Lebhafte Diskussionen rund um die letzte Ruhestätte
Schriesheim. SPD-Generationentreff nahm sich eines heiklen Themas an - Kritik an der anonymen Bestattung auf dem Schriesheimer Friedhof
"Friedfeld", "Friedbaum" oder Urnenwahlgrab wie in Schmidts Heimatgemeinde Eppelheim, "Garten der Erinnerung" wie in Schriesheim oder eine von einem Mäuerchen eingefasste anonyme Bestattung wie in Heddesheim: Jedes dieser Modelle biete eine würdige letzte Ruhestätte, stellte Schmidt klar. Und das auch ohne Angehörige vor Ort, die die Anlagen pflegen könnten. Eine Ausnahme, das wurde in der Diskussion auch klar, ist offenbar die anonyme Bestattung auf dem Schriesheimer Friedhof.
"Das ist kein Garten und kein Feld, noch nicht mal ein Acker. Die anonymen Gräber auf dem Schriesheimer Friedhof liegen in einer Art Grasnarbe neben einem Weg", kritisierte eine Diskussionsteilnehmerin. "Sie sind so anonym, dass kaum ein Mensch weiß, wo sie überhaupt liegen", ergänzte SPD-Stadträtin Gabriele Mohr-Nassauer.
Auch wenn nicht alle Anwesenden den Wunsch mancher Menschen verstanden, nach ihrem Ableben keine sichtbare Grabstelle zu haben, so war sich die Runde doch einig darin, dass ein anonymes Gräberfeld doch zumindest durch ein Schild oder einen Findling gekennzeichnet sein müsse. Gelobt wurde dagegen der neue "Garten der Erinnerung", den Gärtnermeister Heinz Kimmel gestaltete.
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"Wir haben dort mittlerweile zwei Bestattungen", bemerkte Kimmel und erklärte, wie das genossenschaftlich organisierte Bestattungsmodell funktioniert.
Steinmetz Herbert Wink betonte: "Nicht alle Friedhofsbesucher kommen, um ein bestimmtes Grab zu besuchen. Viele betrachten Friedhöfe auch als Platz der Ruhe."



