"Verein der elektronischen Tanzmusik" bringt frischen Wind
Der frisch gegründete "Verein der elektronischen Tanzmusik" - 15 junge Menschen öffnen neuen Hof

Mit dem Hof auf dem Straßenfest hat der "Verein der elektronischen Tanzmusik" seinen ersten öffentlichen Auftritt. Foto: Dorn
Von Anja Stepic
Hirschberg-Leutershausen. Hut ab! In Zeiten, wo vielen Vereinen hinsichtlich der Ausrichtung großer Feste die Puste auszugehen droht, kommt jetzt frischer Wind aus den Reihen der Jugend.
15 junge Menschen aus Hirschberg und Umgebung öffnen auf dem 41. Heisemer Straßenfest mit ihrem neu gegründeten "Verein der elektronischen Tanzmusik" einen neuen Hof auf dem Anwesen Hogg in der Kreuzgasse 18. Die aktuell 14 Jungs und ein Mädchen zwischen 19 und 23 Jahren kennen sich zum Teil schon seit der Schulzeit, stehen alle auf Techno-Musik - und aufs Heisemer Straßenfest. Ihren Traum, hier mal einen eigenen Hof zu haben, haben sie sich jetzt erfüllt.
Fette Beats im "Hogg-Hof"
Lauritz Steinle, Benedikt Eising, Timur Hogg, Marco Müller, Tim Lochbühler, Simon Heinz und Glenn Kasemeier sind die sieben Gründungsmitglieder, die zu diesem Zweck am 29. März 2017 den "Verein der elektronischen Tanzmusik" (VET) aus der Taufe hoben. Noch sind sie in der Gründungsphase, aber langfristig haben diese jungen Menschen einiges vor.
Zweck ihres Vereins ist das "Zusammentreffen der Anhänger von elektronischer Musik". Damit wollen sie ihre Liebe und ihr Engagement für diese Musik mit Gleichgesinnten teilen und hoffen so auch, diese Musikrichtung als Ganzes voranzutreiben. Wer zu elektronischer Musik gerne tanzt, sich entspannt oder sogar selbst ein Teil dieser Musikszene werden möchte, der ist herzlich willkommen im "VET". Das dreiköpfige Vorstandsteam bilden für die nächsten fünf Jahre Lauritz Steinle, Benedikt Eising und Timur Hogg, die zugleich auch Schriftführung und Kasse übernehmen. Pressesprecher und "Social-Media-Beauftragter" ist Glenn Kasemeier.
Der Hof auf dem Heisemer Straßenfest ist nun der erste öffentliche Auftritt des Vereins. "Wir sind total gespannt, wie wir angenommen werden", sagt Steinle. Aktuell könnte es jedenfalls besser nicht laufen, ständig kommen neue Mitglieder dazu. Und das trotz einer Aufnahmegebühr von 20 Euro plus weiteren fünf Euro monatlich - ein Jahresbeitrag, der beherzt die sonst übliche Schmerzgrenze sprengt. Für die jungen Leute ist das aber kein Thema. Sie brennen für ihre Sache, und die kostet eben erst mal.
Von den anderen Straßenfestvereinen gab es bislang nur positive Rückmeldungen. "Viele haben uns sogar Tipps gegeben", erzählt Eising. Auch Cheforganisator Walter Scholl hat sich über den kurzfristig dazugekommenen Neuzugang sehr gefreut.
Der kleine "Hogg-Hof" mit angrenzender Tabakscheune öffnet dann am Straßenfest-Samstag, ab 18 Uhr, seine Tore und füllt damit nun auch das bislang "tote Loch" im Straußwirtschafts-Rundgang zwischen dem MGV 1884 und den Pfadfindern.
Gespielt wird natürlich "Elektronische Tanzmusik" - zu gut Deutsch "fette Beats und treibende Bässe". Wer sich darunter nichts vorstellen kann, der geht am besten einfach mal vorbei. "Lassen Sie sich einfach von unserer Musik mitreißen", schwärmen die sympathischen jungen Leute und freuen sich auf viele Gäste und Gleichgesinnte aus jeder Altersgruppe. An der Bar gibt es Bier, Wein, Bembel und als besonderes "Special" Melonenschnaps. Ihrer Verantwortung hinsichtlich Alkoholausschank sind sich die jungen Leute absolut bewusst. Überhaupt machen alle einen höchst professionellen Eindruck und dürften ihre Sache, so wie es aussieht, richtig gut machen.
Aufgeregt sind sie schon, aber eher im optimistischen Sinn. Was sie mit den hoffentlich hohen Einnahmen dann anstellen? Sie lachen: "Wir senken erst mal die Mitgliedsbeiträge."



