Weinheim: Ganztagesbetreuung auch in Rippenweier
"Kinderhaus Rasselbande" macht den Anfang - Demnächst soll die Grundschule folgen

Im "Kinderhaus Rasselbande" wird jetzt auch zu Mittag gegessen. Foto: Dorn
"Kinderhaus Rasselbande" macht den Anfang - Demnächst soll die Grundschule folgen
Von Stefan Zeeh
Weinheim-Rippenweier. Die Ganztagesbetreuung des Nachwuchses in Kindergärten oder Grundschulen ist für berufstätige Eltern eine wichtige Voraussetzung, um Familie und Job miteinander vereinbaren zu können. Bisher konnten Eltern, die ihre Kinder im "Kinderhaus Rasselbande" in Rippenweier untergebracht hatten, darauf nicht zurückgreifen. Das hat sich seit Jahresbeginn geändert. Jetzt stehen 20 Plätze, von denen derzeit 14 belegt sind, für eine Ganztagsbetreuung bis 17 Uhr zur Verfügung.
Um dies zu ermöglichen, waren einige Umbauarbeiten notwendig. Denn um die Betriebsgenehmigung für eine Ganztagesbetreuung zu bekommen, muss ein Schlafraum vorhanden sein - und diesen gab es im "Kinderhaus Rasselbande" bis dahin nicht. Deshalb wurde ein Raum umgebaut, der bisher als "Forscherecke" genutzt wurde. Dafür musste ein neues Fenster, inklusive Rollladen, eingebaut werden. Der Raum bekam einen neuen Boden, der Wasseranschluss wurde abgebaut.
"Rund 12 000 Euro hat der Umbau gekostet", so Cornelia Lauinger vom Amt für Immobilienwirtschaft bei der Stadt Weinheim. Für das bei einer Ganztagesbetreuung ebenfalls notwendige Mittagessen wurde ein Caterer beauftragt. Bereits im November konnten zusätzliche pädagogische Fachkräfte ausgewählt werden. Die Forscherecke brachte man im benachbarten Gruppenraum unter. Der Elternbeirat spendierte dafür einen "magischen Spiegel" sowie einen Kaufladen und mehrere Puppen. "Das war das Nikolausgeschenk", zeigte sich Kinderhausleiterin Regina Rilling glücklich über diese Neuerungen, die von den Kindern sehr gut angenommen werden.
Die Ganztagesbetreuung im "Kinderhaus Rasselbande" ist aber nur eine Zwischenstation zur sogenannten Großen Altersmischung, mit der dann auch die Schüler der benachbarten Grundschule vor und nach dem Unterricht im Kinderhaus betreut werden können. Für Ortsvorsteherin Anja Blänsdorf ist dies ein wichtiger Schritt, um die Grundschule im Ortsteil erhalten zu können.
"Es gibt immer wieder Eltern, die ihre Kinder in einer anderen Grundschule anmelden, da hier keine Ganztagesbetreuung möglich ist", so Andreas Salewski vom Amt für Bildung und Sport. "Für dieses Schuljahr wären bis zu neun Anmeldungen von Kindern aus Rippenweier für die Grundschule möglich gewesen, doch nur drei wurden angemeldet", sagte Blänsdorf. Mit derzeit insgesamt 27 Schülern ist die Grundschule daher nicht ausgelastet. So werden die Schüler der ersten und zweiten, sowie die der dritten und vierten Klasse gemeinsam unterrichtet.
Für eine Ganztagesbetreuung der Grundschüler müssen noch die sanitären Anlagen umgebaut werden. So sind höhere Sichtschutzwände zwischen den Toiletten notwendig, ebenso wie höhere Toilettensitze für die älteren Kinder. Bis zum kommenden Schuljahr soll alles fertig sein. "Wenn die Eltern ihre Kinder dann noch woanders anmelden, braucht sich der Ortschaftsrat keine Vorwürfe machen", so Blänsdorf. Man habe jetzt alles getan, um die Grundschule zu erhalten.



