Tafel in St. Ilgen verschärft Sicherheitsvorkehrungen
Einkaufen nur noch mit Handschuhen - Abstandsregeln sorgen für Wartezeiten

Leimen-St. Ilgen. (agdo) Die Anordnung lautet derzeit: "Bitte noch kurz draußen warten, es dürfen momentan nicht mehr als drei Personen hinein." Und man hält sich dankbar daran. Nun hat die Leimener Tafel – wie einige Nahversorger in der Region auch – ihre Sicherheitsvorkehrungen aufgrund der schnellen Verbreitung des Coronavirus verschärft.
Wer den Tafelladen betritt, muss zunächst Einweghandschuhe anziehen; erst dann darf man sich in den Verkaufsräumen unter wachsamen Augen der Tafelmitarbeiter bewegen. Auch die Mitarbeiter tragen Handschuhe, die am Ende des Tages entsorgt werden. "Die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus zu minimieren und unsere Kunden und Mitarbeiter zu schützen, ist die oberste Priorität", sagt Sabine Kuhn, Zweite Vorsitzende des Sozialvereins "Auf Augenhöhe". Sie ist zuständig für die Tafel in St. Ilgen.
Zu den neuen Vorsichtsmaßnahmen zählt neben der Handschuh-Pflicht auch, dass überall ein Sicherheitsabstand eingehalten werden muss. Das beginnt bereits bei der Anmeldung, wo jeder seine Tafelkarte vorlegen muss, um die Hilfsbedürftigkeit nachzuweisen. Um den Anmeldebereich herum ist eine abgesperrte "Coronaschutzzone" entstanden: Wer sich hier anmeldet, tut das mit ausreichend Abstand.
"Weiterhin haben wir nun einen eigenen Obst- und Gemüseraum geschaffen", erklärt Kuhn. Bisher wurden Obst und Gemüse im rund 70 Quadratmeter großen Verkaufsraum zusammen mit allen anderen Lebensmitteln verkauft. Zudem gibt es eine Reihenfolge: Zunächst bedienen sich die Kunden im Obst- und Gemüsebereich, dann an den restlichen Lebensmitteln. Während sich einer im Obst- und Gemüsebereich aufhält, können zwei weitere im anderen Verkaufsraum ihre Einkäufe tätigen. "Momentan gehen Obst und Gemüse am besten weg, danach die Konservendosen", erzählt Kuhn.
"Wir finden es super, dass die Tafel auf unsere Gesundheit achtet", sagt ein Kunde. Gerne werden die Einschränkungen akzeptiert, heißt es. Auch diejenigen, die sich vor der Tafel bis zum Einlass ein wenig gedulden müssen, nehmen das Warten mit Gelassenheit. Die Einweghandschuhe landen nach dem Einkauf im Müll und beim nächsten gibt es neue. Am Ende des Tages desinfizieren die Mitarbeiter alle Räume, Kühlschränke, Regale und Griffe sorgfältig, damit Corona möglichst wenig Chancen hat. Derweil bereitet den Organisatoren der Rückgang der Lebensmittel aufgrund der Hamsterkäufe Sorgen, sodass Spenden derzeit noch willkommener sind als sonst.



