Zwei Hallenfragen stehen in Weinheim im Mittelpunkt

Stadt legt dem Rat morgen neuen Sanierungsvorschlag für DBS-Halle vor - SPD will Neubeschluss zur Halle am Schulzentrum-West

06.02.2017 UPDATE: 07.02.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 17 Sekunden

Schon die grundlegendsten Reparaturen an der DBS-Sporthalle kosten knapp 1,9 Millionen Euro, schreibt die Stadt in ihrer Beschlussvorlage. Foto: Kreutzer

Weinheim. (web) Der Gemeinderat hat im Dezember entschieden, die Sanierung der DBS-Sporthalle anlaufen zu lassen - trotz erheblicher Widerstände. Die Räte stellten allerdings klar, dass sie zunächst nur die nötigsten Reparaturen mittragen wollen - um die Halle in einem verkehrssicheren Zustand zu halten. Daher beauftragte die Verwaltung Experten aus mehreren Planungsbüros damit, die entsprechenden Arbeiten zu identifizieren und die Kosten zu ermitteln - trotz großer Zweifel am wirtschaftlichen Sinn einer solchen Stückelung.

Die Ergebnisse der Planer werden am Mittwoch im Gemeinderat vorgestellt: Nach Angaben der Verwaltung würde das vom Rat gewollte Minimalprogramm knapp 1,9 Millionen Euro kosten. Hierbei sollen Teile des Sanitärbereichs und der so genannten "Übungshallen" erneuert werden. Außerdem müsse der Prallschutz saniert beziehungsweise wiederhergestellt werden.

Die weiteren Sanierungsarbeiten sind damit aber keineswegs aufgehoben - sondern nur aufgeschoben. Zur Erinnerung: Die Stadt hatte ursprünglich vorgeschlagen, die DBS-Halle umfangreich und für insgesamt sechs Millionen Euro zu sanieren. In einem ersten Bauabschnitt sollte rund die Hälfte des Geldes bis zum Frühjahr 2018 fließen. In der Folgezeit wäre der zweite Sanierungsabschnitt an der Reihe gewesen.

Die Stadt mahnt nach wie vor zur Eile: Die Arbeiter bräuchten die kommenden Sommerferien, um voranzukommen, heißt es: "Die Einschränkungen für die Schule und die Vereine würden sich sonst entsprechend verlängern. Auch die Austragung des Landesturnfests an Pfingsten 2018 in den DBS-Hallen wäre gefährdet", so die Beschlussvorlage.

Um das Thema Sporthallen geht es unter anderem auch, wenn der Rat - ebenfalls am Mittwoch - in die nächste Runde der Haushaltsberatungen startet. Nach der Einbringung des Haushaltsplanentwurfs im Dezember und der Abstimmung von Personaletat und Mittelfristiger Investitionsplanung im Januar (Hauptausschuss) wird jetzt über die Änderungsanträge aus den Fraktionen gestritten. Am Mittwoch, 22. Februar, stehen dann die Haushaltsreden der Parteien und Gruppierungen an, ehe das gesamte Zahlenwerk zur Abstimmung steht.

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Die SPD möchte die morgigen Beratungen nutzen, um einen Ratsbeschluss vom Oktober 2016 zu korrigieren. Damals hatten die Räte mehrheitlich dafür gestimmt, die Halle am geplanten Schulzentrum West von zwei auf drei Felder zu vergrößern - und dafür zwei Millionen Euro mehr auszugeben.

Damals war außerhalb der Verwaltung aber noch unbekannt, dass die Sanierung der beinahe benachbarten DBS-Halle mit sechs Millionen Euro doppelt so teurer wird, als gedacht. "Die SPD hätte der Dreifeldhalle nicht zugestimmt, wenn ihr das bekannt gewesen wäre", schreiben die Sozialdemokraten in ihrem Antrag. Ihr Ziel: Die Hallenerweiterung am Schulzentrum-West auf die Tagesordnung der übernächsten Gemeinderatssitzung zu setzen und erneut darüber abzustimmen - dann aber unter Berücksichtigung aller relevanten Zahlen.

Die Stadtverwaltung antwortet der SPD, aber auch einer weiteren Anfrage der Freien Wähler mit einer Aufstellung: Darin werden die eigentlichen Hallenbedarfe des DBS-Schulverbunds den vorhandenen Kapazitäten gegenübergestellt. Daraus ergibt sich ein Minus von 15,5 Unterrichtseinheiten. "Die Schule gleicht das Defizit aus, indem sie freitags für sechs Unterrichtseinheiten für mehrere Klassen/Gruppen das Hallenbad Weinheim belegt", heißt es in der Erläuterung.

Aufgrund der vielen Unterrichtsstunden stehe die DBS-Halle außerdem kaum für Angebote wie Sport-AGs zur Verfügung, obwohl dies eigentlich wünschenswert wäre, heißt es weiter. Eine Dreifeldhalle am Schulzentrum-West würde es allen Beteiligten erleichtern, die "Pflichtaufgabe Schulsport" zu schultern - ohne in Einrichtungen wie etwa das HaWei ausweichen zu müssen. Zudem brauche es weitere Hallenkapazitäten, wenn die DBS-Sporthalle irgendwann fertigsaniert werden muss, so die Stadtspitze.

In Sachen Vereine böte eine Dreifeldhalle im Westen die Möglichkeit, mehreren Klubs Kapazitäten anzubieten - und hier und da auf die teure Anmietung der Kreissporthalle zu verzichten.

Info: Die nächste öffentliche Ratssitzung beginnt am Mittwoch, 8. Februar, 17 Uhr, im Großen Saal des Rathauses. Für 18 Uhr ist eine Bürgerfragestunde angesetzt.

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