymnasium in Mannheim Sozialwissenschaften in Kaiserslautern. Seit diesem Monat ist sie Vollzeit in der Verwaltung einer Steuerberatungskanzlei in der Quadratestadt tätig, wo praktischerweise drei weitere bekannte Neckarhäuser tätig sind, darunter Kummetstolle-Vereinskollegin Marion Hartwig.

Drei Roben hat sie sich für diese Kampagne angeschafft: Das nachtblaue Kleid trug sie zur Eröffnung, das creme-roséfarbene beim Neujahrsempfang. Das erst kürzlich erworbene Beerenfarbene wird sie am 18. Januar beim "Ball der Prinzessin" tragen, für den es leider keine Karten mehr gibt.

Auch Oma Anneliese ist glücklich

Oma Anneliese, am Tag der Inthronisation gerade 85 Jahre alt geworden, unterstütze sie sehr, sagt Imke Stein. "Sie ist wirklich glücklich, dass sie das erleben darf", nickt ihre Mutter. Als sich Imke nach ganz kurzer Bedenkzeit entschieden hatte, die diesmal sehr frühe Anfrage von Elferratspräsident Marius Ebert positiv zu beantworten, freuten sich Eltern und Oma riesig.

Klar, so ein Amt bringt Arbeit und auch Kosten mit sich. "Aber es macht auch riesig Spaß", finden Steins. Imke mutmaßt, dass ihre beste Freundin, Amtsvorgängerin Ann-Katrin Hartwig, deren Trauzeugin sie auch war, ein wenig die Werbetrommel für sie gerührt hat. Aber zweifelsohne repräsentiert die amtierende Hoheit die Neckarhäuser Narrenschar wiederum aufs Allerbeste. Für ihre Hoheiten haben die Neckarhäuser Narren einfach immer ein gutes Auge.

Wenn zwischen bezahlter Arbeit, Training und weiterem Ehrenamt für den Verein noch Zeit bleibt, verbringt Imke diese gern mit Freunden in abendlichen Spielrunden oder neuerdings auch beim Babysitten. "Und ich gehe auch gern in Urlaub und lerne neue Länder kennen", sagt sie. In Marokko war sie schon oder in Irland. Amerika reize sie sehr. Im Land selbst kenne sie bislang Missouri, wo Verwandte leben. "Amerika, das ist so ein Wunschtraum von mir", meint sie.

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