Kurpfalz-Gymnasium Schriesheim

"Sanierung geht in kleinen Schritten weiter"

Jürgen Sollors, Direktor des Kurpfalz-Gymnasiums, über kaputte Fenster, Smartphones und neue Fächer

02.08.2017 UPDATE: 03.08.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 29 Sekunden

"Wir haben gut geplant und vorgesorgt", sagt Jürgen Sollors zur Personalsituation im kommenden Schuljahr. Foto: Schenk

Von Maren Schenk

Schriesheim. Seit bald zwei Jahren leitet Jürgen Sollors das Kurpfalz-Gymnasium Schriesheim (KGS). Im Gespräch mit der RNZ gibt er einen Ausblick auf kleinere und größere Veränderungen im kommenden Schuljahr: So gibt es mit Informatik ein neues Unterrichtsfach in den siebten Klassen, eine bessere Medienausstattung, und auch Renovierungen stehen an. Zudem äußert sich Sollors zum Dauerthema Gebäudesanierung, WLAN in der Schule und zu handyfreien Tagen.

Hintergrund

Gründungsjahr: 1973

Schülerzahl: 800

Davon neue Sextaner: 115

Zahl der Lehrkräfte: 85

Internetauftritt:

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Gründungsjahr: 1973

Schülerzahl: 800

Davon neue Sextaner: 115

Zahl der Lehrkräfte: 85

Internetauftritt: www.kurpfalz-gymnasium-schriesheim.de

Warum die Aula doch nicht wie ursprünglich geplant komplett saniert wird: Die geplante komplette Sanierung der Aula wird kurzfristig nicht möglich sein: Die Versammlungsstättenverordnung sowie Brandschutzbestimmungen machten eine Aula-Sanierung vorerst zu aufwendig, so Karin Mayer vom Stadtbauamt. Sie bestätigt aber, dass in der Aula energiesparende LED-Leuchten eingebaut werden, gegebenenfalls werden dafür auch einige der Deckenplatten ausgetauscht.

Was bereits erneuert wurde: In den vergangenen Sommerferien wurden die Lehrer-Toiletten renoviert und Akustikdecken zur Senkung der Lautstärke in einigen Klassenzimmern eingebaut. Auch die Medienausstattung wurde teilweise ausgetauscht, die Kosten lagen bei etwa 230.000 Euro.

Was eine Komplettsanierung kosten würde: Die Schätzungen liegen bei 40 bis 50 Millionen Euro. mank

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Herr Sollors, was wird sich im kommenden Schuljahr 2017/18 für die Schüler des Gymnasiums ändern?

Neu ist in ganz Baden-Württemberg in Klasse sieben das Fach Informatik, das auch versetzungsrelevant ist. In einer Wochenstunde sollen die Schüler laut Kultusministerium "grundlegende Kompetenzen der informatischen Bildung" erwerben. Es geht zum Beispiel um digitale Kommunikation und den Schutz von Daten. Weiterhin erhalten bleibt das Fach ITG (Informationstechnische Grundbildung) in Stufe fünf und sechs.

Wird künftig auch Spanisch unterrichtet werden?

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Ja. Nachdem nun alle Gremien zugestimmt haben, kann künftig Spanisch als dritte Fremdsprache am KGS gelernt werden. Damit können nächstes Schuljahr die Siebtklässler zum ersten Mal Spanisch für Klasse acht wählen. So stehen vier Möglichkeiten zur Verfügung: Nach Englisch ab der fünften Klasse kann als zweite Fremdsprache Latein oder Französisch in Klasse sechs gewählt werden; in der achten Klasse können dann alle wählen, ob sie mit Spanisch oder NWT (Naturwissenschaft und Technik) weitermachen. Es werden somit vier statt bisher drei Profilwahlmöglichkeiten angeboten. Französisch als dritte Fremdsprache gibt es dann allerdings nicht mehr. Zwei Spanisch-Lehrerinnen haben wir bereits, die jetzt an der Schule noch andere Fächer unterrichten.

Wie viele neue Fünftklässler kommen nach den Ferien?

Im nächsten Schuljahr werden 115 neue Sextaner im Kurpfalz-Gymnasium beginnen, verteilt auf vier Klassen: Wir sind also stabil vierzügig. Und vier neue Lehrer werden unterrichten. Insgesamt ist die Versorgung mit Lehrkräften nächstes Jahr gut. Zwar wird es auch nächstes Schuljahr wieder Ausfälle durch schwangere Lehrerinnen geben, aber wir haben gut geplant und vorgesorgt.

Und was ist mit dem "Dauerthema" Sanierungen im KGS?

Ich bin dran und überlege, was Sinn ergibt und machbar ist. Am dringendsten erscheint mir die Sanierung der Fenster: Sie sollten zu öffnen und zu verdunkeln sein. Diese Sanierung ist aus mehreren Gründen sinnvoll: Zum einen erhalte ich täglich Beschwerden dazu. Außerdem ist die Sanierung der Fenster modulweise machbar - zum Teil wurden ja auch schon Fenster ersetzt - und es ist energetisch sinnvoll, auch wenn dies zusammen mit der Fassadenerneuerung noch besser wäre. Zudem hätte dies Außenwirkung. Bevor der Schulträger aber dafür eventuell Mittel bereitstellt, geht die Sanierung in kleinen Schritten weiter: So wird in den Sommerferien der Teppichboden im Lehrerzimmer erneuert. Außerdem modernisiert die Stadt die Beleuchtung in der Aula.

Schülervertreter wünschten sich beim Sommerfest WLAN im Gymnasium. Wird der Wunsch kurz- oder mittelfristig realisierbar sein?

Der Wunsch nach WLAN ist für mich nicht neu - seit ich am KGS bin, bemühe ich mich darum. Allerdings ist auch dies eine Kostenfrage: Viele WLAN-Stationen sind nötig, viele Kabel müssten verlegt werden. Dies ist eher im Rahmen einer großen Sanierung möglich. Aber die mediale Ausstattung der Räume schreitet voran: Alle Fachräume haben bereits Beamer und Dokumentenkamera, und jedes Schuljahr erhalten mehr Klassenzimmer diese Ausstattung. Ich bin stolz darauf, dass unsere Schülerinnen und Schüler verantwortungsvoll und sorgsam mit den Geräten umgehen.

Im Juni gab es am KGS einen "handy-freien Tag". Was war der Hintergrund?

Dieser Tag war der Startschuss, die derzeitige Regelung zur Handy-Nutzung in der Schule zu überarbeiten. Eine Arbeitsgemeinschaft aus Lehrern, Eltern und Schülervertretern wird sich Anfang des nächsten Schuljahres zusammensetzen, um die Regeln zu aktualisieren. Langfristig soll das Handy auch als Unterrichtsmittel eingesetzt werden können, zum Beispiel, um im Sprachunterricht Vokabeln nachzuschlagen, zu recherchieren - bis hin zur Verwendung von Beschleunigungssensoren in der Physik. Die derzeitige Regelung erlaubt eine Nutzung nur in der Mittagspause und im Oberstufenraum; Ton-, Bild- und Filmaufnahmen sind strengstens untersagt.

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