Ist der Scheitelpunkt der Welle erreicht?
Bis vor wenigen Tagen schossen die Corona-Fallzahlen auch rund um Heidelberg in die Höhe. Zuletzt stagnierten sie aber.

Von Christoph Moll
Region Heidelberg. Lange glaubte man, dass die aktuelle Corona-Welle die Höchststände des vergangenen Winters nicht erreicht. Doch die aktuellen Entwicklungen haben dies klar widerlegt. Die Fallzahlen schossen auch in der Region in die Höhe. Nach wie vor liegt die Zahl der aktiven Fälle mit 854 in den 17 Orten rund um Heidelberg mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute: Zuletzt stagnierten die Fallzahlen. Es wurden zwar weiter zahlreiche Neuinfektionen registriert, allerdings wurden auch zahlreiche genesene Infizierte aus der Quarantäne entlassen. Ein Überblick:
> Die meisten Infektionen insgesamt seit Beginn der Pandemie wurden in Leimen gezählt – nämlich 2254. Alleine seit dem Beginn der aktuellen Welle im Oktober haben sich rund 600 Einwohner angesteckt, sodass Ende November die 2000er-Marke fiel. Den zweiten Platz belegt Eppelheim mit 1015 Fällen, den dritten Sandhausen mit 977 Fällen. Die wenigsten Infizierten wurden bisher erwartungsgemäß in Spechbach, dem kleinsten Dorf der Region, registriert: 90. Insgesamt wurden rund um Heidelberg bis Freitag 8400 Fälle erfasst.
> Der Anteil der bisher Infizierten an der Einwohnerzahl ist ebenfalls mit 8,36 Prozent in Leimen am höchsten. Fast jeder zwölfte Leimener hat sich also mit dem Coronavirus angesteckt. Es folgen Schönau mit 7,44 Prozent, Bammental mit 7,10 Prozent, Lobbach mit 6,87 Prozent, Eppelheim mit 6,69 Prozent und Sandhausen mit 6,47 Prozent. In allen anderen Orten liegt der Wert zwischen vier und fünf Prozent. Den niedrigsten Anteil hat Dossenheim mit 4,23 Prozent, der Durchschnitt liegt bei 6,27 Prozent.
> Die Zahl der aktuell Infizierten ist absolut derzeit in Leimen (196), Eppelheim (111) und Sandhausen (103) besonders hoch. Nur fünf aktive Fälle zählt Spechbach. Alle Orte haben in der aktuellen Welle Höchststände erreicht – außer Lobbach, wo die dritte Welle schlimmer war, und Neckargemünd, wo ein Ausbruch in einem Pflegeheim vor einem Jahr den traurigen Rekord bedeutete.
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> Der Anteil der aktuell Infizierten an der jeweiligen Bevölkerung ist in Bammental mit 11,58 pro 1000 Einwohnern besonders hoch. Hier herrscht derzeit das dynamischste Infektionsgeschehen, was sich in der Inzidenz widerspiegelt: Diese liegt mit 777,3 weit vor Wilhelmsfeld (505,7), Neckarsteinach (485,3), Leimen (474,6), Eppelheim (454,6) und Lobbach (423,9). Vergleichsweise gut durch die aktuelle Welle kommen Spechbach und Mauer. Hier gab es zuletzt wenige Ansteckungen im Verhältnis zur Einwohnerzahl, die Inzidenz für Spechbach liegt bei 117,7, jene für Mauer bei 149,8. Aktuell sind hier umgerechnet nur rund drei von 1000 Einwohnern infiziert. In allen anderen Orten bewegt sich die lokale Inzidenz zwischen 200 und 400, der Schnitt liegt bei 376,5 – und damit unter dem bundesweiten Wert (413,7).



