Evangelische Kirchengemeinde Ladenburg geht neue Wege
Die Tage des Gemeindehauses in der Realschulstraße sind wohl gezählt. Otto Barth als Vorsitzender der Kirchengemeinde bestätigt.

Im Mittelpunkt der Informationsveranstaltung stand aber das Thema "Gemeindehaus", das für die Protestanten zu einem Brennpunktthema geworden ist. Die Ladenburger Kirchengemeinde hat ein zu großes Gemeindehaus zu bewirtschaften. Die hohen Renovierungs- und Energiekosten machen den Verantwortlichen Sorgen. "Wir haben ein Gemeindehaus, das doppelt so groß ist, wie es uns eigentlich zusteht", sagte Pfarrer Markus Wittig. Das Martin-Luther-Gemeindehaus in der Realschulstraße sei ein "Fass ohne Boden".
Den Planungen, ein neues, kleineres und energiesparenderes Gemeindehaus im Kirchengarten zu bauen, stehen zu hohe Auflagen und bürokratische Hürden gegenüber (die RNZ berichtete). Für das Bauvorhaben ist es extrem schwer, eine Genehmigung zu erhalten, sodass die Kirchengemeinde nach neuen Lösungen Ausschau hielt. Die Johannes-Diakonie Mosbach zeigte Interesse, denn die Einrichtung ist auf der Suche nach zwei neuen Standorten im Rhein-Neckar-Kreis.
Ladenburg kommt dabei als Standort für ein Wohnhaus für 24 Menschen mit Behinderung einschließlich Tagespflegeplätzen in Frage. Die Bauexperten der Diakonie bestätigten bereits, dass das Gemeindehaus in der Realschulstraße die Anforderungen erfüllen könnte. In der Versammlung standen die Mitarbeiter der Diakonie Mosbach, Jörg Huber, Helmut Braun und Katrin Puppa, den Gemeindemitgliedern Rede und Antwort. In dem neuen Gebäudekomplex werden der evangelischen Kirchengemeinde Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, die zum Teil alleine, zum Teil gemeinsam mit der Diakonie für die Gemeindearbeit genutzt werden können. Im Gemeindehaus finden derzeit Veranstaltungen der Kirchenkreise sowie der Konfirmandenunterricht statt. Auch der Posaunenchor nutzt die Räume für seine Proben.
Pfarrer Wittig erläuterte, dass der Raum, den die Kirchengemeinde Ladenburg laut ihrer Größe für ein Gemeindehaus in Anspruch nehmen darf, bei 240 Quadratmetern liegt. Wittig sieht in der Umsetzung des Konzeptes eine gute Möglichkeit, die Interessen der Kirchengemeinde und die Interessen der Johannes Diakonie zu vereinbaren.
Noch sind aber weitere Gespräche erforderlich, in denen es unter anderem um Inklusionsaspekte geht. Auch die Barrierefreiheit zwischen Gemeindehaus und der evangelischen Stadtkirche sei ein Aspekt, über den noch geredet werden müsse. Die evangelische Kirchengemeinde will sich als Gemeinde mit einem starken Diakonieprofil für die Zukunft aufstellen, und für diesen Anspruch braucht es Lösungen bei der Inklusion und anderen Zukunftsfragen.
Die Mitglieder waren mit der Vorgehensweise zufrieden
"Uns ist es wichtig, dass die Gemeindemitglieder frühzeitig und offen informiert werden", sagte Pfarrer Wittig der RNZ. Die rund 50 anwesenden Gemeindemitglieder waren jedenfalls mit der Vorgehensweise zufrieden, sodass nun weitere Gespräche anberaumt werden können. Pfarrer Wittig wünscht sich, dass noch in diesem Jahr eine Entscheidung fällt, damit die Weichen gestellt werden können. Über detaillierte Planungen und die Kosten der Baumaßnahme wird der Kirchengemeinderat informieren.



