Joggerin verhinderte Waldbrand
40-Jährige löschte Feuer - Großeinsatz in Neckarsteinach

Symbolfoto: dpa
Dossenheim/Neckarsteinach. (bmi/cm) Auch wenn es zuletzt ein paar Tropfen geregnet hat, ist die Waldbrandgefahr nach wie vor hoch. Das beweisen zwei Beispiele aus der Region rund um Heidelberg:
Dossenheim: Kirsten Pöschl joggt mehrmals die Woche durch die Dossenheimer Wälder - der Lauf am Montagabend wird ihr dabei besonders in Erinnerung bleiben. Gegen 20 Uhr hatte die 40-Jährige auf der Mountainbikestrecke zum Weißen Stein oberhalb des Wanderparkplatz "Drei Eichen" eine Brandstelle entdeckt. Zwischen meterhohen Fahnen rauchte es.
Die Ursache: Ein Stück Totholz qualmte und "stand senkrecht wie eine Fackel in der Luft", so Pöschl. Intuitiv brach sie den "Glimmstängel" ab, brachte ihn auf den nächsten mit Kies befestigten Weg. Dort fand sie einen Stein und zerkleinerte das Stück Holz, sodass keine Glut mehr vorhanden war. Zuhause angekommen rief sie - obwohl es mittlerweile heftig geregnet hatte - sicherheitshalber die Feuerwehr. "Die haben mich prompt abgeholt. Also habe ich unverhofft einen Spaziergang bei Sonnenuntergang mit vier Feuerwehrleuten im Wald gemacht", erzählt Pöschl.
Zwei Kilometer mühten sich die Einsatzkräfte mit Feuerlöscher und Wärmebildkamera ab. Dann war die Brandstelle erreicht, kontrolliert und die verbleibenden Glutreste abgelöscht. Die letzte Mission der Wehr bestand darin, Pöschl als aktives Mitglied zu gewinnen. "Ich habe aber abgelehnt", sagt sie lachend - auch wenn sie Talent bewiesen hat.
Neckarsteinach: Groß war die Aufregung, als die Neckarsteinacher Feuerwehr am Dienstag gegen 16.30 Uhr zu einer "unklaren Rauchentwicklung" im Bereich der Hinterburg alarmiert wurde. Zum Glück konnte hier kein Feuer gefunden werden. Dabei hatte die Wehr auf ihrer Anfahrt tatsächlich im Bereich der Hinterburg eine starke Rauchentwicklung gesehen.
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Deshalb wurden alle Ortsteilwehren sowie die Feuerwehren aus Schönau und Altneudorf alarmiert. Wegen der unklaren Lage wurde beim Neckarsteinacher Sportplatz eine Sammelstelle für die Fahrzeuge und die insgesamt 60 Einsatzkräfte gebildet. Da die Brandstelle laut Mitteilung der Feuerwehr nicht eindeutig ausgemacht werden konnte, wurde noch ein Polizeihubschrauber der Fliegerstaffel Egelsbach angefordert.
Aber auch dieser konnte aus der Luft kein Feuer entdecken. Der Einsatz wurde schließlich gegen 19 Uhr abgebrochen. Woher der Rauch kam, ist unklar.



