Corona-Absage

Weinheim stellt sich auf Kerwe-Absage ein

Stadt rechnet nicht damit, dass die Traditionsveranstaltung im August stattfinden kann - Flexible Lösungen für Schlosshof-Konzerte?

16.04.2020 UPDATE: 16.04.2020 16:15 Uhr 1 Minute, 19 Sekunden
Auf Feiern im Gerberbach-Viertel bei der Weinheimer Kerwe müssen die Fans des großen Volksfestes in diesem Jahr wohl verzichten. Besonders hart wird die Absage Wirte und Schausteller treffen. Foto: Kreutzer

Weinheim. (RNZ) "Wir müssen im Moment leider davon ausgehen, dass unsere Kerwe im August nicht stattfinden kann", wird Oberbürgermeister Manuel Just in einer Pressemitteilung der Stadt zitiert. Dies in Reaktion auf die Ankündigung der Bundesregierung, Großveranstaltungen bis zum 31. August zu untersagen.

In den baden-württembergischen Kommunen wartete man am Donnerstagnachmittag (15 Uhr) zwar noch auf eine Landesverordnung, in der der Begriff der "Großveranstaltung" näher definiert ist. Aber daran, dass die Kerwe mit ihren rund 20.000 bis 40.000 Besuchern an vier Tagen dazugerechnet wird, besteht auch im Weinheimer Rathaus eigentlich kein Zweifel, erklärte Bürgermeister Torsten Fetzner. Die Rathaus-Spitze hat sich dementsprechend auch mit Peter Gérard, dem Vorsitzenden des Heimat- und Kerwevereins, abgestimmt.

OB Just: "Für die Akteure sehr schlimm"

"Schweren Herzens müssen wir uns wohl auf eine Absage einstellen, die Tendenz ist klar", so OB Just. "Die Gesundheit der Menschen geht vor, deshalb respektieren wir selbstverständlich die Linie der Bundeskanzlerin", erklärte der Oberbürgermeister.

"Bei allem Verständnis für die Ansage der Kanzlerin und der sicherlich vorhandenen epidemiologischen Notwendigkeit", sei diese Entscheidung für die Akteure in Weinheim "sehr schlimm", vor allem bei den Wirten und Schaustellern, die auf den Kerweumsatz in dieser ohnehin sehr schwierigen Zeit gesetzt hatten. Für die Weinheimer Wirte falle damit nach dem Sommertagszug, dem Pflänzeltag und der Studententagung die nächste und wichtigste Einnahmequelle aus. Das, so Just, sei für die Gastronomie durchaus dramatisch.

Unter Großveranstaltung zählt die Stadt auch das für den 20. Juni anberaumte Weststadtfest. Mit der Weststadt-Vereinsvorsitzenden Stella Kirgiane-Efremidou wurde schon am Mittwoch über eine Absage gesprochen.

Was die Kulturveranstaltungen im Sommer und kleinere Feste angeht, müsse man die genaue Landesverordnung abwarten und auswerten, erklärte Pressesprecher Roland Kern, der im Rathaus auch für Veranstaltungen zuständig ist. Möglicherweise finde man für geplante Konzerte im Schlosshof flexible Lösungen, die mit den Coronaregeln in Einklang stehen, mit den Veranstaltern sei man dazu schon im Gespräch. Auch über Verschiebungen denke man nach. Kern: "Wir wollen so flexibel sein, wie es geht, um der Kultur in Weinheim auch und besonders in schweren Zeiten einen Platz zu geben."

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