Weinheim: Das Dulger-Bad schlägt weiter Wellen

Die Rats-Fraktionen plädierten für die Hallenbad-Sanierung, die Stadt warnt dagegen vor hohen Kosten - Eine Entscheidung fällt erst 2015

21.11.2014 UPDATE: 21.11.2014 05:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden
Ein Gebäude, zwei Funktionen: Während die Hohensachsener Mehrzweckhalle erhalten bleibt, ist die Zukunft des darunter liegenden Viktor-Dulger-Bads offen (linkes Bild). 2013 hatte der Ortsteil gegen die Schließung des Hallenbads protestiert (rechts). Fotos (2): Dorn
Weinheim-Hohensachsen. (keke) Die Diskussion um weitere Sanierungsarbeiten an der Mehrzweckhalle Hohensachsen und dem darin integrierten Viktor-Dulger-Bad schlägt hohe Wellen. Wer "Ja!" zur Sanierung der Halle sage, müsse sein Plazet auch zum Weiterbetrieb des Bads geben, waren sich Holger Haring für die CDU und Constantin Görtz (SPD) am Mittwoch im Gemeinderat einig. Angesichts der Tatsache, dass nur noch die Hälfte aller Viertklässler schwimmen kann, dürfe das Bad nicht trockengelegt werden.

Das Gebäude mit seinen vielen Nutzungsmöglichkeiten werde noch gute Dienste leisten, gab sich Ortsvorsteherin und FW-Rätin Monika Springer überzeugt. Die Kosten schreckten zwar ab, so Andreas Marg (GAL), um die Sanierung des Bads komme man aber nicht herum. Allerdings genieße bei der GAL der Bau des Schul- und Kulturzentrums am Rolf-Engelbrecht-Haus absolute Priorität. Was die Preisexplosion beim Hallenbad angeht, werde seiner Meinung nach "zu schwarz gemalt", befand Karl Bär (Weinheimer Liste). Wenn nur ein Mensch nicht ertrinke, weil er schwimmen gelernt habe, dann sei dies jede Ausgabe wert. Dass die veranschlagten Sanierungskosten im Verlauf von zehn Jahren von ursprünglich einmal rund einer Million auf jetzt fast 2,7 Millionen Euro gestiegen sind, machte Günter Breiling (FDP) nachdenklich.

Das Ergebnis seines Nachdenkens veranlasste ihn zu der Frage, ob hier ein Gutachten vorgelegt wird, "welches zeigt, dass das Bad, so wie es offensichtlich die Verwaltung will, stillgelegt werden soll". Als Befürworter für die Sanierung und den Weiterbetrieb des Bads gab sich auch Matthias Hördt (Die Linke) zu erkennen.

Das Ratsgremium sollte sich demnächst zu einem Ortstermin im Hallenbad treffen, schlug Erster Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner vor. "Möglichst bei Regen und jeder auch gleich mit einem Eimer bewaffnet, um damit das eindringende Regenwasser aufzufangen." Risse im Beckenboden, die notwendige Erhöhung des Wasserspiegels, die Fliesenauskleidung: Bei der Sanierung, so Fetzner, handele es sich um "keine Sache, die mit einer Million abgetan" ist.

Wenn man das Ganze schon in Schuss bringe, dann so, dass es sich "um eine nachhaltige Investition handelt und nicht in fünf Jahren erneut Kosten auf die Stadt zukommen". Im Übrigen, so Fetzner, könne jeder auch ohne Gutachter erkennen, wie schlecht es um das Bad bestellt sei. Oberbürgermeister Heiner Bernhard wies die Vorwürfe von Günter Breiling als "abwegig" zurück.

Während die Ausführungen zur Hallenbadsanierung lediglich zur "Kenntnisnahme" der Räte dienten, erfolgte deren Votum für den 745.000 Euro teuren zweiten Bauabschnitts an der Mehrzweckhalle einstimmig. Die Ausführung des dritten Bauabschnitts dagegen ist von einer Entscheidung über den Fortbestand des Dulger-Bads abhängig. Hierüber soll erst 2015 endgültig abgestimmt werden.

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