Heisemer Straßenfest

Ein eher chilliges Straßenfest (plus Fotogalerie)

Die große Sause war das 41. Heisemer Straßenfest nicht - Fröhlich gefeiert wurde in den Höfen aber trotzdem

02.07.2017 UPDATE: 03.07.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 17 Sekunden

Das 41. Heisemer Straßenfest litt etwas unter dem Wetter, aber viele (überdachte) Höfe waren gut besucht. Beim MGV 1884 Leutershausen (li.) ging es gemütlich zu. Für gute Unterhaltung mit "Musik-Comedy" sorgte der 18-jährige Julius Hintenlang bei den Pfadfindern (Mitte). Beste Stimmung war im Hof des Vereins der elektronischen Tanzmusik angesagt, der beim Straßenfest sein erfolgreiches Debüt feierte. Fotos: Dorn

Von Anja Stepic

Hirschberg-Leutershausen. Das Heisemer Straßenfest hat schon vollere Gassen gesehen. So viel muss man leider sagen. Wo sich einst schon am frühen Abend viele Besucher durch die Gassen des Oberdorfs schoben, ist diesmal auch kurz vor 22 Uhr noch gähnende Leere. Schuld ist zum großen Teil das Wetter. Es ist nass, ungemütlich und wenig einladend für ein Straßenfest. Auch von den sonst schon von Weitem zu hörenden fetten Beats ist nichts zu hören, und allmählich stellt sich leichte Besorgnis ein. Wo sind sie, die Tausenden von Besuchern, die das Heisemer Straßenfest doch immer angezogen hat?

Der Blick in die Höfe beruhigt dann etwas, denn die sind fast alle ordentlich besucht. Vielleicht verzieht man sich auch einfach nur lieber unter das trockene Dach. So fällt der Straußwirtschaftsrundgang diesmal seltsam ruhig aus, bietet aber trotzdem einige Highlights. Nach einem Jahr schöpferischer Pause wieder dabei sind die Pfadfinder. Ihr Motto diesmal lautet "Come in and chill out". Und so verwandelt sich ihr Hof dann auch in die "Chill out Georg"-Cocktailbar. Statt Biertischen gibt es kleine kerzenbeleuchtete Nischen, für die die "Rover" eigens chillige Möbel aus Holzpaletten gezimmert haben. Alle zwei Stunden ist für eine halbe Stunde "Happy time". Dann mixen die Barkeeper in weißem Hemd mit schwarzer Fliege die beliebten Cocktails zum Sonderpreis.

Dazu gibt es Lounge-Live-Musik vom überaus talentierten Nachwuchskünstler Julius Hintenlang. Der 18-jährige Abtsteinacher unterhält die Cocktail schlürfenden Gäste mit "Musik-Comedy". "Wer noch nicht zwölf ist, hält sich jetzt bitte die Ohren zu", sagt er und hat sein schlüpfriges Lied extra in vier verschiedenen Altersfreigaben vorbereitet.

Live-Musik mit "Garden Party" aus Schriesheim hätte es eigentlich auch beim MGV 1884 geben sollen. "Wir haben abgesagt, leider", sagt Matthias Stangl mit Blick auf den verregneten Himmel. "Das hätte nichts gebracht", sagt er. Trotzdem ist man zufrieden, der Hof drinnen ist voll, und die Gäste sind auch so guter Dinge. Einen tollen Live-Musik-Abend hatte man immerhin am Freitag. Vize-Vorsitzender Bernhard Götz macht das Beste draus und plaudert munter auch mal über "die kleinen Geschichten, die ja sonst keinen interessieren". "Das Wetter treibt die Leute nicht raus, und viele feiern offenbar auch lieber zu Hause", merkt er dann doch kritisch an.

Noch aber kommen sie, die treuen Fans und lassen es sich auch bei der Sängereinheit bei Backfisch oder gegrillter Schweinshaxe gut gehen. Hier hockt man gesellig beisammen, genießt Speis und Trank und braucht auch eigentlich nichts mehr zum Glück. Gegenüber beim Posaunenchor geht es bei Gyros und Wildscheinbratwurst ähnlich gemütlich zu. Vor dem Hof drängen sich am Weinstand und der "Shots Bar" einige fröhliche Straußwirtschafts-Rundgänger. Aus dem Hof der "Schlagerbar" sind die alten Hits zu hören, zu denen es sich herrlich schunkeln lässt. Beim Fußballverein konzentriert sich alles auf den neuen Rothaus-Stand, bevor zu später Stunde der DJ loslegt. Im Imbisswagen des Dartclubs wird getanzt; bei einer Runde Dart versüßt man sich das Warten auf die Gäste.

Bei Einbruch der Dunkelheit kommt sie dann endlich - die Jugend. Jetzt geht es los in den Party-Höfen der Handballer und beim Neuzugang, dem "Verein der elektronischen Tanzmusik". Mit ein paar wenigen Mitteln haben die jungen Leute einen sehr coolen neuen Hof aufgemacht, und das Debüt ist ganz offensichtlich geglückt. Viele Freunde, aber auch viele neue Anhänger sind gekommen, um bei treibenden Bässen zu tanzen und zu feiern. Zumindest zu später Stunde also hat das Straßenfest dann doch noch etwas von seiner alten Form gefunden.

> Mehr vom "Straßenfest" auf dieser Seite und auf Seite 5; Bilderstrecke online unter www.rnz.de/fotogalerien

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