Erfolgsmodell mit Konsequenzen: Die Pestalozzi-Ganztagsschule
Das Angebot einer ganztägigen Betreuung ist stark nachgefragt. Bei der Ortsbegehung der Schule wurde aber deutlich: beim Thema "Mittagsverpflegung" gibt es Handlungsbedarf.

In räumlicher Hinsicht wirft die Nachfrage aber Probleme auf; gerade beim Thema "Mittagsverpflegung" gibt es Handlungsbedarf. "Wir hatten damals gesagt, dass die Ganztagsschule starten kann mit dem, was wir haben", sagte Schulleiterin Renate Wacker jetzt beim Rundgang mit Vertretern von Verwaltung, Gemeinderat, Elternbeiräten und Vereinen. Erste Station war dabei das für 400.000 Euro sanierte Lehrschwimmbecken, wo nach wie vor der Hubboden klemmt.
Der zweite Punkt dieser Ortsbegehung schloss eine Besichtigung der Schule und des Außengeländes ein. Die große Überschrift dabei heißt "Mensa" - wo soll sie hin, und was wird sie kosten? Zurzeit stehen sechs Varianten zur Auswahl, angefangen bei einem Standort im Fahrradkeller, über den Schulgarten, hinter der Pestalozzihalle, im dann entkernten Jugendzentrum, auf dem Parkplatz bis hin zum Pavillon, wo zurzeit drei Krippen- und eine Kindergartengruppe untergebracht sind. Der Pavillon, laut Architekt ohnehin "abgängig", müsste abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Zurzeit findet die Mittagsverpflegung für die Ganztagsschüler sowie Hort- und Kernzeitkinder (Catering) im Foyer der Pestalozzi-Turnhalle statt. 104 Kinder nehmen in vier Gruppen am täglichen Mittagessen teil, das im Zeitfenster von 12.20 bis 13.45 Uhr ausgeteilt wird.
Im kommenden Schuljahr rechnet man mit weiteren 50 Ganztagsschülern. Wacker betonte die erzieherische Komponente des Mittagessens im Tagesablauf der Kinder; sie erwähnte aber auch logistische Probleme und den verantwortungsvollen hygienischen Umgang mit den Mahlzeiten. "Wir müssen eine gute Lösung finden", meinte sie. Auf Anfrage der RNZ, welche Lösung für sie denn eine "gute" sei, gab sie zur Antwort, die Schule bevorzuge die Einrichtung einer Mensa hinter der Pestalozzihalle, also Variante drei.
Die Baukosten für ein Gebäude belaufen sich hier, genau wie bei Variante vier (Schulgarten) auf knapp 1,7 Millionen Euro. Zusätzliche Mehrkosten entstünden bei Variante drei aber durch den Rückbau des Kleinspielfelds in Höhe von 247.000 Euro. Mit Küche würden sich die Gesamtkosten bei dieser Lösung auf 2,07 bis 2,13 Millionen Euro belaufen. Bei Variante vier wird mit Gesamtkosten von 1,82 Millionen Euro gerechnet. "Wir könnten mit beiden Lösungen leben", erklärte die stellvertretende Hauptamtsleiterin Elke Hugo. Man müsse diese beiden Standorte natürlich "im Licht der Zahlen" diskutieren.
Beim Rundgang durchs Gebäude machte Renate Wacker klar, dass viele Schulräume mehrfach genutzt werden. Wie zum Beispiel die Küche, wo auch Rechen- und Lese-Intensivunterricht angeboten werden. Der Religionsunterricht findet im Physikraum statt. "Wir versuchen, alles so intensiv wie möglich zu nutzen", sagte Wacker. Den Lehrern fehle es dabei aber an eigenen Arbeitsräumen.
Bürgermeister Roland Marsch meinte zum Stichwort "Mittagsverpflegung", man müsse für das "Essen im Akkord" eine andere Lösung finden. Die Einrichtung einer Mensa ist erneut Thema in der kommenden Gemeinderatssitzung am 19. März um 18 Uhr im Bürgersaal, Rathaus Edingen.



