Bürgermeisterwahl Hirschberg

Christian Würz macht den Eisb(r)echer

Bürgermeisterkandidat sorgt für ortsteilübergreifende Erfrischung – Im RNZ-Gespräch spricht er Klartext zu Themen und Kandidaten

26.07.2019 UPDATE: 30.07.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 32 Sekunden

"Ich weiß, wo der Schuh drückt", sagt Bürgermeisterkandidat Würz. Foto: Kreutzer

Hirschberg. (ans) Christian Würz spricht Klartext - unter dieses Motto hat der Bürgermeisterkandidat das Gespräch mit der RNZ gestellt. Und das macht der Christdemokrat dann auch. Er greift Themen wie die Sportstätten, den Verkehr, Bürgernähe und Wirtschaft auf. Aber er äußert sich auch zu den anderen Bürgermeisterkandidaten - und das deutlich.

So klinge parteilos "wunderbar neutral". "Wenn aber gleich von drei Parteien mit gegensätzlichen Interessen die Werbetrommel gerührt wird, muss man die Frage stellen, ob da nicht jemand zum Sprachrohr parteipolitischer Interessen instrumentalisiert wird", sagt Würz in Anspielung auf Ralf Gänshirt. Letzterer ist parteilos, wird aber von GLH, FW und SPD unterstützt. Er selbst, so Würz, habe von Anfang an Farbe bekannt. Als Bürgermeister vertrete er die Interessen der Bürger. "Und das kann auch schon mal gegen meine eigene Partei gehen", betont der Großsachsener.

Auch den "von außen"-Faktor nimmt der Kandidat aufs Korn. "Dass jemand nach fast 20 Jahren Verwaltungsarbeit im Herzen Hirschbergs einen ,Blick von außen‘ hat, suggeriert zwar Neutralität, muss aber andererseits das Ergebnis einer optischen Spitzenleistung sein", folgert der 53-Jährige ironisch. Auch hier nennt er keine Namen, allerdings ist offensichtlich, dass er damit den in Lützelsachsen lebenden Hauptamtsleiter Gänshirt meint. Wirbt dieser doch für sich "Mit dem Blick von außen und doch mittendrin".

Kandidat Jens Flammann bekommt ebenfalls sein Fett weg, ohne namentlich genannt zu werden. So sei seit 13 Monaten bekannt, dass Hirschberg einen neuen Bürgermeister bekommt, sagt Würz. "Dass Hirschberg erst jetzt noch von Außenstehenden erforscht werden muss, spricht nicht für eine sofortige Handlungsfähigkeit für ein so bedeutsames Amt", kritisiert der 53-Jährige seinen Mitbewerber. Als Hirschberger kenne er die Probleme und wisse, "wo der Schuh drückt", sagt Würz über sich selbst.

Eine gravierende Druckstelle ist der Verkehr. "Wir reden schon viel zu lange darüber; wir müssen handeln - und zwar sofort", meint Würz. Einmal mehr betont er, dass es nur mit einer Umgehungsstraße möglich ist, den Verkehr aus Großsachsen rauszuholen.

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Handlungsbedarf ist auch bei den Sporthallen gegeben - "zu alt, zu klein, zu marode". Aus Sicht von Würz ist die dritte Halle erforderlich. Auf die Fragen, was man braucht und was sich die Gemeinde leisten könne, brauche man zügig Antworten. Ergebnisse sollten den Bürgern transparent zur Verfügung gestellt werden. Auch einen Bürgerentscheid hält Würz für denkbar.

Apropos Bürger: Für diese will der Kandidat ansprechbar sein, auch außerhalb einer Bürgersprechstunde. Er findet, er müsse mit gutem Beispiel vorangehen. Oft habe er im Wahlkampf gehört, dass sich Hirschberger bei der Verwaltung in einer "Bittstellersituation" wiederfanden. Auch wenn das Rathaus-Team gute Arbeit leiste, könnten hier Abläufe optimiert werden und Bürger von Zwischenschritten erfahren. Über die Haushaltslage sollten Bürger mit ihm als Bürgermeister ebenfalls früher und umfassender informiert werden, sagt Würz im Hinblick auf die Verunsicherung durch die Haushaltssperre. Das Thema "Wirtschaft" kommt Würz generell zu kurz. So will er einen "attraktiven Wirtschaftsstandort Hirschberg" und ist davon überzeugt, dass es Bedarf an einem professionellen Stadtmarketing gibt.

Nicht zu kurz gekommen ist in jüngster Zeit thematisch der Klimaschutz. Den hätten die Grünen nicht erfunden, meint Würz. Ein paar "populistische Schnellschüsse" würden für eine ökologische Zukunft nicht genügen. "Ich kann nicht nur Geld für Insektenkorridore zwischen den Biotopen ausgeben, sondern ich muss beispielsweise auch dafür sorgen, dass unsere Kinder einen garantierten Zugang zu Betreuungs- und Bildungseinrichtungen haben", betont Würz.

Und auch wenn der Kandidat zudem findet, dass die beiden Ortsteile durchaus ihre Eigenheiten beibehalten können, sollte in Hirschberg auf das Verbindende gesetzt werden. Würz selbst will am Freitag ein Zeichen hierfür setzen und wird zwischen den Ortsteilen Eis ausgeben - unter dem Motto "Eisb(r)echer".

Info: Christian Würz ist am Freitag, 2. August, zunächst in den Ortsteilen unterwegs und verteilt Eis. Ab 18 Uhr steht er mit der Erfrischung an der "Spitz" der Oberen Bergstraße, am Abzweig Leutershausener Straße.

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