Weinheim: Feuerwehr und den Bauhof fahren Nachtschichten

Starkregen und Hochwasser fordern seit Tagen Sondereinsätze von den vielen Helfern - Weitere 1000 Sandsäcke gefüllt

09.06.2016 UPDATE: 10.06.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde

Wie die Feuerwehr, die seit Tagen fast im Dauereinsatz ist, waren auch die Mitarbeiter des Bauhofs hart gefordert im Kampf gegen die Unwetterschäden. Foto: zg

Weinheim. (rnz) Die Freiwillige Feuerwehr in Weinheim kommt einfach nicht zur Ruhe. Beim Unwetter mit Strakregen in der Nacht auf Donnerstag gingen Mitternacht 75 Notrufe ein, die Wehr war mit 120 Kräften pausenlos im Einsatz.

> In Weinheim kam es in der Nordstadt und der Innenstadt zu 33 Einsatzmeldungen innerhalb kürzester Zeit. Daher wurde im Feuerwehrzentrum Weinheim die Einsatzleitung aufgebaut. Hier liefen die Einsatzmeldungen zusammen, Kräfte wurden zu den Einsatzstellen koordiniert, Sandsackanforderungen und Räumgeräte wurden aufgenommen und in enger Abstimmung mit dem Bauhof priorisiert und geliefert. In der Wachenbergstraße wurde außerdem Schlamm auf die Straße gespült, in der Brunhildstraße rutschte ein Hang ab und versuchte, sich in Häuser zu drücken. Auch an der Steinbüchse war ein Hang ins Rutschen geraten. Die meisten Einsätze waren vollgelaufene Keller und ausgespülte Gullydeckel.

> In Sulzbach war ein Rinnsal in der Nördlichen Bergstraße und der Amalienstraße so stark angestiegen, das es über das Ufer trat und Keller flutete.

> In Lützelsachsen war im Bereich Weinheimer Straße und Burgunderweg ein Wingert abgerutscht, den die Feuerwehr sichern musste. Außerdem waren in zwei Straßen mehrere Gullydeckel herausgespült. In der Talstraße und Am Talberg waren die Rechen mit Treibgut verstopft, wodurch das Wasser überlief.

> In Ritschweier kam es zu einem besonders bitteren Einsatz für die Ersthelfer: Dort konnten die alarmierten Einsatzkräfte nicht ausrücken, weil eine Lawine aus Wasser und Schlamm das Gerätehaus in der Hohensachsener Straße geflutet hatte. Vier Stunden lang waren die Helfer damit beschäftigt, das Gerätehaus mit Fahrzeughalle und den Mannschaftsraum wieder trocken zu legen.

> In Oberflockenbach wurde der Gängelbach zum Fluss und flutete mehrere Häuser in der Cestarostraße. Wasser musste auch im Ammenpfad, in der Steinklingener Straße und in der Großsachsener Straße aus Kellern gepumpt werden. In der Cestarostraße war zudem ein Baum umgestürzt.

> In Rippenweier verursachten Klamm und Apfelbach einen Erdrutsch im Bereich des Ritschweier Wegs, wo auch die bekannte Ausflugsgaststätte "Jöste Andres" steht. Hier musste der Hang gesichert und Wasser abgepumpt werden.

> In Heiligkreuz traf es die Bewohner des Wiesental am schlimmsten. Der Atzelbach und Starkregen verursachten großflächige Überflutungen. Der komplette Straßenzug war betroffen und Keller bis zur Decke vollgelaufen. Teilweise schwammen Öltanks auf. Das Technische Hilfswerk aus Ladenburg half bei der Beseitigung des Schlamms.

Anstrengende Nachtschichten haben auch die Mitarbeiter des Weinheimer Baubetriebshofs hinter sich. In der Nacht auf Donnerstag arbeiteten mehr als 40 Männer an verschiedenen Stellen des Stadtgebiets. Überall dort, wo zunächst die Feuerwehr Leib und Leben der Menschen schützte, waren die Leute des kommunalen Bauhofs und des Tiefbauamtes gefragt, um die Ausbreitung von Wasser und Schlamm zu verhindern, wo es ging.

Seit rund einer Woche ist der Bauhof im Bereitschaftsmodus. Heiner Greulich, stellvertretender Bauhofleiter, steht in ständigem Kontakt zur Feuerwehr und schickte seine Männer dorthin, wo sie dringend gebraucht wurden.

Die Mitarbeiter räumten Bachläufe frei, stapelten Sandsäcke zur Ufersicherung, an manchen Stellen wurden Dämme aus Erde aufgeschüttet. Als die größten Schäden beseitigt waren, die Risiken möglichst minimiert, ging es noch mal zur Sonderschicht in den Bauhof in der Viernheimer Straße. Weitere 1000 Sandsäcke wurden gefüllt.

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