Schriesheim bekommt fünf weitere "Stolpersteine"

Sie werden am 5. Februar 2015 verlegt - Ihr Zweck ist die Erinnerung an "Euthanasie"- und Holocaustopfer

16.12.2014 UPDATE: 16.12.2014 05:00 Uhr 49 Sekunden
Fünf neue Stolpersteine erhält Schriesheim im Frühjahr 2015. Symbolbild aus Berlin-Friedenau: dpa

Schriesheim. (cab) Am 5. Februar kommenden Jahres werden in Schriesheim erneut Stolpersteine verlegt. Das gab Mitinitiatorin Monika Stärker-Weineck gestern bekannt.

Es handele sich um zwei Gedenksteine für die "Euthanasie"-Opfer Maria Katharina Fürderer und Valentin Bock, die beide wegen ihrer psychischen Erkrankung 1945, beziehungsweise 1941 in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet wurden. Drei weitere Stolpersteine sollen an Familie Schlösser, Oberstadt 12, erinnern.

Sie hatten bereits im Herbst 1933 Schriesheim verlassen, um sich in Holland, der Heimat von Levi Schlösser, niederzulassen, wo sie sich sicher wähnten. Nach der Besetzung Hollands durch deutsche Truppen setzte auch dort die Judenverfolgung ein, und die Familie wurde im Lager Westerbork zunächst interniert. Von dort wurden Levi Schlösser und seine Frau Jette, die in Schriesheim mit dem Mädchennamen Marx auf die Welt gekommen war, 1943 in das deutsche Vernichtungslager Sobibor deportiert und am Tag ihrer Ankunft ermordet. Ihr Sohn Alfons, seine Frau Milli und die noch nicht zweijährige Tochter Gerda starben 1942, beziehungsweise 1944 im KZ Auschwitz.

Wer sich an der Finanzierung der fünf Stolpersteine, die jeweils 120 Euro kosten, beteiligen möchte, kann sich im Rathaus bei Bürgermeistersekretärin Margit Höhr, Telefon 0 62 03 / 602.101, oder bei Monika Stärker-Weineck, Telefon 0 62 03 / 6 49 42.

 

Hinweis: In einer früheren Version des Artikel hieß es, in Sobibor habe es ein "polnisches Vernichtungslager" gegeben. Das ist falsch, wir haben das korrigiert. (RNZonline, G.Münstermann)

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