Kreis will weiter die Schranke vor den Weinheimer Berufsschulen
Parkraumbewirtschaftung an Berufsschulen soll 2017 kommen

Das "Zentrum Beruflicher Schulen" gestern Abend: Die Tore waren zu, aber am nächsten Schultag werden sie wieder geöffnet. Doch bald könnte die Schranke kommen. Foto: Kreutzer
Weinheim. (web) Offenbar haben die Proteste der Stadt wenig Eindruck hinterlassen. Der Rhein-Neckar-Kreis will weiter an seinen Plänen für den Parkplatz des "Zentrums Beruflicher Schulen" in Weinheim festhalten. Das teilte Kreissprecherin Silke Hartmann gestern auf RNZ-Anfrage mit. Die Planungen sehen vor, den Parkplatz umzubauen, sodass künftig 350 statt 290 Autos darauf abgestellt werden können. Gleichzeitig möchte der Kreis - beziehungsweise der verantwortliche Eigenbetrieb - eine so genannte "Parkraumbewirtschaftung" einführen. Heißt konkret: Es werden Schranken aufgebaut, die sich erst öffnen, wenn Geld bezahlt worden ist.
Der Leiter des Eigenbetriebs "Bau und Vermögen Rhein-Neckar-Kreis", Jürgen Obländer, habe ihr mitgeteilt, dass die Parkraumbewirtschaftung in Weinheim noch im Laufe des Jahres 2017 umgesetzt wird, so Kreissprecherin Hartmann. Aus Sicht der Weinheimer Stadtführung hat die Sache etwas Pikantes: Die "Schrankenpläne" des Kreises waren der Stadtverwaltung nie offiziell mitgeteilt worden. Oberbürgermeister Heiner Bernhard erfuhr sie im Herbst aus der Rhein-Neckar-Zeitung, die wiederum von Berufsschülern eingeschaltet worden war.
Vielen Schülern und Auszubis aus dem weitläufigen Einzugsgebiet der Schulen bleibe gar nichts anderes übrig, als mit dem Auto in die Weinheimer Weststadt zu fahren, da die Einrichtungen für sie nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen seien, schrieben die jungen Leute. Wer darüber hinaus lange Unterrichtspausen habe, in denen er sich zum Beispiel um Familienangehörige kümmern muss, sei auch noch gezwungen, zwei Parkvorgänge am Tag zu bezahlen. So kämen Kosten in Höhe von 100 Euro im Monat zusammen.
Auch OB Heiner Bernhard hatte Ende Oktober protestiert. Schon heute würden die Anlieger des 2500 Schüler zählenden Bildungszentrums regelrecht zugeparkt; Schranken würden die Attraktivität des offiziellen Parkplatzes sicher nicht erhöhen, monierte der OB



