Einweggrills auf Ladenburger Neckarwiese verboten
Verwaltung hat Infobroschüre auf Deutsch und Türkisch drucken lassen

Gemeinsam mit Vertretern des Jugendgemeinderats und der Türkisch-Islamischen Gemeinde stellte Bürgermeister Stefan Schmutz am Samstag das neue Konzept für die Neckarwiese vor. Beide Gruppen werden den Bauhof beim Saubermachen unterstützen. Foto: Sturm
Von Axel Sturm
Ladenburg. Bürgermeister Stefan Schmutz drückt mächtig aufs Gas, um der Vermüllung der Neckarwiese und der Verwendung von Einweggrills auf der Fährwiese entgegenzutreten. Am Mittwoch wurde im Gemeinderat der Veränderung der Polizeiordnung zugestimmt, bereits am Samstagmorgen wurden die Schilder angebracht, die auf die Neuerung hinweisen. Damit sind auf der Fährwiese ab sofort Einweggrills verboten, gebrutzelt werden darf generell nur noch auf den dafür vorgesehen Plätzen. Wer sich nicht daran hält, muss mit Geldbußen von mindestens 50 Euro rechnen.
Generelles Grillverbot
ist weiterhin denkbar
Schmutz will die Griller jedoch zunächst aufklären, bevor das Ordnungsamt einschreitet. Dies soll an Pfingsten geschehen. Die Verwaltung hat bereits einen Flyer aufgestellt, in dem auf die Veränderungen hingewiesen wird. "Bitte seien Sie auch Kindern und Jugendlichen ein Vorbild und entsorgen Sie ihre Abfälle in den bereitgestellten Behältern und nehmen angebrochene Speisen und Getränke wieder mit", steht in der Informationsschrift auf Deutsch und auf Türkisch.
Um auf das Müll-Problem aufmerksam zu machen, haben sich der Jugendgemeinderat und die Türkisch-Islamische Gemeinde bereit erklärt, Liegen gelassenes einzusammeln. Bei der ersten Mülleinsammelaktion am Samstagmorgen hatten sie aber nichts zu tun. Am Vorabend war wegen der kühlen, regnerischen Witterung kaum etwas los gewesen auf der Neckarwiese.
Schmutz dankte den Anwesenden trotzdem für ihre Bereitschaft, den Bauhof beim Saubermachen zu unterstützen. Bauhofchef Harald Kramer stellte die rollende Mülleinsammelstation vor, mit der die Helfer die Wiese säubern sollen. "Ich bin dem Jugendgemeinderat und dem Türkisch-Islamischen Kulturverein dankbar", sagte Schmutz, "sie sind Pioniere, und ich wünsche mir, dass sich weitere Personen anschließen." Er verdeutlichte nochmals, dass die Kontrolle und Sanktionierung allein Sache der Verwaltung sei. Die Ehrenamtlichen sollen bei der Aufklärung und beim Müllentsorgen unterstützen.
Der Gemeinderat trug die Vorgehensweise der Verwaltung erst einmal mit. In der Sitzung wurde aber auch deutlich, dass schärfere Maßnahmen bis hin zu einem Grillverbot denkbar sind. Der Vorsitzende des Türkisch-Islamischen Gemeinde, Cüneyt Turan, ist zuversichtlich, dass die Aufklärungskampagne ihre Wirkung nicht verfehlen wird. Er und seine Mitglieder wünschen sich, dass sich auch andere Menschen an der Aktion beteiligen, denn das Ziel, die Neckarwiese als Aufenthaltsort zu erhalten, müsse über allem stehen.



