Hildebrandsche Mühle in Weinheim: Erste Bewohner sollen 2015 einziehen

Auf dem Gelände der Mühle wird endlich gearbeitet - Wohnbauinvestor erklärte gestern, warum das so lang dauerte

27.11.2014 UPDATE: 27.11.2014 05:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden
Moderne Wohnungen auf traditionsreichem Grund: So stellen sich Bauleiter Albrecht Clauss, Bürgermeister Torsten Fetzner, Uwe Grudner (Denkmal AG) und Thomas Euler von der S-Immobilien (rechtes Bild, v. l.) die Zukunft der Hildebrand'schen Mühle vor. Grafik: S-Immobilien, Foto: Dorn

Von Philipp Weber

Weinheim. Kaum zu glauben, aber wahr: Die Hildebrandsche Mühle ist aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht, die Bauarbeiten an der Gründerzeitvilla haben begonnen. Als die Vertreter von Bauträger, Immobilienvermarkter und Stadt gestern Mittag zum Pressegespräch baten, waren die Handwerker gerade mit der Fassade beschäftigt, ein Lastwagen lieferte Gerüstteile an. Nach Angaben des Investors "Deutsche Denkmal AG" sind die Wohnungen in der Villa Ende 2015 bezugsfertig. Das Gesamtprogramm soll 2016 abgeschlossen sein. Es sieht den Umbau des Mühlenturms und die Errichtung von zwei Neubauten vor. Laut ursprünglicher Planung hätte das Ensemble im Mai 2015 fertig sein sollen.

> Die Villa: "Sie bekommt jetzt einen Vollschutz mit Überdachung", erklärt Albrecht Clauss, Architekt und Bauleiter. Durch das Notdach war Feuchtigkeit ins Gebäude gedrungen. Allzu viele Wintertage hätte die Bausubstanz nicht mehr ausgehalten. "Wenn der Vollschutz da ist, können wir innen drin heizen", so der Architekt. Billig ist das nicht: Allein die Überdachung schlägt mit 200.000 Euro zu Buche. Offenbar hatten die Kostenüberlegungen des Investors die Villen-Sanierung hinausgezögert. Will man doch den Rahmen von 24 Millionen Euro für das Gesamtprojekt einhalten. Zumal Hau-Ruck-Methoden hier nicht ziehen, wie Uwe Grudner, Verkaufsleiter der Denkmal AG erklärt. Ab kommendem Jahr soll die Villa jedoch Wohnungen in Größen von 80 bis 200 Quadratmetern beherbergen. Nach Angaben der S-Immobilien Heidelberg GmbH, die den Vertrieb übernommen hat, sind schon vier Wohnungen verkauft. Die Preise bewegen sich zwischen rund 500.000 und 625.000 Euro. Käufer können Sanierungsanteile steuerlich geltend machen, so S-Immobilienberater Thomas Euler.

> Der Mühlenturm: Er ist das weithin sichtbarere Wahrzeichen der Hildebrand'schen Mühle. Für die Bauplaner aber geriet er zur "Blackbox": Um Informationen über Baugrund und Statik zu bekommen, brauchte es langwierige Voruntersuchen. Jetzt soll der Turm einen "Stahlanzug" erhalten. Länge und Breite: je 18 Meter. Höhe: 46 Meter. Gewicht: 400 Tonnen. Das Korsett soll den Turm aufrecht halten, damit die Arbeiter in dessen Innerem schaffen können. Dort gilt es, die (letzte) Silokonstruktion von 1925 auszubauen. Richtig anfangen können sie aber erst Anfang 2015, erklärt Clauss: Zunächst müssten Fundamente für Gerüst und Kran geschaffen werden. Letzterer soll später Fertigteile in den entkernten Turm heben: So verschmelzen die 26 Turmwohnungen mit der historischen Fassade. Die Wohnungen kosten zwischen 320.000 und 1,25 Milliionen Euro.

> "Windeck" und "Wachenberg": So heißen die geplanten Neubauten, von denen bisher noch keines zu sehen ist. Doch die Vermarktung der je elf Wohnungen pro Neubau - 283.000 bis 735.000 Euro, ohne Sanierungsanteile - läuft. Im angrenzenden Hang wird zudem eine Parkgarage für die Bewohnger des Mühlenensembles integriert.

Info: Interessierte können das Gelände und die Immobilienangebote am Samstag, 29. November, von 11 bis 14 Uhr besichtigen. Adresse: Mühlweg 12, Zufahrt über: Birkenauer Talstraße.

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