Kritik wegen Bahnlärm wird etwas lauter

Weinheim. Bürgerinitiative legt Widerspruch gegen Bebauungsplan für das Areal des "Ehemaligen Güterbahnhofs" ein

26.01.2012 UPDATE: 26.01.2012 06:45 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden
Weinheim. (lue) Die Pläne für ein Fachmarkzentrum auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs stoßen nicht nur auf Gegenliebe. Wie mehrfach berichtet, reibt sich die Bürgerinitiative "Schutz vor Bahnlärm für Südstadtbewohner" an den vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen. Dr. Hans Irion, Hans-Oskar Köferl und ihre Mitstreiter gehen mittlerweile so weit, dass sie gegen den entsprechenden Bebauungsplan vorsorglich Einspruch eingelegt haben. Das entsprechende Schreiben an das Amt für Stadtentwicklung liegt der RNZ ebenso vor wie ein Brief an Oberbürgermeister Heiner Bernhard. In diesem bedankt sich die Bürgerinitiative trotz aller Meinungsverschiedenheiten ausdrücklich auch für die bislang offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit - sowohl mit den Mitarbeitern der Stadtverwaltung als auch mit dem Investor.

Die BI-Mitglieder kritisieren in beiden Schreiben nicht das geplante Fachmarkzentrum. Im Gegenteil: Die Bebauung begrüßen die Bewohner der Südstadt ausdrücklich, erhoffen sie sich - wie sie der RNZ im November vor Ort erklärten - weniger Krach. Zwischen den Gebäuden wünschen sie sich allerdings zusätzlich Lärmschutzwände. Bislang vermissen Köferl und Irion schlicht Maßnahmen, die den "üblichen Gewerbelärm" reduzieren. Mehr noch: Der durch das Bauvorhaben "generierte zusätzliche Lärm" sei so hoch, dass keine Baugenehmigung erteilt werden dürfte.

Hauptkritikpunkt der BI ist allerdings die vorgesehene Umwidmung der Südstadt von einem reinen in ein allgemeines Wohngebiet. Diese ist erforderlich, weil - so sehen es Köferl, Irion und Co - die Realisierung des Projekts "nicht darstellbar" sei. In einem allgemeinen Wohngebiet gelten nämlich höhere Lärmschutzgrenzen. Die Bürgerinitiative beantragt daher, die Planung so zu modifizieren, dass die Schallemissionen "die Grenzwerte für ein angrenzendes reines Wohngebiet" nicht übersteigen.

Wie die Verwaltung auf Anfrage mitteilte, ist die zweite Phase der "Öffentlichkeitsbeteiligung" inzwischen abgeschlossen. Während der Offenlage wurden mehr als 30 zum Teil sehr umfangreiche Stellungnahmen von Privaten sowie mehr als 25 Stellungnahmen von Fachbehörden und Trägern öffentlicher Belange eingereicht. Das Amt für Stadtentwicklung wird sich nun gemeinsam mit den Fachgutachtern "nochmals intensiv" mit allen vorgebrachten Anregungen und Bedenken auseinandersetzen und Vorschläge für den Gemeinderat erarbeiten. "Dabei wird unter anderem auch dezidiert auf die Bedenken der BI 'Bahnlärm' eingegangen werden", betont die Verwaltung. Sobald alle "Plan- und Abwägungsunterlagen" erarbeitet worden seien, werde der Gemeinderat über die Behandlung der vorgebrachten Anregungen entscheiden. Die Verwaltung versichert, sich gemeinsam mit der BI - unabhängig vom Bebauungsplanverfahren - weiterhin gegenüber der Lärmverursacherin, der Deutschen Bahn, für Verbesserungen einzusetzen. Die AVW als Grundstücksbesitzer und Investor betone, so die Stadt, dass die Entwicklung und Bebauung des ehemaligen Güterbahnhofs das Lärmaufkommen nicht verstärke, sondern eher verringere.

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