Das Interesse am zweiten Wahlgang ist groß
Am Sonntag wählt Schönau seinen neuen Bürgermeister – Zahl der Briefwähler gestiegen

Von Christoph Moll
Schönau. (cm) Wer wird neuer Bürgermeister des Klosterstädtchens? Die Antwort auf diese Frage gibt es am Sonntag, 10. November, gegen 18.45 Uhr. Dann soll der zweite und entscheidende Wahlgang der Bürgermeisterwahl ausgezählt sein. Anders als vor drei Wochen reicht nun die einfache Mehrheit zum Wahlsieg. Im ersten Wahlgang hatte bekanntlich keiner der damals noch sieben Kandidaten um die Nachfolge von Marcus Zeitler (CDU) die notwendige absolute Mehrheit erringen können. Deshalb wird nun erneut gewählt. Und es wird sehr spannend.
> Die Kandidaten: Von den einst sieben Kandidaten sind noch fünf im Rennen. Manuel Kolb und Harald Grebe (beide parteilos) hatten im ersten Wahlgang die wenigsten Stimmen erhalten und ihre Bewerbung zurückgezogen. Auf dem Stimmzettel stehen in folgender Reihenfolge: Alesandro Sanchez Mateos (Freie Wähler), Philip Sharma (FDP), Peter Göttmann (parteilos), Marco Skarke (SPD) und Matthias Frick (parteilos, unterstützt von der CDU). Bis auf Frick – er lebt in Nußloch – wohnen alle Kandidaten in Schönau oder Altneudorf. Skarke hatte im ersten Wahlgang mit 26,4 Prozent die Nase vorne, gefolgt von Frick mit 20,8 Prozent, Sanchez Mateos mit 18,1 Prozent, Göttmann mit 15,7 Prozent und Sharma mit 14,4 Prozent.
> Die Wahlberechtigten: An der Zahl der Wahlberechtigten hat sich kaum etwas geändert: Diese liegt nun bei 3547 statt 3548 wie vor drei Wochen.
> Die Wahllokale: Auch hier gibt es keine Veränderung. Die Stadt ist in fünf Urnenwahlbezirke unterteilt, außerdem gibt es zwei Briefwahlbezirke. In Schönau gibt es drei Urnenbezirke: Deren Wahllokale befinden sich alle im Rathaus in der Rathausstraße 28, nämlich im Grundbuchamt, im Bürgersaal und im Bauamt. Im Stadtteil Altneudorf gibt es zwei Anlaufstellen für Wähler: Beide Lokale befinden sich in der Verwaltungsstelle in der Carl-Höfer-Straße 39 – nämlich im Erd- und im Obergeschoss.
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> Die Wahlbeteiligung: Für den zweiten Wahlgang zeichnet sich eine höhere Wahlbeteiligung ab. Kurz vor dem ersten Wahlgang hatten 668 Schönauer Briefwahl beantragt, nun sind es 704.
> Die Ergebnisbekanntgabe: Die Stadt rechnet damit, dass das Ergebnis gegen 18.45 Uhr feststeht. Es wird vor dem Rathaus bekanntgegeben, Zwischenergebnisse werden nicht veröffentlicht.
Update: Donnerstag, 7. November 2019, 19.30 Uhr
Von Christoph Moll, 6. November 2019
Schönau. Jetzt gilt’s: An diesem Sonntag, 10. November, gegen Abend hat das Klosterstädtchen einen neuen Bürgermeister. Zwar darf dieser sein Amt erst zum neuen Jahr antreten, zumindest steht aber der Wahlsieger am Sonntag schon fest. Denn die Bürgermeisterwahl geht in die zweite und somit entscheidende Runde. Fünf von ursprünglich sieben ausschließlich männlichen Kandidaten sind noch im Rennen: Alesandro Sanchez Mateos, Philip Sharma, Peter Göttmann, Marco Skarke und Matthias Frick. Und es wird spannend, denn die fünf Kandidaten lagen vor drei Wochen eng beieinander. Wer wird Nachfolger von Marcus Zeitler (CDU), der als Oberbürgermeister nach Hockenheim wechselte? Als allerletzte Entscheidungshilfe für die Wähler hat die RNZ den verbliebenen Kandidaten noch einmal drei Fragen gestellt und die maximale Länge für die Antworten vorgegeben. Die Reihenfolge der Antworten entspricht jener auf dem Stimmzettel.
Warum sind Sie der beste Bürgermeister für Schönau?
Hintergrund
Die Kandidaten
> Alesandro Sanchez Mateos (Freie Wähler) aus Schönau ist 33 Jahre alt, Vertriebsleiter, verheiratet und hat zwei Kinder.
Ergebnis erster Wahlgang: 18,1 %
> Philip Sharma (FDP) aus Schönau ist 36 Jahre alt, Leiter der
Die Kandidaten
> Alesandro Sanchez Mateos (Freie Wähler) aus Schönau ist 33 Jahre alt, Vertriebsleiter, verheiratet und hat zwei Kinder.
Ergebnis erster Wahlgang: 18,1 %
> Philip Sharma (FDP) aus Schönau ist 36 Jahre alt, Leiter der Agentur für Arbeit in Mosbach, verheiratet und hat zwei Söhne.
Ergebnis erster Wahlgang: 14,4 %
> Peter Göttmann (parteilos) aus Schönau ist 54 Jahre alt, selbstständiger Grafik-Designer, verlobt und hat zwei Söhne sowie eine Stieftochter.
Ergebnis erster Wahlgang: 15,7 %
> Marco Skarke (SPD) aus Schönau ist 39 Jahre alt, Verwaltungsfachwirt, nicht verheiratet und hat keine Kinder.
