Rund ums Miramar wurde noch ziemlich wild geparkt
Am ersten Wochenende gab es immer noch wild abgestellte Fahrzeuge - Waid besonders betroffen - Anwohner fordern verstärkte Kontrollen

Von Philipp Weber
Weinheim. Die Stadt Weinheim hatte ein Bewohnerparken auf Probe angekündigt, die Anwohner hatten erleichtert reagiert. Das war vor den Faschingsferien, für die der Testlauf angedacht war. Inzwischen ist der Höhepunkt der Fastnachtszeit erreicht, doch in der Siedlung Waid ist die Stimmung eher gedämpft.
Zwar hat die Stadt ihr Versprechen gehalten und wie angekündigt schon vor Beginn der Ferienwoche "Anlieger frei"-Schilder an den Eingängen der Bezirke Waid und Ofling aufgestellt. Doch vor allem auf der Waid, die unmittelbar ans Freizeitbad Miramar angrenzt, wurde am ersten Ferienwochenende immer noch ziemlich wild geparkt. Das jedenfalls haben die Anwohner beobachtet.
"Ich habe im Moment das Gefühl, dass am Wochenende keinerlei Kontrolle stattgefunden hat", sagt Margarete Wacker, Kopf der Interessengemeinschaft Waid. Die Stadt Weinheim hatte im Vorfeld Parkscheine unter den Siedlungsbewohnern verteilt, zwei pro Person: einen fürs eigene Fahrzeug, einen für Besuch von außerhalb.
So liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei Fahrzeugen mit Nummernschildern aus anderen Regionen um Wagen von Miramar-Besuchern handelt. "Wer hier auf der Waid Besuch bekommt, achtet darauf, dass seine Gäste einen Parkschein ins Auto legen. Da riskieren wir nichts", so Anwohnervertreterin Wacker. Sie fordert die Stadt nun dazu auf, das temporäre Parkverbot für Miramar-Besucher auf Waid und Ofling zu kontrollieren: "Und zwar täglich von circa 15 Uhr an, denn nach meinen persönlichen Eindrücken ist es im Bad erst dann so richtig voll." Ein kleines Lob für die Stadt hat sie trotzdem parat: "Immerhin war’s am Wochenende nicht so schlimm wie sonst."
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Auch in der Siedlung Ofling, die nicht ganz so dicht am Miramar liegt wie die Waid, gibt es eine Interessengemeinschaft. "Bei uns ist vor allem der Bereich am Seeweg von wildem Parken betroffen. Und hier ist in den letzten Tagen tatsächlich eine Verbesserung eingetreten", sagt der Vorsitzende Wolfgang Klemm. Allerdings haben er und seine Mitstreiter ein anderes Problem beobachtet: Auf der Waidallee und auf dem sogenannten Miramar-Parkplatz sei es brechend voll gewesen, Radfahrer und Fußgänger hätten angesichts der beengten Platz- und eingeschränkten Sichtverhältnisse keinen leichten Stand gehabt. Auch die Bewohner der Ofling haben wenig gesehen vom städtischen Ordnungsdienst.
Aus Sicht von Klemm und Wacker musste die Stadt dringend reagieren. Die Zustände rund ums Miramar seien in den letzten Jahren chaotisch geworden, sind sich die beiden Interessenvertreter – unabhängig voneinander – einig. Zwar sei es im Naherholungsgebiet am Waidsee auch früher schon ab und an voll gewesen, räumt Wacker ein, deren Eltern schon hier gebaut hatten. Aber die Platzprobleme betrafen eher die Sommermonate, wenn Miramar und Strandbad um Besucher konkurrierten.
"Bis 1989 hat die Stadt im Sommer an den Einfahrten zu den Siedlungen die halbe Straße abgesperrt", so Wacker. Auf diese Weise habe jeder ein- und ausfahren können, es sei aber auch ganz klar ersichtlich gewesen, dass hier nur Anlieger parken dürfen. "Das hat man als Autofahrer eher beachtet als die Schilder, die wir jetzt haben", sagt die Interessenvertreterin. In den letzten rund zehn Jahren habe aber vor allem das Miramar massiv investiert, erinnern Wacker und Klemm nicht zuletzt an die spektakulären Abenteuerrutschen. Seither ziehe das Bad weit mehr Besucher an als zuvor, ganzjährig. Eine langfristige Lösung kann aus ihrer Sicht nur darin bestehen, dass das Bad deutlich mehr Parkplätze vorhält.
Wacker kann sich als Übergangslösung auch eine Befestigung des heutigen Strandbadparkplatzes vorstellen, wie sie der RNZ sagt.