Grünes Licht für Landfried-Umbau
Der Gemeinderat befürwortet die Planung für die "Alte Tabakmanufaktur".

Dielheim. (seb) Nachdem im Vorfeld intensiv diskutiert und verhandelt wurde und der Investor Aufgeschlossenheit und Entgegenkommen zeigte, war in der jüngsten Dielheimer Ratssitzung keine große Aussprache mehr nötig: Nach einhelligem Beschluss wurden städtebaulicher Vertrag und Bebauungsplan zur "Alten Tabakmanufaktur" befürwortet.
36 Wohnungen sollen im ehemaligen Fabrikgebäude der Landfried-Zigarrenindustrie und in einem benachbarten Neubau entstehen. Wie Städteplaner Dietmar Glup erläuterte, gab es zum Bebauungsplan nur kleinere Anregungen. Die betrafen etwa Formulierungen, Zuordnungen zur jeweiligen Rechtsgrundlage oder die Frage der Platzierung eines Trafos. Sicherheitshalber suche man nach möglichen Altlasten im Boden. Einige Daten zu Natur- und Artenschutz müsse man nachreichen, so Glup, Nisthilfen und Beobachtungen etwa von Turmfalken auf dem Gelände zahle der Investor. Zeitnah sollen Arbeiten wie der Abriss eines nicht schützenswerten Anbaus erfolgen, damit sich nicht noch Fledermäuse dort niederlassen.
Das Denkmalamt lobte wiederum die Nachnutzung des geschützten Hauptgebäudes und laut Glup wurde zudem ausdrücklich begrüßt, dass eine innerörtliche Nachverdichtung geplant ist, anstatt Wohnraum auf der "grünen Wiese" zu schaffen. Bürgermeister Thomas Glasbrenner erklärte auf Nachfrage, dass ein Verkehrsgutachten vorliege, das die Situation als "unproblematisch" bewerte.
Für rund 37.000 Euro wurde der Umzug der Leimbachtalschule zurück in ihr saniertes Gebäude in Auftrag gegeben. Im Mai soll er stattfinden. Ein anderes Gebot belief sich auf 18.000 Euro: Es stammte laut Hauptamtsleiter Manfred Heinisch von einer Firma, die nie vor Ort war, und ist "völlig unrealistisch". Ein klärendes Gespräch endete mit einer Neukalkulation: knapp 50.000 Euro. Die jetzt gewählte Bieterfirma hingegen liege günstig, realistisch und sei als zuverlässig bekannt. Für die Leimbachtalschule wurden des Weiteren Tischlerarbeiten für 31.000 und Baureinigungsarbeiten für 16.000 Euro vergeben.
Bei vier Enthaltungen entschied man, eine Ausschreibung für den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen aufzuheben. Das günstigste Gebot hat laut Verwaltung die aus dem Februar dieses Jahres stammende Kostenschätzung um 100.000 Euro übertroffen. Statt 240.000 ganze 340.000 Euro auszugeben, wollte die Mehrheit nicht, man hoffte mittelfristig auf ein Sinken der Preise auf dem Bausektor. Die Zusage von Zuschüssen über 142.000 Euro gilt noch bis 2026.



