Helfer hatten alle Hände voll zu tun
Musik, Fahrradreparaturen und Freiluftschach: Zum Aktionstag "Lebendiger Neckar" war entlang des Flussufers gestern einiges geboten

Bei sommerlichen Temperaturen und wolkenfreiem Himmel waren am Aktionstag "Lebendiger Neckar" unzählige Radfahrer und Spaziergänger unterwegs. Auf der Fähre nach Ladenburg konnte es manchmal eng werden (l.), auch die zahlreichen Straußwirtschaften konnten sich nicht über mangelnden Besuch beschweren. Fotos: Pilz
Von Nicoline Pilz
Edingen-Neckarhausen. Strahlend blauer Himmel und hochsommerliche Temperaturen lockten gestern unzählige Fahrradfahrer und Spaziergänger zum Aktionstag "Lebendiger Neckar". Zwischen Neckarhausen und Ladenburg kreuzte die Fähre unablässig, um die vielen Menschen ans jeweils andere Ufer zu transportieren, "fer umme" als Beitrag der Fährgemeinschaft und der Gemeinde Edingen-Neckarhausen zu diesem besonderen Anlass.
Klänge von "Ein bisschen Frieden" wehten von der Fähre rüber zum Anleger: Musikgruppen auf und an der Fähre wechselten sich ab und luden zum Verweilen bei Evergreens, Rockklassikern, Pop und Soul. "Ein bisschen Ferien" hätte auch gepasst, denn an den Knotenpunkten in Neckarhausen und Edingen empfanden viele Radler und Läufer den Aktionstag durchaus als Ferientag.
Nicht nur die Landfrauen aus Neckarhausen kamen an der Kuchentheke mächtig ins Schwitzen. Beim Radsportverein lief der selbst gekochte Erbseneintopf mit "Worschd" in der prächtigen Gulaschkanone von Karlheinz Krüger schon zur Mittagszeit fast "auf Grund". Nebenan kümmerte sich Max Linn vom Edinger Fahrradservice um platte Reifen, mangelhafte Bremsen oder ungeölte Ketten. "Das ist eine super Sache hier. Ich komme aus Ilvesheim, da gibt es das nicht", freute sich ein Radfahrer über die Hilfe des jungen Fahrradmechanikers.
Über ganz andere Probleme grübelten Besucher am Freiluft-Schachfeld, wo der Schachclub Neckarhausen seine Zelte nach einjähriger Pause wieder aufgeschlagen hatte. Vier Schachrätsel wollten geknackt werden, wobei Pressewart und Jugendleiter Markus Hormuth gerne nützliche Tipps gab. Die Auflösung der Rätsel nebst Preisverleihung findet am Dienstag, 20. Juni, um 18.30 Uhr im "Friedrichshof" in Edingen statt.
"Ich glaube, uns gehen bald die Getränke aus", sagte Gemeinderätin Angela Stelling am Stand der Grünen, deren Helfer gerade im Friedrichsfelder Wald frischen Rindennachschub fürs Schiffchenbasteln besorgten. Direkt daneben kümmerten sich das JUZ und der Förderverein an der "fursch-Bar", die ihren Namen vom anfangs "furchtbaren" Wackeln völlig zu Unrecht trug, ebenfalls aufmerksam um durstige Gäste.
Vor der Fahrt nach Edingen empfahl sich ein kleiner Abstecher ins Oberndorff’sche Schloss zur Dauerausstellung über die Grafenfamilie und durch die im Bau befindliche Fischkinderstube, die gestern Zugang bot. Auch hier hatten sich bereits die ersten Kormorane dicht an dicht niedergelassen.
Am Stand der CDU Frauen 2000 schaute gerade der Bundestagsabgeordnete Karl A. Lamers für einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Paris vorbei. "Wir hatten morgens noch nicht ganz aufgebaut, da kamen schon die Ersten. Auch unsere Stammgäste sind wieder bei uns", freute sich Altgemeinderätin Inge Honsel. Der Erlös aus dem Verkauf von Getränken, Äpfeln und Laugengebäck kommt wieder der guten Sache zugute. "Für was, entscheiden wir noch. Im Moment sind wir am Sparen", sagte Honsel.
Mit dem "singenden Neckarcafé" der Sängereinheit auf dem Grundstück von Rita Bolz und dem eher halb öffentlichen Treffpunkt auf dem Flurstück 69, wo der Freundeskreis um Bernd Wacker in den Garten lud, lagen zwei weitere feine Raststätten auf der Route zum TV Edingen, dem Anglerverein Edingen und der Saftbar des Jugendgemeinderats. "Wir sind vermutlich beizeiten ausverkauft", stellte Alois Danzer beim TVE fest, dessen Bootsshuttle zum Schwabenheimer Hof gut frequentiert war und wo Stips Kraus-Vierling für Bürgermeister Simon Michler "Auf de schwäb‘sche Eisebahne" sang.
Bei den Anglern machte sich angesichts der Besucherströme die Erweiterung der Außenfläche bezahlt. Zwischendurch informierte Vereinsvorsitzender Hans-Jürgen Weißling unter anderem über die Flunder als "Fisch des Jahres". Auch der Fischlehrpfad, aufgebaut wiederum vom technischen Leiter und Vereinsvize Uli Ding, bot Wissenswertes rund um die heimischen Schuppentiere. Einzig das Vogelnest, sonst immer mit Bastelecke für Kinder und Waffeln vertreten, hatte sich beim Aktionstag ausgeklinkt.



