"Hier treffen zwei Interessen aufeinander"

Edingen-Neckarhausen. Gemeinderat diskutierte über Bebauungsplan "Fichtenstraße-Teiländerungsplan III (Gärtnerei Stahl)" und beschloss eine erneute Offenlage

01.08.2012 UPDATE: 01.08.2012 07:00 Uhr 1 Minute, 20 Sekunden
Auf dem Areal sind 27 Wohneinheiten vorgesehen. Foto: Hofmann
Edingen-Neckarhausen. (joho) Dissonant endete in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause die Beschlussfassung über der Bebauungsplan "Fichtenstraße-Teiländerungsplan III (Gärtnerei Stahl)". Vorgesehen sind auf dem Areal laut dem vorgestellten Plan 27 Wohneinheiten.

"Ich bin aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Der Vorschlag berücksichtigt unseren Beschluss überhaupt nicht!", ärgerte sich Hans Stahl, Fraktionsvorsitzender der UBL-FDP/FWV. "Wir hatten beschlossen, dass wir den erzielten Kompromiss (22 Wohneinheiten mit je zwei Stellplätzen, Anm. der Redaktion) als Plan bekommen." Entweder werde sich an den Kompromiss gehalten, oder seine Fraktion stimme nicht zu, so Stahl.

Bürgermeister Roland Marsch verteidigte das Vorgehen als "geregeltes Verfahren". Seit dem Beschluss im März seien neue Stellungnahmen eingegangen und Anregungen in den Vorschlag eingearbeitet worden.

Die Änderungen seien in der letzten Fraktionssprechersitzung besprochen worden, stimmte Gerd Brecht von den Grünen zu. "Ich hatte den Eindruck, dass wie einen Schritt weitergekommen sind."

Hier träfen eben zwei Interessen aufeinander, die des Gemeinderates und die des Bauherrn, für den es sich unterm Strich rechnen muss, befand CDU-Fraktionschef Gerhard Hund. "Erst hatten wir 48 Wohnungen, dann 36, im September 2011 lagen wir bei 22, dann wieder 30, bilanzierte er. Man habe lange in der Fraktion diskutiert. "Diese Vorlage versetzt uns nicht in Jubelschreie, aber wir stimmen zu." Auch Michael Bangert (SPD)berichtete von einer längeren Diskussion in seiner Fraktion. "Der Ist-Zustand ist nicht erfreulich. Wir können auch mit 30 Wohneinheiten leben", so Bangert. Ziel sei eine angenehme Bebauung, die sich auch Junge leisten können, begründete er die Zustimmung der SPD.

Für Hans Stahl war allerdings die "Schmerzgrenze überschritten". Es dürfe nicht in erster Linie um Vermarktung gehen. Das Gebiet sei wohl sehr sensibel, aber auch die Vermarktung dürfe nicht vernachlässigt werden, meinte dagegen Gerd Brecht.

Und einen Appell an den Technischen Ausschuss formuliere Gerhard Hund: "Keine großartigen Befreiungen mehr!" Mit den Stimmen von CDU, SPD und Grünen wurde die Verwaltung beauftragt, aufgrund des Beschlusses die Entwürfe erneut auszulegen und erneute Stellungnahmen einzuholen.

In einem zweiten Schritt beschloss die Versammlung den Ausbau des Feldweges zwischen "Am Anker" und Friedhof zur Ortsstraße.

Die Erschließungsmaßnahme mit Kanal- und Wasserleitungsbau sowie Straßenbeleuchtung soll möglichst noch im Oktober begonnen werden.

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