Seit Februar ist der Verein schuldenfrei
Ansonsten gibt es vom Fußballverein aber kaum gute Nachrichten - Unter anderem fehlen Trainer - So ist die Belebung der Jugendabteilung "kaum zu stemmen"

"Mieses Geläuf" - der Verein hat auch Probleme mit seinem Hartplatz. Foto: Pilz
Edingen-Neckarhausen. (nip) Über Licht und Schatten im Vereinsgeschehen informierten die Vorstände des FC Viktoria Neckarhausen rund 40 Mitglieder in der Hauptversammlung in der Viktoria-Gaststätte. Diese wird seit einigen Monaten von Heidemarie Daub betrieben, die sonntags besondere Angebote präsentiert und übers Jahr einige Extra-Veranstaltungen auf die Beine stellt. Umso mehr würde sich FC-Vorsitzender Tobias Hertel wünschen, dass die Vereinsmitglieder das Clubhaus häufiger frequentieren.
Unter die Überschrift "Probleme" lassen sich durchaus noch andere Themen packen. So erklärte Spielausschuss-Leiter Martin Kinzig, dass bei der ersten und zweiten Mannschaft in der kommenden Runde durchaus noch Luft nach oben sei. Die Erste verfehlte das Ziel eines gesicherten Tabellenplatzes im Mittelfeld, konnte den Abstieg aber verhindern. Bei der Zweiten machen personelle Engpässe und fehlende Konstanz Sorgen. Kinzig kritisierte zudem die Entscheidung des Fußballkreises Mannheim, die beiden C-Klassen abzuschaffen, um stattdessen vier B-Klassen einzuführen. Für die Alt-Herren-Mannschaft würde sich deren Leiter Roland Heibel Anschluss aus der Ersten Mannschaft wünschen, damit ein Spielbetrieb überhaupt erst wieder möglich wird. Gedanken macht sich der Verein nach wie vor um die fehlende Jugend und Trainer, die bereit wären, sich hier zu engagieren. Aus zeitlichen Gründen sei es Vera Heibel und Martin Kinzig nicht möglich, die "Mammutaufgabe" einer Belebung der Jugendabteilung alleine zu stemmen, sagte Tobias Hertel. Den Vorschlag aus der Versammlung, doch einfach mal Jugendliche zu einem Schnuppertraining einzuladen, konterte der Vorstand etwas resigniert mit den fehlenden personellen Kapazitäten im Trainerstab.
Auch das traditionsreiche Jedermannturnier liegt derzeit auf Eis. 2016 fiel es mangels Interesse erstmals aus, in diesem Jahr pausiert das Turnier wegen der Festwoche in der französischen Partnergemeinde, zu der eine Delegation der Neckarhäuser Fußballer aber anreisen wird. Ums Jedermannturnier 2018 werde sich eine Arbeitsgruppe im Spätherbst kümmern, Ideen seien willkommen, so Hertel weiter. Kritisch merkte er an, dass der Kickerwettbewerb für Hobbyteams auch wegen des miesen "Geläufs" unattraktiv geworden sei. Tatsächlich eifert auf dem Hartplatz vor allem das Unkraut im Wachstum miteinander - aber auch hier fehlt es an Freiwilligen in der Pflege.
"Wir können hier auch nicht mehr investieren. Und die Zusammenarbeit mit dem Bauhof und dem Abwasserverband läuft nicht. Der Verband schneidet die Dornenhecken nicht zurück, wozu er aber vertraglich verpflichtet wäre", meinte Hertel. Zugleich betonte er, dass die Viktoria bei ihrer Entscheidung aus der außerordentlichen Mitgliederversammlung vom Oktober bleibe, mit Platz und Clubhaus nicht ins Sport- und Freizeitzentrum umzuziehen, wie von Verwaltung und Gemeinderat gewünscht. Es sei nicht richtig, merkte Ehrenvorsitzender Bernhard Biundo an, wenn Bürgermeister Simon Michler erkläre, der Vorstand der Viktoria hätte behauptet, das Clubhaus aufgeben zu wollen. "Das haben wir auch so nicht gesagt", betonte Tobias Hertel. Falls man hier wegen der geplanten Wohnbebauung weichen müsse, dann müssten im Sport- und Freizeitzentrum die Voraussetzungen für einen Komplettumzug geschaffen werden, was ein neues Clubhaus und eine Entschädigung fürs alte bedeuten würde.
Bei allen zu bewältigenden Problemen hat der Verein eines geschafft: Seit Februar ist er schuldenfrei, was jahrzehntelang nicht mehr der Fall war. Auch die Neuwahlen verliefen reibungslos: Zweiter und Dritter Vorsitzender bleiben Patrick Ibele und Marco Porcu. Wiedergewählt wurden ferner Steffen Stahl (Verwaltungsrat), die Beisitzer Christa Lipps und Irene Daners sowie die Kassenprüfer Jürgen Heid und Ursula Starke. Im Spielausschuss unterstützt neu Benjamin Borho nun Martin Kinzig, Leiter der AH bleibt Roland Heibel.



