Schriesheimer Talstraße

Vorerst kein Blitzer

Das Landratsamt erteilte auf Anwohnerwunsch eine Absage – Die Sanierung kostet mehr als zwei Millionen Euro

11.05.2017 UPDATE: 12.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 14 Sekunden

Symbolfoto: dpa

Schriesheim. (fjm) "Wenn es so weiter geht, wird es Tote geben", hatte Anwohner Dieter Thoni bei der vergangenen Gemeinderatssitzung gesagt, als er über Raser in der Talstraße sprach. Ordnungsamtsleiter Willy Philipp hatte zuvor erwähnt, dass bei einer Geschwindigkeitsmessung ein Fahrer mit 86 Kilometern pro Stunde in der 30er-Zone erwischt worden war. Trotzdem wird es in der Talstraße weiterhin keinen fest installierten Blitzer geben, wie das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises auf RNZ-Anfrage mitteilte.

"Stationäre Anlagen sind (...) nur dort angebracht, wo die Auswahlkriterien für den Einsatz von Messtechnik in besonderem Maße erfüllt sind", schreibt Kreissprecherin Silke Hartmann, "dies ist in der Talstraße in Schriesheim nach wie vor nicht der Fall." Zu diesen Auswahlkriterien gehören Unfallhäufigkeit und der bei mobilen Geschwindigkeitsmessungen ermittelte Anteil zu schneller Autofahrer.

In der Talstraße wird das Tempolimit laut aktuellen Messungen von 85 Prozent der Autofahrer eingehalten. "Stationäre Geschwindigkeitsmessungen kommen von daher nicht in Betracht", so Hartmann.

Daran wird sich auch durch die Übergabe der Talstraße, die momentan noch Landesstraße ist, in die Verantwortung der Stadt nichts ändern: "Die Stadt Schriesheim ist nicht örtliche Straßenverkehrsbehörde", schreibt Hartmann, "von daher bleibt der Rhein-Neckar-Kreis für Geschwindigkeitsmessungen auch dann zuständig, wenn eine Umstufung der L 536 zur Gemeindestraße erfolgt." Wann das der Fall sein wird, ist immer noch unklar. Stadt und Land sind aktuell in Verhandlungen darüber, wer für welche Kosten einer Sanierung der Talstraße aufkommen muss. "Da spricht man über mehr als zwei Millionen Euro", sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer bei einer Informationsveranstaltung am Mittwochabend (siehe Artikel oben).

Streitpunkte sind bei den Gesprächen vor allem die Gauls- und die Schotterersbrücke, die eventuell sogar komplett neu gebaut werden müssen. Es könnte sein, dass auch das Bett des Kanzelbachs abgesenkt werden muss, falls dessen Lauf nicht den aktuellen Hochwasserrichtlinien entspricht.

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In jedem Fall soll aber die Schmale Seite eine neue Kanalisation erhalten. Für Telefon- und Gasleitungen wären dabei die Versorgungsträger, in diesem Fall die MVV, zuständig.

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