Flüchtlinge in Weinheim: Weitere Notunterkunft für 250 Menschen geplant
Da weiterhin pro Woche etwa 300 Asylbewerber im Rhein-Neckar-Kreis ankommen, soll in Weinheim eine Notunterkunft in einem ehemaligen Druckhaus entstehen
Weinheim/Rhein-Neckar. (sha/zg) Pro Woche kommen mittlerweile fast 300 weitere Asylbewerber und Flüchtlinge in den Rhein-Neckar-Kreis, insgesamt will die Landeserstaufnahmestelle im Regierungspräsidium Karlsruhe dem Kreis im November 1169 Menschen zuweisen. Vor diesem Hintergrund müsse man eine weitere Notunterbringung für rund 250 Menschen in Weinheim angehen, teilt Kreissprecherin Silke Hartmann mit.
Die Unterkunft soll frühestens gegen Ende dieser Woche in einem ehemaligen Druckhaus in Betrieb gehen. "Notunterkünfte sind keine Patentlösung", schreibt Kreis-Ordnungsamtsleiter Stefan Becker in einer Pressemitteilung. Doch bei so großen Zugangszahlen sei man gezwungen, verstärkt auf solch vorübergehende große Einheiten zurückzugreifen: "Sie stellen, gerade im Blick auf die kälter werdende Jahreszeit, einen Kompromiss dar zwischen der Erfüllung der Pflichtaufgabe, Asylsuchende einigermaßen menschenwürdig unterzubringen und dem Bedürfnis, sie im besten Sinne aufzunehmen."
Die nun anstehende Belegung in Weinheim soll rund ein Jahr andauern. Derzeit laufen noch die Arbeiten, um die Räumlichkeiten dafür herzurichten. Versorgt werden die Menschen über einen Caterer, der die Vollverpflegung übernimmt, vor Ort wird zudem ein Sicherheitsdienst eingerichtet. Über die Zusammensetzung des zu erwartenden Personenkreises liegen noch keine Erkenntnisse vor, da die Zuweisungen durch das Regierungspräsidium Karlsruhe immer sehr kurzfristig erfolgen.
In der größten Stadt des Rhein-Neckar-Kreises befinden sich mit dem GUPS-Hotel und dem Ebert-Park-Hotel bereits zwei Gemeinschaftsunterkünfte mit zusammen 280 Plätzen, die Winzerhalle in Weinheim-Lützelsachsen dient rund 120 Personen als Notunterkunft.
Wie mit der Stadt vereinbart, sollen im kommenden Jahr weitere Gemeinschaftsunterkünfte in der Heppenheimer Straße und Stettiner Straße sowie in Weinheim-Sulzbach mit je bis zu 80 Plätzen entstehen, heißt es in der Mitteilung. Für die Stettiner Straße ist bereits vor Fertigstellung der Gemeinschaftsunterkunft eine Aufstellung von Containern für bis zu 80 Asylbewerber vorgesehen. Diese Wohncontainer sollen aber wieder abgebaut werden, sobald die Wohngebäude zur geplanten Gemeinschaftsunterkunft an diesem Standort errichtet und bezugsfertig sind.
Insgesamt befinden sich im Rhein-Neckar-Kreis derzeit knapp 1500 Menschen in Notunterkünften. Nach wie vor sucht das Landratsamt nach größeren leer stehenden Objekten, die schnell bezogen und nicht noch zuvor aufwändig umgebaut oder saniert werden müssen.



