Herold Pfeifer hat weiter große Lust auf Neckarsteinach
Der Bürgermeister kandidiert für eine zweite Amtszeit - Bewerbungsfrist endete - Kein Gegenkandidat

Will in die Verlängerung: Neckarsteinachs Bürgermeister Herold Pfeifer. Foto: Alex
Neckarsteinach. (cm) Von der Rente mit 63 hält Herold Pfeifer nicht viel - zumindest nicht für sich. So viele Lenze zählt der Neckarsteinacher Bürgermeister nämlich, wenn seine erste Amtszeit Ende Juli vorbei ist. In einem Alter, in dem andere an den Ruhestand denken, will der verheiratete Vater zweier Töchter noch mal durchstarten: Lange hat er gewartet und es spannend gemacht. Doch am Mnotag, am letzten Tag der Bewerbungsfrist, hat der 62-Jährige die Katze aus dem Sack gelassen und seine Bewerbung für die Bürgermeisterwahl am 15. April bekannt gegeben. Dann wird nur er auf dem Stimmzettel stehen, denn bis Montagabend ist keine weitere Bewerbung mehr ins Rathaus geflattert, wie Hauptamtsleiter Matthias Merscher bestätigte.
"Ich musste nicht lange überlegen - es war klar, dass ich weitermache", sagt Pfeifer. "Ich habe schon vor sechs Jahren gesagt: Wenn ich fit bin, dann trete ich erneut an." Und er ist fit. "Die Jahre haben viel Kraft gekostet, aber mir noch mehr zurückgegeben", so der Diplom-Verwaltungswirt, der aus dem hessischen Odenwald kommt und seit 1991 bei der Stadt Neckarsteinach arbeitet. Überhaupt sei die erste Amtszeit wie im Fluge vergangen: "Es waren spannende und gute Jahre mit tollen Begegnungen, in denen Neckarsteinach noch lebenswerter geworden ist."
"Es gibt vieles, das ich begonnen habe und weiterführen möchte", sagt Pfeifer, der zwar SPD-Mitglied ist, aber - wie schon vor sechs Jahren - als unabhängiger Bewerber antritt. Als Erstes nennt er die Konsolidierung des Haushalts, die eines seiner Wahlversprechen gewesen sei. Zum zweiten Mal in Folge ist das Zahlenwerk dieses Jahr ausgeglichen. Pfeifer verteidigt auch die Erhöhung der Grundsteuer auf über 700 Prozent, die vom Land angeordnet worden sei. Außerdem will der 62-Jährige die interkommunale Zusammenarbeit mit der hessischen Nachbarstadt Hirschhorn mit dem langfristigen Ziel der Fusion weiter vorantreiben.
Apropos Hessen: Dass er im Jahr 2014 wegen der schlechten finanziellen Ausstattung von hessischen Kommunen mit einem Wechsel des Bundeslandes nach Baden-Württemberg liebäugelte, machte ihn über die Region hinaus bekannt. Pfeifer ist überzeugt: Ohne die geäußerte Wechselabsicht hätte es zum Beispiel die Breitbandförderung über 500.000 Euro nicht gegeben. Auch die Realisierung des Windparks Greiner Eck - der erste im Kreis Bergstraße - sei ein Höhepunkt gewesen. Pfeifer: "Auf der ganzen Welt wird über Klimaschutz geredet, wir praktizieren ihn."
In den nächsten Jahren will Pfeifer die medizinische Versorgung am Ort nach der Wiederansiedelung einer Arztpraxis weiter sichern, die Städtepartnerschaft mit dem französischen Pargny-sur-Saulx auf neue Beine stellen sowie die Arbeiten am Wasser- und Abwassernetz fortführen.
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Große Baumaßnahmen wie 32 Reihenhäuser im Schönauer Tal und ein Seniorenheim mit 60 Plätzen sowie drei Stadtvillen mit 24 Wohnungen am Leimenbuckel sind auf den Weg gebracht. Außerdem soll das Vierburgenstädtchen für Touristen noch attraktiver werden. Dazu gehören neben der Ausweisung weiterer Fahrradstrecken - Pfeifer ist selbst passionierter Mountainbiker - auch mehr kulturelle Veranstaltungen wie ein Konzert des Festivals "Enjoy Jazz".



