Hirschberg: Aus dem Bach wurde ein Fluss

Freiwillige Feuerwehr Hirschberg war entlang der Talstraße und im Gewerbegebiet bis tief in die Nacht im Einsatz - Bauhof räumte Einlauf frei

10.06.2016 UPDATE: 10.06.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden

Links oben ist nicht etwa ein Fluss zu sehen, sondern der Apfelbach: Die Wassermassen strömten gen Großsachsen. Entlang der Talstraße (re.) war daher einer der Einsatzschwerpunkte der Feuerwehr. Auch eine Halle im "Speck" stand unter Wasser (li. unten). Fotos: Feuerwehr

Von Annette Steininger

Hirschberg-Großsachsen. Der Wunsch von Feuerwehr-Kommandant Peter Braun nach einer Woche ohne Unwetter-Einsätze erfüllte sich nicht. "Mit etwas schweren Augenlidern" berichtete er der RNZ gestern von den Ereignissen am Mittwochabend. Bis nachts um 1.15 Uhr war die Freiwillige Feuerwehr Hirschberg gefordert. Den ersten Einsatz hatte sie um 19.19 Uhr in der Talstraße, weil der Apfelbach bedrohlich anstieg.

"Doch das Wasser schien wieder zurückzugehen", erzählte Braun. An der Kunz-Mühle legten die Feuerwehrmänner aber dann später doch zwischen 20 und 30 Sandsäcke aus, weil das Wasser ins Gebäude zu dringen drohte. Auch der Bauhof wurde hinzugerufen, da der Einlauf des Apfelbachs aus Gitterstäben, dort, wo die Verdolung beginnt, durch Erde und Hölzer verstopft war. Der Bauhof konnte ihn aber mit Rechen und Gabeln befreien.

Die Floriansjünger waren gerade eine Stunde wieder zu Hause, da ging es gleich weiter: Von der Polizei kam um 22.15 Uhr der Hinweis, dass das Gewerbegebiet "Speck" erneut unter Wasser stünde. Der Hohensachsener Äpfelbach war übers Ufer getreten, hatte die Äcker geflutet und lief nun wieder auf Höfe und in Gebäude in der Carl-Benz-Straße. Während bei der Hausnummer 10 der Hof überflutet war, stand bei Hausnummer 6 sogar eine Halle zur Hälfte unter Wasser. Die Feuerwehr rückte mit Pumpen an, um dem Betrieb der "Deutschen Amphibolin-Werke" - bekannt unter anderem durch ihre Marken "Alpina" oder auch "Caparol" - vor Schlimmerem zu bewahren. Dort war man gestern mit Aufräumarbeiten und Schadensmeldungen beschäftigt. Wann die Produktion weiterläuft - noch unklar.

Auch für die Feuerwehr - insgesamt 25 Mitglieder und sieben Fahrzeuge waren am Mittwochabend unterwegs - ging es gestern noch weiter. Die Gerätewarte hatten alle Hände voll zu tun. Was ein Einsatz! Und das alles ehrenamtlich.

"Das ist halt unser Geschäft", sagte Braun bescheiden. Bis auf ein paar Studenten sind alle Feuerwehrleute, die bis spät geackert haben, berufstätig und gestern wieder arbeiten gegangen. Von Arbeitgeber-Seite gebe es volles Verständnis, sagte der Kommandant über sein Arbeitsverhältnis. Allerdings gelte für alle Floriansjünger: "Was nach der Arbeit ist, ist quasi Privatvergnügen."

Sollte es aber während der beruflichen Tätigkeit einen Einsatz geben, kann der Verdienstausfall bei der Gemeinde geltend gemacht werden.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.