Bürgermeisterwahl Edingen-Neckarhausen

Kandidat Florian König hat "Erfahrung mit Krisensituationen" (plus Video)

Die RNZ besuchte den Bewerber zu Hause. Aus Edingen-Neckarhausen wollte er noch nie weg.

13.10.2022 UPDATE: 13.10.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 44 Sekunden
Florian König ist der jüngste Bewerber um das Amt des Bürgermeisters. Seit 2017 sitzt er bereits für die CDU im Gemeinderat. Foto: Pilz

Von Nicoline Pilz

Edingen-Neckarhausen. Florian König ist mit 33 Jahren der jüngste von inzwischen acht Bewerbern um das Amt des Bürgermeisters.

Anders als die meisten jungen Leute wollte König noch nie aus seinem Heimatort wegziehen. "Ich bin extrem verwurzelt am Ort", sagt er beim Besuch der RNZ. An der Küchentheke serviert er guten Kaffee und mit Minze angereichertes Mineralwasser. "Ich koche auch gern", erzählt er. Seit 2017 ist der Polizeibeamte, der lange bei der Autobahnpolizei war, jetzt aber im Wechselschichtdienst im pfälzischen Haßloch arbeitet, im Gemeinderat vertreten. 2017 rückte er in die CDU-Fraktion für den scheidenden Andreas Hauck nach. "Ich bin ledig, aber liiert", erklärt König. In seiner Wohnung im Herbstweg in Neckarhausen lebt er allein – abgesehen vom Aquarium mit einigen Fischen.

"Ich bin so jung Gemeinderat geworden, weil ich die Gemeinde mitgestalten will." Und er betont: "Ich will Bürgermeister von Edingen-Neckarhausen werden." Wenn er jedoch den Eindruck habe, dass es einen Besseren gebe, könnte er sich auch vorstellen, zurückzuziehen. "Ich strebe nicht nach dem Amt an sich, sondern ich will das Beste für die Gemeinde." Es gebe etliche große Themen wie die Entwicklung des Wohngebiets Neckarhausen-Nord und des Gewerbegebiets "In den Milben" mit einem Hilfeleistungszentrum.

Oder auch die Entwicklung des bisherigen Standorts von Cooper Standard, immerhin eine Fläche von 92.000 Quadratmetern, die in Neu-Edingen frei wird. Themen, bei denen man sich beeilen müsse, findet König. Denn letztlich gehe es auch um die Konsolidierung des Haushalts. "Unsere Finanzen sind ganz wichtig." Es sind große Projekte zu stemmen und König ist der Überzeugung, dass ein Gemeinderat als Bürgermeister sie besser zu händeln weiß. "Dort ist das Wissen um diese Projekte gebündelt vorhanden."

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Polizeibeamter sei er geworden, weil er Menschen helfen wolle, und "weil es mir wichtig ist, Gutes zu tun." Als Bürgermeister könne man noch mehr Menschen erreichen. König sagt von sich, er sei sehr stressresistent – "allein schon berufsbedingt, ich habe viel Erfahrung mit Krisensituationen. Das ist mein Alltag." Als Polizeibeamter sei er Krisenmanager, zugleich ist ihm Empathie sehr wichtig. "Ich habe oft mit Menschen zu tun, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen." Er versuche immer, Konflikte im Guten zu lösen. Da Vorbild zu sein, sei ganz wesentlich. Und er legt großen Wert auf Effizienz. "Was ich mache, will ich schnell und gut machen." Er verspreche nichts, wovon er nicht genau wisse, dass er es halten könne.

König absolvierte an der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung in Rheinland-Pfalz ein Duales Studium und hat einen Bachelor als Verwaltungswirt. "Öffentliches Dienstrecht habe ich von der Pike auf gelernt", betont er. Als Bürgermeister-Stellvertreter habe er mit der Verwaltung bereits zusammenarbeitet und Einblick in die Arbeit gehabt.

Dass ihm seine Heimatgemeinde am Herzen liegt, davon künden einige Ehrenämter. Jahrelang war er in der KjG Neckarhausen aktiv, spielt Fußball und Beachvolleyball bei der DJK/Fortuna. Als sich im März 2020 der Förderverein Fähre gründete, übernahm er dort den Vorsitz. Im vergangenen Jahr fuhr er für die IGP-Partnerschaftsverein als Jugendbetreuer mit nach Plouguerneau. Die Jugendarbeit ist ihm wichtig. "Ich sehe hier eine Chance für einen Neuanfang." Was bisher kommunal gelaufen sei, sei nicht schlecht, aber womöglich auch einfach nicht mehr zeitgemäß.

Ökologie sei ein weiteres Thema: "Ich bin ein Freund von Grünflächen im Ort. Für unser Klima sind sie enorm wichtig." Mit Freunden zusammen bewirtschaftet er ein Grundstück, auf dem sie Obst und Gemüse anbauen. Das wächst auch auf dem heimischen Balkon in Form von Tomaten, Paprika und Peperoni. Verbesserungspotenzial sieht König bei den Punkten Sicherheit und Ordnung. Das Ordnungsamt sei personell unterbesetzt: "Ich würde den Gemeindevollzugsdienst auf drei Stellen aufstocken." Es gebe Probleme mit Vandalismus, Müllansammlungen und auch mit der Parksituation. Er glaubt, wenn man die schwierige Parksituation angeht, entspannt sich auch die oft problematische Verkehrslage im Ort.

Weil ihm in Zeiten der Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns soziale Kontakte fehlten, intensivierte König das Laufen. Er wandere auch gern, meint er. Kochen und handwerkliches Arbeiten nennt er als weitere Hobbys. Und einmal in der Woche hütet er Pflegehund Coco: "Ein ganz toller Hund", meint er begeistert. Im Wohnzimmer fällt der Blick auf etwas, das derzeit schwer im Trend ist – ein Teelichtofen. "Ich habe die schon vor fünf Jahren angefangen zu bauen und gern auch verschenkt", sagt er und lacht. "Jetzt ist das voll der Hype."

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