Ergebnis erster Wahlgang: 26,4 %
> Matthias Frick (parteilos) aus Nußloch ist 52 Jahre alt, Diplom-Betriebswirt (DH), verheiratet, hat ein Kind und wird von der CDU unterstützt.
Ergebnis erster Wahlgang: 20,8 %
Manuel Kolb (parteilos) hatte im ersten Wahlgang 3,3 Prozent der Stimmen geholt, Harald Grebe (parteilos) kam auf 0,7 Prozent. Beide haben ihre Kandidatur für den zweiten Wahlgang zurückgezogen. cm
Alesandro Sanchez Mateos: Da ich mich nun schon seit Jahren ehrenamtlich für Vereine sowie als Stadtrat für unsere Stadt einsetze, möchte ich nun auch als unparteiischer Bürgermeister mit vollem Engagement und Herz für Sie in Schönau, Altneudorf und der Lindenbach aktiv sein.
Philip Sharma: Das Gesamtpaket aus Persönlichkeit ohne Eitelkeiten, Verwaltungs- und Führungserfahrung ohne Betriebsblindheit, Identifikation mit Schönau ohne persönliche Verstrickungen und meiner Art, den gesunden Menschenverstand höher zu schätzen als Parteiideologie, macht mich zur besten Wahl.
Peter Göttmann: Ich bin der Kandidat, der dieses anspruchsvolle Amt aus voller Überzeugung und Leidenschaft ausüben wird. Ich suche keinen Job und keine Karriereleiter. Meine Ziele habe ich in meiner Broschüre von Anfang an klar definiert. Diese haben sich - im Gegensatz zu manchen anderen - bis heute auch nicht geändert.
Marco Skarke: Weil ich mich mit meiner Verwaltungserfahrung von den anderen Kandidaten abhebe und diese Erfahrung als Bürgermeister einsetze. Außerdem brennen mein Feuer und Ehrgeiz für dieses Amt und ich bin bereit für die kommenden Aufgaben. Es kann losgehen.
Matthias Frick: Für mich ist der beste Bürgermeister ein Mensch, der sich nicht versteckt und möglichst alle Menschen einer Stadt mit in die Zukunft nimmt. Dabei zählt für mich Bürgernähe und ein sehr breiter Blick auf die sich stellenden Fragestellungen und Entwicklungen. Das möchte ich für alle Schönauer sein.
Was wird das erste Projekt sein, das Sie nach der Wahl anpacken?
Alesandro Sanchez Mateos: Dies muss abgewogen und nach Dringlichkeit behandelt werden, jedoch hat für mich das Obere Tal höchste Priorität. Daher muss hier schnellstmöglich ein Konzept, welches die Sporthalle, Feuerwehr und Schule beinhaltet, ausgearbeitet werden. Natürlich müssen die Finanzen klar im Blick bleiben.
Philip Sharma: Als Erstes wird die Bürgerbeteiligung in der Stadt zu stärken sein. Dazu gehören insbesondere neue Kommunikationsformate zwischen Bevölkerung und Bürgermeister. Anfassbare Projekte mit höchster Priorität sind der Neubau des einen beziehungsweise die Modernisierung des anderen Feuerwehrgerätehauses.
Peter Göttmann: Das wird sicher nicht nur ein Projekt sein, sondern es muss vieles parallel laufen. Die Wiederbelebung des Stadtfests ist mir vertraut und wird sofort angegangen. Gleichzeitig erfolgt die Einarbeitung in das Thema Oberes Tal, da dies wesentlich länger dauert. Auch der Shuttlebus hat oberste Priorität.
Marco Skarke: Mein Bürozimmer und meinen Schreibtisch im Schönauer Rathaus beziehen.
Matthias Frick: Das erste Projekt ist die Fertigstellung des Awo-Hauses. Hier muss die Renovierung mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden, damit dieses wertvolle Gebäude wieder in Glanz erstrahlt. Dabei wünsche ich mir ein Gebäude für alle, egal ob Jung oder Alt. Eine Begegnungsstätte mit Bürgerbüro.
Wo wird Schönau im Jahre 2027 unter Ihnen als Bürgermeister stehen?
Alesandro Sanchez Mateos: Schönau wird ein attraktiver und zukunftsorientierter Wohnort für Jung und Alt mit einem neutralen und bürgernahen Bürgermeister sowie ein weiterhin hervorragender Unternehmensstandort inmitten der Metropolregion Rhein-Neckar sein.
Philip Sharma: 2027 wird Schönau dieselbe liebenswerte Stadt sein, die mich überzeugte, hier mit meiner Familie leben zu wollen. Ohne Windräder auf der eigenen Gemarkung, dafür mit zwei modernen Feuerwehrgerätehäusern für die beiden Wehren und mit einem weiterhin und trotz nötiger Investitionen gesunden Haushalt.
Peter Göttmann: Wir werden durch eine gepflegte Stadt gehen und zufriedene Bürger sehen. Aber auch Gäste und Touristen, da wir es durch ein professionelles Stadtmarketing geschafft haben, Schönau mit Gastronomie, Einzelhandel und Events zu beleben. Das Obere Tal wird ein interessanter Treffpunkt für alle Generationen sein.
Marco Skarke: Mit mir als Bürgermeister - gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und dem Gemeinderat - werden wir die anstehenden Projekte und Themen umsetzen, die Lebensqualität erhöhen und Schönau attraktiver gestalten.
Matthias Frick: Neben energetisch renovierten Gebäuden läuft das Projekt "Oberes Tal" schrittweise zur Fertigstellung. Im Awo-Gebäude finden regelmäßige Hochzeiten statt, die Feuerwehr hat moderne Gebäude, das betreute Wohnen und die Kinderbetreuung sind ausgebaut, der ÖPNV und die Gastronomie sind attraktiv. Bis Altneudorf liegt Glasfasertechnik.



