Beim schnellen Internet drängt die Zeit
BBV informierte über Glasfaser-Ausbau - Mindestens 30 Prozent der Haushalte müssen mitmachen

Symbolfoto: Uli Deck
Spechbach. (mgs) "Spechbach hat in Sachen Breitbandversorgung eine Vorreiterrolle gespielt", erinnerte Bürgermeister Guntram Zimmermann bei der Gemeinderatssitzung an die Anfänge, die er auf eine gemeinsame Initiative mit Jörg Albrecht, damals Bürgermeister in Mauer und heute Oberbürgermeister in Sinsheim, zurückführt.
Damit im Rhein-Neckar-Kreis eine flächendeckende Versorgung mit zukunftsfähigen Breitbandanschlüssen re-alisiert werden kann, um im Wettbewerb um die Ansiedlung von Unternehmen und Familien bestehen zu können, haben sich 54 Städte und Gemeinden des Rhein- Neckar-Kreises 2014 zum fibernet.rn, dem Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar, zusammengeschlossen. Mittlerweile mischen auch andere Anbieter mit und zusätzlich zu den Bautätigkeiten von fibernet.rn haben sich die Telekom und die BBV Deutschland ins Spiel gebracht.
Viele Zuhörer verfolgten im Rahmen der Gemeinderatssitzung eine Präsentation der BBV Breitbandversorgung Deutschland GmbH. Arno Maruszczyk, Manager Cluster Entwicklung, stellte das Geschäftsmodell des Privatunternehmens vor. Der FTTH-Ausbau, sprich die Verlegung von Glasfasern bis zum Haus, auf eigene Kosten und ohne Inanspruchnahme von Fördergeldern solle innerhalb von zwei Jahren vorgenommen werden. Vorausgesetzt, dass sich mindestens 30 Prozent der Haushalte anschließen.
Die BBV Deutschland entwickle für ihr übergeordnetes Ziel, den Bau von FTTH-Netzen in unterversorgten Gebieten, ihre Technik zentral im hessischen Dreieich. Wie die Zuhörer erfuhren, bildet das Unternehmen für die lokale Umsetzung Tochtergesellschaften, unter anderem die BBV Rhein-Neckar. Diese soll die Kommunen von der Planung, über den Ausbau bis zur Inbetriebnahme des Netzes unterstützen.
BBV biete in der Vorvermarktungsphase einen kostenfreien Hausanschluss mit Glasfaser und eine Geschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde beim Download sowie zehn Megabit pro Sekunde beim Upload. Im Gegenzug verpflichte sich der Auftragnehmer zu einer vertraglichen Bindung an die BBV über zwei Jahre mit Nutzung derer Produkte. Der Vertrag gelte jedoch erst, wenn der Anschluss hergestellt und genutzt werden kann. Auf die Frage von Gemeinderat Kurt Reinmuth nach der Finanzierung des Projektes, das rund zwei Millionen Euro kosten soll, erklärte Maruszczyk, dass Investoren - darunter große Versicherungsunternehmen - rund 90 Millionen Euro im Infrastrukturfonds gebündelt haben. Sie würden so bald wie möglich eine Rendite erwarten.
Der BBV sei an einer Kooperation mit dem fibernet.rn gelegen, um beispielsweise die bereits vorhandenen Stränge nutzen zu können, die jedoch mit Fördergeldern gebaut wurden. Für den Verband drängt die Zeit. Denn noch zögert er bei einer möglichen Kooperation, sodass der BBV ankündigte, auch parallel zum fibernet.rn sein Netz zu errichten. Das würde ohne Weiteres gehen, denn der Markt ist frei. Die BBV werde weiter für ihre Sache bei Multiplikatoren und Entscheidern werben, wie die Vertreter in Spechbach versprachen. Die Erfolgsquote der Anschlüsse soll auch hier erreicht werden.



